Diskussion:Werner Liersch
Nach den Recherchen des Schriftstellers Werner Liersch war sein ostdeutscher Kollege Erwin Strittmatter in einem Regiment der SS. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 8. 6. 2008 schrieb Liersch, Strittmatter sei Mitglied des "SS-Polizei Gebirgsjäger Regiment 18" gewesen. Diese Mitgliedschaft habe er Zeit seines Lebens verschwiegen. Das SS-Regiment sei als Teil der "Ordnungspolizei" in Slowenien, Finnland und Griechenland im Einsatz gewesen. Nach Lierschs Informationen kam es mehrfach zu Massakern und Geiselerschießungen. Strittmatter sei an diesen Gewalttaten nicht beteiligt gewesen, habe sie als Bataillonsschreiber aber vermutlich beobachtet und notiert.
Erwin Strittmatter war nicht "in einem Regiment der SS", da irrt sich Liersch. Er wurde zu Kriegsbeginn als Wehrpflichtiger gemustert und hat sich für die Schutzpolizei (Werbeaufruf "Willst du zur Schutzpolizei?- Ende Oktober/Anfang November 1940) gemeldet, wurde aber erst ein Jahr später und mit Einberufungsbefehl der Wehrmacht in ein Polizei-Ausbildungsbataillon, dem späteren Polizei-Bataillon 325 - eingezogen. ALLE Polizeibataillone wurden 1942 in Polizeiregimenter zusammengezogen. Nur eines dieser 28 Polizeiregimenter wurde als Polizei-Gebirgsjäger-Regiment bezeichnet und erhielt die Nr. 18. ALLE Polizeiregimenter erhielten 1943 nominell den SS-Zusatz, blieben aber Teil der Ordnungspolizei (Überbegriff für Schutzpolizei, Küstenpolizei, Feuerpolizei etc.) Das bestätigt auch Ralph KLein, auf den Liersch 2008 zurückgreift/aufbaut. R. KLein veröffentlichte damals einen Aufsatz über seien Recherchen zum Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18. Anlass war berechtigte Kritik an den Mittenwalder Kameradentreffen der Gebirgsjäger in den 2000-Jahren, die alten Herren wurden von Politik und Bundeswehr hofiert, obwohl die Gebirgs-Divisionen wie die meisten anderen nachgewiesenermaßen an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen waren. (nicht signierter Beitrag von Aschland (Diskussion | Beiträge) 17:11, 12. Okt. 2021 (CEST))