Diskussion:Waldberg (Sandberg)
Betr.:Kürzung der Fakten
Hallo Anderl-wa. Nichts gegen deine Recherchen zu den Abgaben der Bewohner. Das ist alles sehr interessant. Und wenn du sie ein wenig aufbereitest, so sollen sie auch hier Eingang finden. Ich kopiere sie dir mal hierher, damit du nicht wieder von vorne anfangen musst (falls du sie nicht mehr hast). Doch für einen Außenstehenden, der sich über den Ort informieren möchte siend sie eher, sorry, Ballast. Dennoch, wie gesagt, mit Daten und Namen verbunden wären sie willkommen (sag ich mal, ich kann nicht für andere sprechen). Lieben Gruß --21:50, 27. Mai 2006 (CEST)
Der gekürzte Text
Von der Gründung des Dorfes Waldberg existieren drei Urkunden, der Vererbungsbrief vom 6.9.1683, ein kurzer zusammenfassender Bericht des fürstlichen Rentmeisters und das Domkapitelprotokoll vom 11.9.1683. Darin hatte der fürstbischöfliche Landesherr bestimmt, dass von 531 Morgen Neuland einer zum Kirch oder Friedhof verwendet werden müsse, 30 Morgen zur Anlage von zehn Höfen und 500 für Ackerbau, Weide und Wiesen. Das geschlagene Holz durften die Siedler für den Bau ihrer Häuser und Scheunen verwenden. Ihr Vieh durften sie, wie die anderen schon bestehenden Gemeinden, zur Mastung in den Salzforst treiben. Im Notfall sollte ihnen noch mehr Wald zur Rodung freigegeben werden. Den Hofhäuserbrunnen am Berg durften sie zum Wässern ihrer Wiesen verwenden. Dafür sollten die Siedler je Wohnung oder Hofstatt jährlich einen ewigen Erdzins von sechs Groschen, ein Fastnachtshuhn oder 22 Groschen, ein Rauchhuhn oder das gewöhnliche Rauchpfand auf Michaelis zahlen, ferner den üblichen Zehnt und das Zehntgetreide in die Kellerei nach Aschach abführen. Die Lieferung der Abgaben sollte nach sechs Freijahren beginnen. Die Waldberger erhielten im siebenten und im achten Jahr auf ihren Antrag hin noch ein Drittel Ermäßigung. Der fürstbischöfliche Landesherr ließ also mit sich reden. Die Bevölkerung nahm ständig zu. Wurden 1696 vierzehn Rauchhühner abgeliefert, waren es 1702 18, 1709 24, 1717 26 und 1727 33, was heißt, dass sich das Dorf auf 33 Familien mit eben so vielen Häusern vergrößert hatte. Jetzt reichte auch die erste gerodete Fläche nicht mehr aus und es wurde noch mehr Neuland gebraucht. So mußten sie auch an das benachbarte Amt Bischofsheim beachtliche Beträge für die Abgabe der neuen Rodungsgebiete entrichten. Die schnell anwachsenden neuen Siedlungen hatten natürlich allerlei Reibereien mit der alteingesessenen Nachbarschaft, hauptsächlich wegen des Weiderechtes. Die Nachbardörfer Gefäll, Premich, Wollbach und Stangenroth beschwerten sich, daß sie wegen der neuerbauten Dörfer 4600 Morgen Weideland verloren hatten und daß der Amtskeller Aschach weitere Waldgebiete mit den darinliegenden Wiesen den Wildfleckenern übertragen habe. Zu den drei alten Ölmühlen kamen in den Neudörfern zwei neue hinzu und die alteingesessenen Müller beschwerten sich, dass sie nur noch ein halbes Jahr lang Öl zu schlagen hatten. Bei der großen Wallfahrt in der Kreuzwoche hielten neben den Bischofsheimer Bäckern nun auch die Waldberger und die Sandberger in Unterweißenbrunn ihre Wecken feil. 1748 wurden ihnen die Wecken von den Bischofsheimer Bäckern "gewaltsam weggenommen und der künftige Verkauf verboten". Sie gaben als Grund an, den Weck und Brotvertrieb im ganzen Amt gepachtet zu haben. Den Bäckern aus den Neudörfern wurde jedoch von der Würzburger Regierung zugebilligt auch ihre Ware verkaufen zu dürfen.