Diskussion:Völva
Angeblicher Phallusfund
Bei dem im letzten Absatz angesprochenen Fund müsste es sich um ein Frauengrab des 4. Jahrhunderts von Fløksand handeln. Von einem dabei gefundenen Hengstphallus kann ich im Zusammenhang mit diesem Grab bzw. einer solchen Inschrift nichts finden (etwa hier (PDF) S. 1 Nr. 1. Falls nicht noch jemand einen Nachweis dafür bringt, lösche ich den betreffenden Nebensatz demnächst. -- Ralfonso 22:41, 11. Jan. 2011 (CET)
Immer das Mittelalter
"Die Völven waren die Zauberinnen (Seiðr, Galster) und Seherinnen (Spá) des Mittelalters.": wenn man es nicht datieren kann, dann wird es schon das Mittelalter sein. Mit Abstand die meisten Sagen/Legenden et cetera gab es schon in der Antike. Hier wird auch ein Grab einer Völva aus dem vierte Jahrhundert erwähnt, was ja bekanntermaßen noch in der Antike liegt.--93.208.207.22 12:06, 4. Jun. 2019 (CEST)
- Falls die Wikingerzeit nicht zum Mittelalter gerechnet wird, könnte man diese der Beschreibung vielleicht hinzufügen, denn es dürfte unstrittig sein, dass die mittelalterliche isländische Überlieferung in der wikingerzeitlichen wurzelt. Wie weit die Existenz der Sagen und darüber hinaus einzelne geschilderte Zustände tatsächlich zurückreichen, bleibt meistens spekulativ. Antike wäre da schon sehr mutig. Die Runenritzung im Grab wird eventuell mit Völva-Bräuchen in Verbindung gebracht. Ob es sich hierbei um eine Völva in der Form handelt, wie sie das mittelalterliche Island kennt, dadurch noch lange nicht belegbar. -- Ralfonso (Diskussion) 17:41, 6. Jun. 2019 (CEST)
- Hallo! Also ich denke, dass die s.g. "Wikingerzeit" ganz eindeutig in den Zeitraum des Mittelalters gehört. Als Wikinger werdene ja diejenigen bezeichnet, welche sich auf einen Raubzug begeben, teils aus der skandinavischen Bevölkerung wie auch aus Dänemarkt. Hier bei Wikipedia wird die "Wikingerzeit" zwischen 790-1070 n. Chr. angesetzt. Also die Wikingerzeit in das Frühmittelalter zu verorten, ist m.M. nach absolut korrekt. Aber ich beschäftige mich seit über 25 Jahren mit der Antike, Spätantike und dem Frühmittelalter und habe mich als Jurist sehr für das schuldrechtliche und dingliche Verhältnis zwischen "Herrn" und "Lehnsnehmer" und "Vasall" interessiert. Auch habe ich viel Literatur über die keltische und germanische sowie nordische Mythologie. Dort findet man sehr häufig (spät)antike Quellen über Sagen oder, wie Du es beschreibst, Zustände, die zwar im Mittelalter sehr bekannt wurden, deren Figuren aber sehr häufig schon in der Antike bekannt waren. Beispielsweise habe ich mal gehört wie jemand meinte, dass der "Druide" typisch für das Mittelalter wäre. Das ist so nicht ganz richtig, denn bereits römische Soldaten berichtete um 100 n. Chr. von solchen Personen in Britannien. Daher finde ich die Behautptung hinsichtlich der Spätantike nicht "sehr mutig", sondern absolut vertretbar (neben anderen Meinungen). Der "Übergang" von der Antike zum Frühmittelalter wird grob auf 500 n. Chr. angegeben. Manche Autoren geben sogar erst die Jahreszahl 641 n. Chr. an. Die Arthussage war ein Klassiker im Mittelalter, aber die meisten Bezugspunkte gehören in die Spätantike. Auch die Nibelungensage, mit ihrem Bezug zu den Hunnen (Schlacht auf den Katalaunischen Feldern um 451 n. Chr.), gehört historisch gesehen in die Spätantike. Bei Wikipedia steht, dass die Ursprünge bis in das s.g. heroische Zeitalter der Völkerwanderung zureicht. Die Völkerwanderung wird in die Spätantike verordnet und war nach h.M. einer der Gründe für den Fall des (West)Römischen Reiches (Einfall der Franken in Gallien). Zudem wird geschrieben, der Begriff Völva wäre altnordisch. Dabei ist "altnordisch" in erster Linie keine Zeitangabe, sondern ein Sammelbegriff für nordgermansiche Dialekte. Absolut richtig ist natürlich, dass hier ein Zeitraum von 800 bis ca. 1350 n. Chr. angegeben wird. Im zweiten Satz wird erwähnt, dass sie in der germansichen Mythologie als Wala bekannt war. Folgt man der Verlinkung zur germanischen Mythologie, wird ein Zeitraum für "Germanische Mythologie" der Eisen- bzw. der Völkerwanderungszeit angegbene. Diese Völkerwanderungszeit wird von ca. 375/376 bis 568 n. Chr. angegeben. Also wiederum ein Zeitabschnitt, der überwiegend in die Spätantike zu verordnen ist, anstatt in das Mittelalter. Wie Petzold ("das Lehenswesen) schon schrieb, solle man nicht immer versuchen, alles in ein Modell zu zwingen/pressen. Ich finde es halt nur nicht korrekt zu behaupten, die Völva gehöre ins Mittelalter, ohne beispielsweise auch die Spätantike anzusprechen. Wie gesagt, daher finde ich den Hinweis auf die Spätantike nicht nur sehr mutig, sondern äußerst angebracht. So, jetzt habe ich eine ganze Menge geschrieben - schon aus dem Grunde, dass es mir sehr wertvoll erscheint, mit anderen Menschen hier niveauvoll zu erörtern (nicht immer direkt zu diskutieren) und sich auszutauschen. Bleibt gesund! PS: Hier schreibe ich noch etwas persönliches: Das Mittelalterhobby bestreite ich jetzt sei über 25 Jahren und habe in der Zeit gelernt, dass sehr viele Menschen ein sehr (Hollywood und auch sehr esoterisch) gepägtes Bild des Mittelalters haben. Ritter, Hexen, Druiden, Kobolde, Drachen - das alles gehört ganz klar ins Mittelalter - soweit die Meinung viele Menschen. Dass diese Vorstellungen aber sehr viel älter sind, möchte ich gerne zumindest erwähnen. --217.232.165.166 11:09, 17. Nov. 2020 (CET)