Diskussion:Vladimir Ghika
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Dies war der zweitletzte Artikel meines Miniaturenmarathons und er hat mir gefallen. Dennoch habe ich ein paar Fragen:
- Wie kommt er von der Geburt in Konstantinopel an eine Familie aus Rumänien bzw. wann zog die Familie wieder nach Rumänien?
- Könnten wir die nachfolgenden Passagen präzisieren? Für mich hört sich das etwas nach POV an:
- vielfältigen sozialen Aktivitäten
- lebendige Pfarrei
- vielen Ländern
- "polnische Kriegsflüchtlinge" - Hier wäre ein Nebensatz schön, der erläutert, warum gerade diese nach Rumänien kamen und z.B. keine Ungarn
- "durch geheim eingesetzte Administratoren" - das klingt spannend. Haben wir hierzu vielleicht einen Artikel, der etwas mehr verrät?
Danke für den Artikel, --Flominator 20:37, 4. Okt. 2017 (CEST)
- Hallo, danke für die Nachfragen.
- Die Geburt in Konstantinopel begründet sich aus der Diplomatentätigkeit des Vaters, der zur Zeit der Geburt Vladimirs dort eingesetzt war. Ich wollte das nicht ausbauen bzw. geben die Quellen zur genauen Dauer des Einsatzes in Konstantinopel wenig her. Die mir verfügbare Literatur bezieht sich doch stark auf den Lebens- und Berufungsweg Ghikas, wobei selbst seine eigenen späteren diplomatischen Einsätze immer nur kurz als Hintergrundfolie seines kirchlichen Engagements begandelt werden. Dazu müßte man die Positio durcharbeiten, die ich nicht habe. Außerdem wären mein Rumänischkenntnisse nicht ausreichend. Der Vater wird in der deutschen Ausgabe von Mărtínaș als Botschafter bezeichnet, die Übersetzung ist aber im Deutschen sehr schlecht und scheint mir bei den Feinheiten nicht hinreichend zuverlässig. Deshalb habe ich mich auf den militärischen Rang und die Bezeichnung Diplomat beschränkt. Zur Familie: er stammte aus altem rumänischen Adel (steht drin) und wuchs durch die Auslandstätigkeit des Vaters über längere Zeit in Frankreich auf. Wann die Familie nach Rumänien zurückkehrte, erwähnen meine Quellen nicht, nur sein Studium in Frankreich und Rom.
- im Einzelnen:
- vielfältige soziale Aktivitäten - kann ich gern noch etwas präzisieren, Vinzenzgemeinschaft einbauen etc.
- lebendige Pfarrei: Die Gründung einer Pfarrei im Armenviertel unter eher kirchenkritischen Armen und deren Entwicklung kann ich ausbauen. Ich würde das aber auch nicht übertreiben wollen, um nicht zu stark ins Hagiographische zu verfallen.
- vielen Ländern: präzisiere ich bei Gelegenheit mit konkreten Beispielen
- "polnische Kriegsflüchtlinge": Naja, ich weiß nicht, ob ich das im Personenartikel wirklich weiter ausführen will. 1939 war Polen Kriegsschauplatz, Rumänien nicht. Ungarn und Rumänien waren im weiteren Verlauf des Krieges Teil der Achsenmächte, politische Flüchtlinge aus Ungarn hätten in Rumänien nicht viel gewonnen. Das gehört aber, finde ich, nicht in Ghikas Artikel.
- "durch geheim eingesetzte Administratoren" - das klingt spannend.: absolut. Und das Gespräch mit Zeitzeugen (wozu ich kürzlich ansatzweise Gelegenheit hatte) bestätigt das. Leider haben wir tatsächlich zur Kirchenverfolgung, kokreter: Katholikenverfolgung, denn die orthodoxe Mehrheit hatte um den Preis des "Schnauze haltens" eher Überlebensmöglichkeiten, auf deutsch m.W. bisher fast keine Literatur. Am ehesten geht da was über solche biografischen Ansätze wie bei Ghika oder Anton Durcovici. Ich habe aber jemanden, der am ehesten etwas über eventuell vorhandene Literatur weiß. Den frage ich demnächst, aber auch wenn der was hat, bleibt das noch eine Weile ein Desiderat.
Viele Grüße --Liebermary (Diskussion) 18:29, 5. Okt. 2017 (CEST)
Danke für die ausführliche Antwort. Nun bin ich natürlich neugierig geworden, wer der Vater war. Ich habe mich mal etwas umgeschaut und mindestens einen Widerspruch gefunden:
- RO: ro:Ioan Grigore Ghica (1830-1881) war der Sohn von ro:Grigore Alexandru Ghica (1804/1807-1857) sowie der Vater von ro:Dimitrie I. Ghica (1875-1967) und von ro:Vladimir Ghika (unser Mann)
- DE: Vladimir Ghika (unser Mann) war der Neffe von Grigore Alexandru Ghica (* 1803/1807-1857) - dies widerspricht RO, da er dort sein Enkel war
- EN: en:Ioan Grigore Ghica (1830-1881) war Verteidigungsminister und Außenminister Rumäniens und Sohn von en:Grigore Alexandru Ghica (* 1803/1807-1857) - EN folgt hier also RO
- DE: Laut Liste der Außenminister Rumäniens waren das beide: Ion Ghica (1816-1897) und Ioan Grigore Ghica (vermutlich 1830-1881)
- DE: (nur der Vollständigkeit halber) Ion Ghica (1816-1897) war Neffe von Alexandru II Ghica (1795-1862) und arbeitete als Geschäftsträger der Regierung in Konstantinopel, aber vermutlich zu früh
Was meinst du dazu? Gruß, --Flominator 20:56, 5. Okt. 2017 (CEST)
- Nepot kann scheinbar sowohl Neffe als auch Enkel heißen. In meiner Printquelle wird er als Neffe bezeichnet. Die Übersetzung ist aber sprachlich auf einem Niveau, das durchaus auch Zweifel an der Korrektheit zuläßt. ro:Ioan Grigore Ghica stellt ja die Verwandtschaftsverhältnisse detaillierter dar, so daß er vielleicht tatsächlich ein Fürstenenkel war. Aber die rumänischen Quellen scheinen auch eher knapp zu sein. auf jeden Fall scheint da etwas mehr Nacharbeit nötig zu sein. Der Außenministerposten wird in meinen Quellen nicht erwähnt. Vielleicht kann jemand vom Portal:Rumänien zu den politischen Posten die belastbaren Quellen liefern... --Liebermary (Diskussion) 21:53, 5. Okt. 2017 (CEST)
- Über die Nepot-Problematik bin ich auch schon gestolpert. Würdest du geneanet als belastbar betrachten? Hier gäbe es auch noch ein Foto der Grabesinschrift. Für den Kriegsminister gibt es in diesem Treffer in der Google-Buchsuche einen Beleg, ebenso für die Diplomatentätigkeit und den Tod an einer Lungenentzündung als Folge einer Erkältung, die er sich auf der Beerdigung von Alexander II. (Russland) eingefangen hatte. Zudem war ich in den letzten Stunden so frei, den Artikel zu Grigore Alexandru Ghica ein wenig auszubauen, um die Verwandschaftsverhältnisse nachvollziehbarer zu gestalten. Gruß, --Flominator 22:39, 6. Okt. 2017 (CEST)
- @Liebermary: Reichen dir die Quellen für eine Änderung der Verwandschaftsverhältnisse? --Flominator 11:11, 29. Okt. 2017 (CET)