Diskussion:Unerkannt durch Freundesland

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Brest ?

Es gab nur einen Fernzug von Warschau nach Bukarest über Lemberg. Dieser führte nicht über Brest.--Iclandicviking 21:07, 21. Dez. 2009 (CET)

Bei der Volkspolizei oder beim Ministerium des Inneren / Pass- und Meldestelle bekundete man dann das Ansinnen nicht den in der Urlaubszeit ausgelasteten Reiseweg über Prag und Budapest, sondern den über Warschau und Lemberg nehmen zu wollen. Je nach "Aktenlage" wurde dann entschieden. --Iclandicviking 15:10, 23. Dez. 2009 (CET)

Oder nach Nasenkoeffizienten. Mit Schlips und Anzug ja - mit Lodderjeans und langen Haaren nein. Oder mit Nebenwohnung in Görlitz zB, wo es recht einfach gehen sollte. Oder mit der Begründung, den Komfort der sowjetischen Staatsbahn genießen zu wollen... --Frze 23:04, 14. Jul. 2011 (CEST)Frze

sogenannten „Transitvisum“

Hierbei handelte es sich nicht um ein Transitvisum wie wir es heute kennen welches in der Sowjetunion zu beantragen wäre. Theoretisch war der Reiseverkehr innerhalb einiger Ostblockstaaten visafrei. Man musste aber eine sogenannte „Reiseanlage für den visafreien Reiseverkehr“ bei der Volkspolizei beantragen. Diese Anlage berechtigte zusammen mit dem DDR-Personalausweis zum Grenzübertritt in diese Länder. In diesem Papier waren Beschränkungen zur Dauer des Aufenthalts im Zielland sowie die auf der Reise passierten Länder aufgeführt. Die Einreisestaaten unterstützten bei ihrer Grenzkontrolle die DDR bei der Durchsetzung solcher Beschränkungen. Es war also die Ausreise aus der DDR, in die gewünschten unter den wenigen möglichen Ostblockstaaten in der DDR, zu beantragen. Und nicht wie wir heute denken würden ein Visum für die Einreise beim jeweiligen Besuchs- oder Transitland bei deren jeweiligen Konsulat.--Iclandicviking 15:14, 22. Dez. 2009 (CET)

Ach ja, gut dass einer darauf hinweist. Hier hab ich mal vor längerer Zeit angefangen, etwas zur Reiseanlage zur basteln. Vielleicht komme ich mal wieder dazu. Ergänzungen sind sehr willkommen! -
Zu Deinem obigen Beitrag: mit Brest hast Du Recht. Auch der zweite Straßengrenzübergang zwischen Polen und der Sowjetunion (ja, es gab ganze zwei davon!) lag weiter südlich, hab Brest mal rausgenommen. --Global Fish 01:08, 23. Dez. 2009 (CET)

Weblink entfernt?

Es gibt eine Dokumentation über UDF auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=nK9bXWAI8kU), deren Link ich angegeben hatte. Gibt es einen Grund, warum der Link entfernt wurde? --theworldisbetternow 11:26, 11. Sept. 2010 (CET)

WP:WEB/Einzelrichtlinien/7. Offensichtlich hatte der Uploader keine Berechtigung vom "Fernsehen" diesen Fernsehbeitrag auf YouTube einzustellen.
Der Beitrag wurde nicht aus dem Fernsehen (wieso in Anführungsstrichen?) kopiert, es gibt kein Sender-Logo. Wieso also wissen Sie, dass es keine "Berechtigung" gibt? 23:13, 12. Sept. 2010 (CET)

UdF-Bewegung? Wie groß?

Gestern wurde eine Ergänzung von mir rückgängig gemacht, weil ich die Visumsproblematik auf der Grundlage eines Deutschlandfunk-Beitrags falsch dargestellt hatte. So weit, so gut. Außerdem enthielt meine Ergänzung folgendes: Die groß die UdF-Bewegung war, ist nicht einfach festzustellen – sie wurde nicht lückenlos überwacht. Man geht aber von Tausenden Reiselustigen aus. Daran stecken Behauptungen, die wir hier gern diskutieren können, bevor sie in den Artikel kommen:

  1. Kann man von einer Bewegung sprechen? (Der Radiobeitrag, den ich gehört habe, benutzte den Ausdruck „UdF-Bewegung“.)
  2. Kann man auch von einer Subkultur sprechen, oder war das eher ein Freizeitvergnügen für die Kinder von Privilegierten? In dem Dokumentarfilm, den ich auf Youtube gesehen habe, sprach einer davon, dass sein Vater mit seiner Familie ständig in den Urlaub gefahren sei, weil er Geschick darin hatte, diese (FDGB-?)Urlaubsplätze abzusahnen. Auch wundere ich mich, wie man damals das Material für ein Schlauchboot zusammenkaufen konnte und dann auch noch über die Grenze bringen konnte, ohne verhaftet zu werden und in Bautzen zu landen.
  3. Wie genau waren die Geheimdienste informiert über die illegal oder halblegal Reisenden? Landete das in der vielbeschworenen Kaderakte?
  4. Wie viele Leute waren auf diese Weise unterwegs? In dem von mir zitierten Transkript steht „Tausende“, aber in einem andern Radiobeitrag meine ich gehört zu haben, dass es vielleicht nur Hunderte waren.
  5. Falls es UdF-Reisende gab, die dadurch erhebliche Nachteile im weiteren Leben in der DDR hatten, sollte das in den Artikel rein. Im Film wurde mehrjährige Reiseverbote erwähnt. Ich nehme an, diese Verbote galten nur für Auslandsreisen?

Für Informationen wäre ich dankbar, weil ich von dieser Subkultur in der DDR noch nie gehört hatte. --Thüringer ☼ 15:47, 2. Aug. 2011 (CEST)

Der erste der obigen Sätze von Dir ist klar; ob er mehr als eine Trivialität ist, weiß ich nicht. Natürlich konnte man in der SU nicht lückenlos überwacht werden (zumal die Reisenden eher Ziele in der Wildness suchten) und es war kein e.V. mit soundsoviel Mitgliedern. "Tausende" steht auch auf einer der bekannten UdF-Webpages, klingt plausibel. Zu Deinen Änderungen noch ein paar Anmerkungen von mir: mit "halblegal" statt "illegal" hattest Du m.E. Recht; es war letztlich eine massive Ausnutzung einer Grauzone. Und was Du in Ansätzen gemacht hattest: es sollte m.E. in der Tat vorne rein, unter welchen Bedingungen Reisen in die SU sonst möglich waren.
Zu Deinen einzelnen Punkten.
  1. Kann man? Man kann sicher, aber warum? Eine Bewegung ist alles. Sagt m.E. nichts aus.
  2. Subkultur? Geht deutlich zu weit. Freizeitvergnügen? Eindeutig ja, aber warum von "Kindern von Privilegierten"? Waren doch Erwachsene und warum sollten sie von Privilegierten abstammen? Wird die übliche Mischung sein, sicherlich eher Intellektuelle als Prolls, liegt in der Natur dieser Reisen.
  3. Geheimdienste und Kaderakten sind zwei paar Schuhe. Wenn dies in den Kaderakten vermerkt worden wäre, wäre das überliefert. Es sei denn, es wäre zu einem Strafverfahren gekommen.
  4. Wie viele? S.o.
  5. Aus meinem Bekanntenkreis hörte ich nicht von erheblichen Nachteilen; auch die diversen Quellen (wobei ich das Buch nicht gelesen habe) schreiben allesamt, dass es Repressionen, wenn, dann nur in seltenen Ausnahmefällen gegeben hat. (Kannst ja die vielen Weblinks mal durchgehen). Die sowjetischen Behörden waren doch irgendwelche DDR-internen Regelungen nicht interessiert. Wenn erwischt, dann Abschieben zur sowjetischen Grenze und Geldstrafe. Wie gesagt, es war ja nichts direkt verbotenes. Auf der Reiseanlage stand nur die maximale Zeitdauer für das Zielland drauf, die in den Transitländern war eben nicht geregelt. --Global Fish 16:33, 2. Aug. 2011 (CEST)
Nachtrag: anderthalb Deiner Fragen werden hier beantwortet; bezieht sich auf das Buch von Böttcher/Clauss (Frau Clauss hatte auch den Film gemacht, auf den Du Dich vermutlich beziehst). Also: geschätzt 4000-5000 Reisende; die Stasi hatte kein sonderliches Interesse an Verfolgung und beschränkte sich auf einzelne Fälle. Erfahren haben muss sie davon.
Wobei ich mich frage, woher das mit der immer wieder kursierenden angeblich offiziellen Beschränkung auf zwei Tage im Unterwegsland stammt? Auf der Reiseanlage steht nichts davon, und andere Dokumente bekam man nicht.--Global Fish 18:28, 2. Aug. 2011 (CEST)
Schönen Dank für die Antworten. Ob man von einer Bewegung sprechen kann, hatte ich gefragt, weil ich die Weiterleitung UdF-Bewegung angelegt habe. Vielleicht ist die ja nützlich. Den Artikel selbst werde ich vorerst nicht weiter bearbeiten; da kennen sich andere besser aus. --Thüringer ☼ 13:43, 4. Aug. 2011 (CEST)

"legale" Privatreisen in die SU

Prinzipiell konnten DDR-Bürger auch per Einladung zu SU-Bürgern in verschiedene sowjetische Städte fahren. Jedoch sollten sie die Stadt nicht verlassen.

In der Regel konnte man auch offizielle Privatreisen unternehmen. Man musste nur bei der Beantragung darlegen wo man übernachten wird.(Hotelbuchung, Campingplatzbuchung, Einladung von Privatpersonen oder Betrieben). Eine spontane Reiseroutenänderung war aber so nicht möglich. Zahlreiche Städte und Regionen mit Militärstützpunkten oder Rüstungsbetrieben u.s.w. durften von Ausländern aber gar nicht aufgesucht werden. Man konnte z.B. durchaus genauso mit den Auto auf einen Campingplatz in den Kaukasus fahren. Auf der Fahrt dahin ein paar Tage in Minsk im Hotel übernachten, um sich die Stadt anzusehen sowie auf der Rückreise seinen Brieffreund besuchen. --Iclandicviking 10:29, 18. Aug. 2011 (CEST)