Diskussion:Werlau
Fehlende Persönlichkeiten?
- Fehlen bei den bekannten Persönlichkeiten nicht die Bauer der WERSI-Orgeln? Deren Name setzt sich aus WERlau und SImmern zusammen. Gruß 7.Nov.2016 (nicht signierter Beitrag von 130.83.174.181 (Diskussion) 12:16, 7. Nov. 2016 (CET))
Entfernung Emmelshausen - Werlau
ich glaube emmelshausen liegt weniger als 14km von werlau entfernt.
Fälschung 1822?
Mit diesem Edit wurde die bisherige Aussage "Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 992" geändert in "Die oftmals zitierte erste urkundliche Erwähnung im Jahre 992 beruht auf einer gefälschten Urkunde aus dem Jahre 1822"; die neue Aussage ist mit einer Quelle belegt. Die Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel sagt auf ihrer Homepage dazu: "Urkundlich wird Werlau zum ersten Mal im Jahre 992 durch eine nicht unumstrittenene Urkunde erwähnt, als König Otto III. dem Stift St. Goar einige Güter in Werlau schenkte". Das Jahr der (möglichen) Fälschung = 1822 erscheint mir nicht plausibel, zumindest aber sehr ungewöhnlich. Welchen Grund sollte jemand in der gerade angebrochenen preußischen Zeit gehabt haben, eine über 800 Jahre alte Urkunde zu fälschen? Dass es im späteren Mittelalter häufig Fälschungen gab, um irgendwelche Besitztümer "zu beweisen", ist bekannt und die Formulierung "nicht unumstrittenene Urkunde" deutet auch darauf hin, dass an der Echtheit gezweifelt wird oder wurde.
Warum, weshalb, wieso wurde gefälscht, und vor allem, wer war das? Auf welcher Grundlage hat Herr Heinzelmann die Fälschung enttarnt? Gibt es andere Historiker, die das bestätigen? Gruß --Update 20:13, 9. Mär. 2011 (CET)
- Ich zitiere aus der genannten Quelle (J. Heinzelmann: Der Weg nach Trigorium. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. 21. Jahrgang, 1995, S. 30 f. ):
- S. 31f.: "[...]Die frühere Nennung, die sogar einen Bezug zwischen Hungenroth und Werlau herstellt, müssen wir allerdings streichen: Die Urkunde von 992 ist eine Fälschung von 1822. Als solche ist sie von keinem mir bekannten Regional-Historiker auc´h nur diskutiert worden, nur Halfer eliminiert sie in seinem Namensbuch (Halfer, Flurnamen..., S.41 bzw. 25[...]).
- Nicht nur, dass der einzige Beleg von dem berüchtigten Fälscher Schott stammt, nicht nur, dass bereits den Bearbeitern der Monumenta Germaniae Historica die diplomatarische Fassung als inkongruent aufgefallen war, nicht nur, dass der Ausstellungsort Trier zwar zu einer (wohl auch gefälschten) Urkunde für St. Maximin vom Vortag, aber schwerlich zum Ausstellungsort "Botfeldun" einer unzweifelhaften Urkunde ebenfalls von 992 Mai 29 (MG DO III 95, MRR I, 1124[...]) passt,- es gibt auch zahlreiche inhaltliche Argumente gegen die Echtheit von DO III 96. Dazu gehören zunächst die sehr fragwürdige Namensform Hunzerode (Sie passt schwerlich zum späteren Uncherot (ca. 1300), Oenchenrode (1472), Hongenroide (ca. 1520), Uncheroide (1531), Huncherodt (1583)[...]), vor allem aber die merkwürdige Tatsache, dass sih von dieser Schenkung eines an den Kaiser heimgefallenen Amtsguts des Haricho an die Zelle St. Goar nichts in der doch halbwegs dichten Überlieferung für Prüm und St. Goar findet. Schließlich spricht gegen die Echtheit der Urkunde auch die sich daraus ergebende Besitzgeschichte: 820 hätte der Kaiser dieses Waldgebiet an St. Goar geschenkt. Es müsste wieder an ihn zurückgefallen sein. Wie, warum, ohne Einspruch von Prüm und St. Goar, ohne dass er es erwähnt? Er gibt es als Amtsgut aus. Es fällt wieder an ihn zurück. Er schenkt es wieder an St. Goar. Es wird danach St. Goar, zumindest teilweise bzw. in Teilrechten entfremdet, gelangt ebenso teilweise an die Propstei Hirzenach und schließlich doch an die Landgrafen, die ab 1479 den übrigen alten Besitz der "Zelle", bzw. des Stifts St. Goar in Händen haben. Das ist - vor allem für das 9. und 10. Jh. - unglaubhaft.[...]"
- Des Weiteren auf S. 33::"[...]Werlau ist also sehr alt. Es hat freilich 1992 zu unrecht eine Jahrtausendfeier angesetzt, denn es beruht ja auf der gefälschten Urkunde DO III 96, dass 992 hier Besitzrechte an die Zelle St. Goar geschenkt worden sein sollen. Gesichert ist freilich eine frühere Nennung von wahrscheinlich 911 im Rotulus von St. Ursula in Köln. Glückliche Werlauer, sie können 19 Jahre nach der Tausendjahrfeier schon eine 110-Jahrfeier feiern!"
- Zu der Erwähnung 911 gibt er keine exakte Quelle an, hier könnte man noch einmal nachforschen. Ich denke aber, dass er den Grund für den Fälschungsverdacht sehr gut und glaubhaft beschreibt. -Neon2001 16:15, 18. Mär. 2011 (CET)
- Zunächst: Danke für die Infos. Der "berüchtigte Fälscher Schott" (genauer: "salm-kyrburgischer Archivar Georg Friedrich Schott (1736/37-1823)") war mir bisher unbekannt und es würde sich sicher lohnen, über ihn einen Artikel zu schreiben (in Google Books und in www.dilibri.de gibt es nur ein paar Infos).
Allerdings sollte der Widerspruch zwischen der, wenn auch glaubwürdigen, Einzelmeinung (?) des Herrn Heinzelmann von vor 16 Jahren und der heute immer noch quasi-offiziel vertretenen Darstellung (siehe Homepage der Stadt St. Goar-Oberwesel: Unterseite Geschichte) verdeutlicht werden. Die Stadt St. Goar-Oberwesel schränkt zwar ein mit "nicht unumstrittenene Urkunde", macht sich aber die Heinzelmann-Darstellung nicht zu eigen. Immerhin ist die Veröffentlichung des Herrn Heinzelmann inzwischen auch 16 Jahre her. Gruß --Update 22:03, 18. Mär. 2011 (CET)
- Zunächst: Danke für die Infos. Der "berüchtigte Fälscher Schott" (genauer: "salm-kyrburgischer Archivar Georg Friedrich Schott (1736/37-1823)") war mir bisher unbekannt und es würde sich sicher lohnen, über ihn einen Artikel zu schreiben (in Google Books und in www.dilibri.de gibt es nur ein paar Infos).
- Dass gerade bei der Heimatforschung viele Meinungen einfach übernommen werden, die sich schon seit längerer Zeit als falsch oder wahrscheinlich falsch herausgestellt hatten, ist ein oftmals anzutreffendes Problem. Herr Heinzelmann, den ich noch persönlich kennenlernen durfte, entlarvte viele solcher Fehler und galt als Koryphäe im Bereich der Heimatforschung im Gebiet des Mittelrheins und des Hunsrücks. Ich habe dennoch die von mir verfasste Version ein wenig entschärft, ich hoffe, dies entspricht Ihren Vorstellungen. Zu Herrn Schott gibt es einen Artikel (allerdings aus dem Jahre 1904) mit dem Titel: "Die Urkundenfälschungen Georg Friedrich Schotts", digitalisiert auf: http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858530_0029&DMDID=dmdlog47 Gruß -Neon2001 13:16, 19. Mär. 2011 (CET)
- So, habe einen Artikel zum Thema Georg Friedrich Schott geschrieben.-Neon2001 11:00, 1. Apr. 2011 (CEST)
- Dass gerade bei der Heimatforschung viele Meinungen einfach übernommen werden, die sich schon seit längerer Zeit als falsch oder wahrscheinlich falsch herausgestellt hatten, ist ein oftmals anzutreffendes Problem. Herr Heinzelmann, den ich noch persönlich kennenlernen durfte, entlarvte viele solcher Fehler und galt als Koryphäe im Bereich der Heimatforschung im Gebiet des Mittelrheins und des Hunsrücks. Ich habe dennoch die von mir verfasste Version ein wenig entschärft, ich hoffe, dies entspricht Ihren Vorstellungen. Zu Herrn Schott gibt es einen Artikel (allerdings aus dem Jahre 1904) mit dem Titel: "Die Urkundenfälschungen Georg Friedrich Schotts", digitalisiert auf: http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858530_0029&DMDID=dmdlog47 Gruß -Neon2001 13:16, 19. Mär. 2011 (CET)