Diskussion:Wikingerschiffbau

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Ruder

Warum soll ein Heckruder weniger effizient als ein Steuerbordruder sein? Ist der Spantenabstand von fast einem Meter verbürgt? Mir erscheint dieser Abstand zu groß. --Botaurus 17:07, 21. Jul 2006 (CEST)

Habe leider nicht die Zeit, gründlich nachzusehen; daher nur kurz und aus dem Gedächtnis (bin auch kein Fachmann): Leider meine ich in der Literatur auch nur gelesen zu haben, dass ein Seitenruder gegenüber einem Heckruder effiktiver ist. Gründe waren - glaube ich - nicht angegeben. Vorteil des Seitenruders ist natürlich, dass es ohne große Probleme hochgeklappt werden kann (z. B. beim Anlanden).
Nach meinen Wissen ist die Angabe des Spantenabstandes von max. einem Meter richtig. Anscheinend hatte das auf dem Schiffsfriedhof von Skuldelev gefundene Skuldelev V einen Spantenabstand von knapp einem Meter. Darauf lässt zumindest die Angabe über das Abstand der Ruderlöcher im Dollbord von 90-95 cm schließen.
Casiopeia 12:58, 22. Jul 2006 (CEST)

Danke für die schnelle Auskunft. Der Abstand der Löcher im Dollbord richtet sich wohl nach der Größe der Menschen. Mit den Spanten haben sie nichts zu tun. Ich denke, wenn ein relativ großes Schiff mit Weichholzspanten in so großem Abstand zueinander und z.T. flexiblen Verbindungen ausgestattet ist, muß sich, durch die Wellen bedingt, der gesamte Schiffsrumpf ständig verwinden. Das führt zu schnellem Verschleiß und zur Lockerung aller Holzverbindungen. Ich kann mir nicht vorstellen wie man mit so einem Schiff dann noch übers Meer, zumal über den Atlantik, fahren konnte. Vielleicht gab es ja zweierlei Schiffe - richtig festgebaute Schiffe für lange Fahrten und "Einwegschiffe" für schnelle Raubzüge oder Eroberungen? --Botaurus 15:56, 22. Jul 2006 (CEST)

Dem kann ich leider nicht zustimmen. Der Abstand der Ruderlöcher richtet sich - meines Wissens - nicht nach der Größe der Menschen. Da die rudernden Menschen auf Duchten (Ruderbänken) oberhalb der Spanten saßen, kann anhand des Abstandes der Ruderlöcher im Dollbord auf den Spantenabstand geschlossen werden. Um es genauer zu machen: Das Wikingerschiff Skuldelev V, welches ca. 17,4 m lang und 2,6 m breit war, hatte 16 Spanten und an 12 Spanten waren schmale Duchten befestigt. Das Schiffe hatte einen Spantenabstand von 90-95 cm. Aus welchem Material die Spanten waren, konnte ich nicht so schnell klären: Die 4 unteren Planken waren aus Eiche und die 3 oberen aus Esche. Somit waren zumindest die unteren Planken nicht aus einem Weichholz! Das Schiff soll vergleichbar mit denjenigen Schiffen sein, die auf dem Teppich von Bayeux dargestellt sind und mit denen England erobert wurde. Für Atlantikfahrten wurde es aber wahrscheinlich nicht eingesetzt; dafür dürften Knorren besser geeignet gewesen sein. Casiopeia 21:56, 22. Jul 2006 (CEST)

Trotzdem ein sagenhaft weiter Spantenabstand. Vielleicht gabs ja kleinere Zwischenspanten die noch in die Fachungen eingesetzt waren - aber wer weiß. Esche ist übrigens auch ein Hartholz - allerdings nicht so gut für Unterwasserteile, deshalb nur oben verbaut. --Botaurus 20:46, 23. Jul 2006 (CEST)

Ja, es stimmt ich habe mir mal die websit des Skuldelev V angesehen. Diese Schiffe waren außerordentlich leicht gebaut. Die Spanten reichten noch nicht mal bis ganz oben. Ich hab mal Teile des Textes übersetzt, die den Bau des Schiffes betreffen. --Botaurus 22:32, 23. Jul 2006 (CEST)

Skuldelev V

Im Gegensatz zur völlig aus Eiche gebauten Skuldelev 3, war das Dollbord dieses Schiffs und der dazugehörende Plankengang (strake) aus Esche und der fünfte und sechste Plankengang aus Kiefer. Das Schiff hatte insgesamt sieben Plankengänge, die ersten vier (unten) aus Eiche. Abgesehen vom dritten Plankengang, der 36-38 cm breit war, waren alle Planken von der gleichen Breite von ungefähr 30 cm. Die Bretter waren sehr dünn: 2,0 - 2,5 cm am Zentrum und 1,5 - 2,0 cm an den Rändern... Die stärkste Aufkimmung befindet sich zwischen dem dritten und vierten Plankengang

Die Längsverstärkung wurde durch zwei Längsbalken (Stringer), eine Art Kimmstringer auf Plankengang 5, und einen breiten Längsbalken oberhalb von Plankengang 6. ... Auf dem Kielschwein mit einer Gesamtlänge 3.7 m muss den Mast gestanden haben. Eine sensationelle Eigenschaft auf diesem Schlachtschiff war das Schild-Sims, das außerhalb des Dollbords lief.

Die Gestalt von Skuldelev 5 war sehr regelmäßig. Die Unterwasserschiffs-Planken ähnelten denjenigen von Skuldelev 3 .... Die Regelmäßigkeit war wegen des langen geraden Rumpfs noch offensichtlicher, was bedeutet, dass sich der Querschnitt des Rumpfs wenig von Spantensektion 5 - 10 von insgesamt 17 änderte. Die Spanten reichten nur zu zwei Dritteln der Bordwand hoch!!!. Auf den, an den Spanten angebrachten, Querbalken lagen die Bodenbretter auf - wie es auch beim großen Schlachtschiff Skuldelev 2 der Fall war - und bedeckten die komplette Länge des Schiffs. Die Spanten-Knie bedeckten den vierten Plankengang und endeten unter dem Längsbalken (Kimmstringer) mittig Plankengang fünf.

Während der Ausgrabung wurde bemerkt, dass einige der Dollöffnungen im Eschen-Dollbord mit Flicken aus Eiche dichtgemacht worden waren, und dass einige von diesen quadratisch, andere rund waren. Die Entfernungen zwischen den runden Dollöffnungen betrugen 80 cm, während die quadratischen 91 cm voneinander entfernt waren. Das führte zum Erkenntnis, dass dieses Brett von einem älteren Schiff mit einem anderen Abstand zwischen den Ruderbänken und Dollöffnungen wiederverwendet worden war. Spätere Analysen haben gezeigt, dass die Kiefer-Planken fünf und sechs auch wiederverwendete Planken waren. Frühere Löcher von Holznägeln waren zugestopft worden, und neue für dieses Schiff gebohrt. Das Schiff war besonders im Kimmbereich umfassend repariert worden, wo sogar eine Länge des Kiels ausgewechselt worden war.

Bei größerem Interesse und um sich die Arbeit des Übersetzens zu sparen, lohnt sich ein Blick in Olaf Olsen, Ole Crumlin-Pedersen: Fünf Wikingerschiffe aus Rosklide Fjord, übersetzt von Walter Jürgensen, 2. Auflage, Roskilde 1990, ISBN 8748001821. Sehr informativ, auf deutsch, aber leider nicht so leicht zu bekommen. Casiopeia 23:19, 23. Jul 2006 (CEST)

Tannenholz

Hier ist soviel von verschiedenen Holz/Baumarten die Rede, aber "Rundhölzer waren immer aus Tannenholz" ist eine kühne Feststellung. Dazu hätten - zumindest die skandinavischen Wikinger - weit fahren müssen. :-) ---George Hartwig 11:30, 24. Feb. 2008 (CET)

Schnelle Orientierung

Also ich wollte gerade mal herausfinden wie groß so ein Boot war. Vielleicht steht es auch irgendwo, aber ich fände es sinnvoll, in einem Abschnitt mal die Wesentlichen Grunddaten zusammenzufassen. --WerWil 11:16, 18. Nov. 2010 (CET) SO ein Boot war ungefär 23m lang.-- 91.16.196.9 15:35, 23. Nov. 2010 (CET)

Nicht gut! Und dafür gibt es 3 Gründe:
1. Wir kennen nur Angaben von einzelnen Exemplaren. Daraus aber eine generelle Größe anzugeben ist mehr als gewagt.
2. Es gibt unterschiedlichste Fahrzeuggruppen, -typen, -varianten etc., welches davon soll als "Grunddatensatz" gelten?
3. Sind in den Artikeln über die Funde deren Abmessungen beschrieben.
Ach, und 4. Aus Sicht eines Historikers ist die genaue absolute Größe nicht verwendbar, da alle anderen Quellen nur von der Anzahl der Ruderbänke reden.

Deshalb ist dein Wunsch in einer Enzyklopädie so nicht umzusetzen. So jedenfalls seh ich das. --Sterntreter 12:30, 18. Nov. 2010 (CET)

Also der Hinweis die Abmessungen seien den einzelartikeln zu den Funden zu entnehmen finde ich sehr befremdlich. Wozu ist ein Übersichtsartikel denn da? Und was spricht dagegen das von-bis des Fundgutes auszusagen und vielleicht eine Gewichtung vorzunehmen, welche Typen mit welchen Abmessungen häufiger vorkamen? Auch in Bezug auf andere (oft winzige Details) wird verallgemeinert wenn davon gesprochen wird das etwas "oft", "meistens" oder "selten" so war. Wo soll da das Problem liegen dies für Länge, Breite, Gewicht/Zuladung (bei Frachtschiffen), Freibord und Ähnliches vielleicht differenziert nach ein paar Grundtypen auch auszusagen?

Ich kann mir nicht vorstellen, das so etwas ausgerechnet bei Wikingerbooten unmöglich ist, was bei anderen historischen Schiffstypen allenthalben zu finden ist. Auch bei Triere oder Koggen gab es verschiedene Typen und praktisch jedes Exemplar hatte einzigartige Abmessungen. Dass es dabei keine genaue absolute Größe gab ist völlig klar.--WerWil 20:24, 18. Nov. 2010 (CET)

Steht hier irgenwo wie schwer das Ding war??? Ich brauch nehmlich dringend das Gewicht.--91.16.196.9 15:29, 23. Nov. 2010 (CET)


Überarbeitung

Bei der sonst lobenswerten Überarbeitung vom 27. Januar 2013 dürfte der Satz: der Satz "Auf großen Fahrzeugen war unter den Ruderbänken Stauraum für Ausrüstung, Ladung, Tiere und Mannschaften." wohl kaum stimmen.

Erstens heißt es in dem Abschnitt richtig, dass die Ruderer auf ihren Kisten saßen und feste Sitze nicht vorhanden waren. Zum anderen "unter den Bänken" waren wohl kaum Tiere und Mannschaften. Also das müsste noch geklärt werden. Fingalo (Diskussion) 16:55, 27. Jan. 2013 (CET)

Bearbeitung Januar 2013

Hallo,

ja stimmt, ich hatte beim Überfliegen meiner Änderungen nicht aufgepasst. So machts keinen Sinn mehr. Ich habe es wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt.

Gruß (nicht signierter Beitrag von Schoobi To (Diskussion | Beiträge) 09:26, 30. Jan. 2013 (CET))

Aber auch das scheint mir nicht schlüssig. So ein Pferd hat eine Höhe, die unter keine Decksplanke passt. Die Tiere hätten auf den Außenplanken und dem Kiel herumtrampeln müssen. Abgesehen davon hätten die nicht genug Luft bekommen. Die bekannten Abbildungen zeigen, dass die Tiere frei standen. Fingalo (Diskussion) 11:52, 30. Jan. 2013 (CET)

Ich dachte, dass geht aus dem Satz danach hervor. Habs jetzt deutlicher formuliert. Sind sonst noch Sachen unklar? Danke für die Korrektur übrigens. (nicht signierter Beitrag von Schoobi To (Diskussion | Beiträge) 16:42, 30. Jan. 2013 (CET))

Nö, jetzt finde ich nichts Bedenkliches mehr. Fingalo (Diskussion) 18:07, 30. Jan. 2013 (CET)

Ruderbänke und Rúm

Mir sind zwei Dinge noch nicht ganz klar geworden: 1. Es heißt einerseits "Die Ruderbänke teilten das Schiff in Abteilungen („rúm“) ein" andererseits " Feste Sitzeinrichtungen gab es nicht, man nimmt an, dass die Schiffer auf Seekisten saßen". Worauf genau Saßen die Ruderer denn jetzt? Wenn tatsächlich bis zu 3 Mann an einem Ruder sitzen konnten, glaube ich nicht, dass die sich alle auf eine Kiste quetschen konnten. 2. Hatte so ein Langschiff tatsächlich unter Deck genug Platz für Ladung und Schlafräume? Wenn ich mir das hier so anschaue ist da doch überhaupt kein Platz für einen Menschen. Wurden die Schiffe zum Schlafen nicht überzeltet? --91.63.214.73 16:42, 12. Jan. 2014 (CET)

Esche: Wie nun?

Im Artikel steht, dass es keinen archäologischen Nachweis für Esche als Bauholz gibt, während im Skuldelev Artikel steht, dass die Skuldelev V Eschenplanken hatte. Was stimmt hier nun??? 93.128.177.21 10:23, 30. Okt. 2014 (CET)

Das wurde im Januar 2013 von Schoobi To eingebaut. Man kann nicht daraus ersehen, worauf sich die Kritik bezieht, auf das letztgenannte Holz oder auf Lindenholz oder auf Holz schlechthin. Ich habe daher den Satz sammt Quelle gelöscht. Fingalo (Diskussion) 15:05, 31. Okt. 2014 (CET)

Kreuzschilde

Die häufige Darstellung der Schildreihen an den Seitenwänden der fast übertrieben niederbordigen Drachenboote, lässt zwei Vermutung zu, Kentern wurde konstruktiv hingenommen, und durch die Niederbordigkeit für reversibel gehalten. Kreuzen und am Wind segeln mittels mit Schilden verwechselten Scherrudern realisiert, als Ersatz für nicht praktikable Kielschwerter. Interessant wäre die Frage ob es Hinweise auf Gegengewichtsausleger gibt, für die Besatzung.

dann wären Geschwindigkeiten von 20 kn zumindest denkbar, wie man Nordseejollen heute üblich im unbeladenen Zustand.

--Söldnerschwein_/()/)