Diskussion:Weltpostkongress 1964
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– GiftBot (Diskussion) 00:42, 8. Feb. 2016 (CET)
Gerettet von der Spielwiese, zur Info
Gruss --Nightflyer (Diskussion) 08:57, 28. Mai 2016 (CEST)
Bitte, den gesamten Text erneuern. (Ich war maßgebend an der Organisation des 15. Weltpostkongresses beteiligt.)
Mit den besten Grüssen
Dr. Herbert Knauthe (Ministerialrat i. R.)
- Hallo Nightflyer, vielen Dank fürs Retten. Ist damit zufällig Herbert Knauthe gemeint? Vielleicht meldet er sich ja hier noch mal. Schade das er nur als IP-Adresse es geschrieben hat. Gruß kandschwar (Diskussion) 10:54, 28. Mai 2016 (CEST)
- Keine Ahnung, ist eine IP aus Wien. Gruss --Nightflyer (Diskussion) 12:20, 28. Mai 2016 (CEST)
15. Weltpostkongress - Wien 1964
Der Weltpostkongress ist das oberste Organ des Weltpostvereins - einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Er setzt sich aus den Vertretern der Mitgliedsländer des Vereins zusammen und findet in der Regel alle fünf - heute vier - Jahre statt. Bereits der 4. Weltpostkongress (1891) tagte in Wien.
Der 14. Weltpostkongress (Ottawa 1957) hatte Brasilien als Austragungsland des 15. Weltpostkongresses gewählt. Indien und Österreich landeten bei dieser Wahl auf den Plätzen 2 und 3. Brasilien sagte jedoch 1961 - nach einem Regierungswechsel - ab. Indien verzichtete 1962 - nach Grenzzwischenfällen mit dem Nachbarland China - auf die Durchführung des Kongresses. Nun wurde Österreich gebeten (1963), den Kongress im Jahre 1964 zu organisieren.
Der 15. Weltpostkongress fand in der Zeit vom 29. Mai bis 11. Juli 1964 in Wien (Hofburg) statt. Präsident war der damalige Generaldirektor für die österreichische Post- und Telegraphenverwaltung Sektionschef Dr. Benno Schaginger. Am Kongress nahmen 122 Mitgliedsländer mit 520 Delegierten (einschließlich "Fonctionnaires attachés") teil. Das Kongresssekretariat umfasste 90 Personen. Im Österreichischen Sekretariat (Organisation, Veranstaltung und Betreuung) waren 33 Bedienstete tätig. Darüber hinaus waren zahlreiche Dolmetscher, Betreuer, Telefonisten, Lenker usw. im Einsatz.
Dem Kongress lagen 1244 Vorschläge zur Bearbeitung und Entscheidung vor. Der Weltpostverein erhielt bei diesem Kongress eine "Satzung" (Constitution de l'Union postale universelle) sowie eine "Allgemeine Verfahrensordnung" (Règlement général). Die Präambel der Satzung des Weltpostvereins hat folgenden Wortlaut:
"In dem Bestreben, die Verbindungen zwischen den Völkern durch eine wirkungsvolle Arbeitsweise der Postdienste zu fördern und einen Beitrag zur Erreichung der hohen Ziele der internationalen Zusammenarbeit auf kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet zu leisten, haben die Bevollmächtigten der Regierungen der vertragschließenden Länder unter dem Vorbehalt der Ratifikation diese Satzung angenommen."
Der Weltpostvertrag (Briefpost), das Wertbriefabkommen, das Postpaketabkommen sowie die Abkommen über die Geldpostdienste wurden erneuert.
Der Weltpostkongress von Wien war stark geprägt durch die Entkolonialisierung; damit verbunden war die Aufnahme zahlreicher Entwicklungsländern in den Weltpostverein und das Einsetzen der Entwicklungshilfe.
Es fanden aber auch sehr hitzige politische Debatten statt, so über
- die Apartheitspolitik in Südafrika (die Delegation von Südafrika wurde von der Teilnahme am Kongress ausgeschlossen), - die rechtmässige Vertretung von China (Taiwan oder Peking) sowie - die Frage der Vertretung Deutschlands bzw. die Mitgliedschaft der beiden deutschen Staaten in dieser Organisation.
Die Satzung von Wien sah für die Fortführung der Arbeiten des Vereins zwischen den Kongressen den Vollzugsrat (Conseil exécutif) mit 27 Mitgliedsländern vor; diese wurden vom Kongress im Sinne einer angemessenen geographischen Aufteilung bestimmt. Der Vollzugsrat hatte sich vorwiegend mit den rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Angelegenheiten zu befassen. Für die Zeit zwischen dem Kongress von Wien und dem 16. Weltpostkongress (Tokio 1969) war Österreich Präsident des Vollzugsrates. Das Internationale Büro (Bern) fungierte weiterhin als Sekretariat des Weltpostvereins.