Diskussion:Ulrich Gollmer

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Zur Bedeutung der Schrift im Bahaitum

Luthers sola scriptura und die Schrift im Bahaitum lautete ein Vortrag Gollmers auf dem deutschsprachigen Irfan-Forum. Die Schrift spielt im Bahaitum eine zentrale Rolle. Manche Bahai behaupten, dass sie nicht interpretiert werden dürfe. Gemeint ist damit wohl, dass es keine institutionelle Interpretation der Schrift geben kann, die für die Gemeinde verbindlich wäre. Interpretieren kann (und muss) nur jeder für sich selbst. Ich denke in diesem Zusammenhang auch an den evangelischen Grundsatz sola sacra scriptura iudex, norma et regula, der besagt, dass die Schrift der einzige Richter, die einzige Regel und Richtschnur sei und diese Aufgaben keiner kirchlichen Institution zukommen dürfen. Mich würde interessieren, ob Gollmer diesen Grundsatz auch auf das Bahaitum anwendet. Leider fehlt sein wichtiger Beitrag zu diesem Thema bisher im Artikel. --217.231.133.54 01:01, 23. Jul. 2017 (CEST)

Der Vortrag liegt noch nicht in Textform vor, müsste aber spätestens zum Irfan-Forum 2018 erscheinen. Meinem Verständnis nach ist der genannte Grundsatz auf das Bahaitum übertragbar. Die Mündigkeit des Menschen spielt in der Lehre ja eine besondere Rolle. Dies gilt insbesondere seit dem Tode Shoghi Effendis, der keinen Nachfolger ernannte. Die Vakanz des sog. Hüteramtes hat zur Folge, dass ein pluralistisches Religionsverständnis innenhalb der Bahai-Gemeinde nicht nur möglich, sondern unausweichlich ist, weil es keine offizielle Lehrmeinung mehr gibt. Dies entspricht dem Selbstverständnis des Bahaitums, dass der Gläubige die Wahrheit selbst erforschen muss. Die Frage, inwieweit das in einem Spannungsverhältnis zum heutigen Selbstverständnis der Bahai-Institutionen steht, wird Gollmer in seinem Text hoffentlich nicht ausklammern. Ich bin gespannt darauf. --Mipago (Diskussion) 14:38, 28. Aug. 2017 (CEST)