Diskussion:Willi Sitte
Eintwickler eines "demokratischen Potenzials"?
Ich habe mir mal erlaubt, den folgenden Absatz zu entfernen:
- Als Präsident des Künstlerverbandes gelang es Willi Sitte bei den organisierten Verbandsmitgliedern aller Sektionen der Bildenden und Angewandten Kunst sowie der Kunstwissenschaft ein wirksames demokratisches Potential zu entwickeln, das für das damalige gesellschaftliche Bewusstsein in der DDR ungewöhnlich war.
Dafür fehlt es mir an einem Beleg. Der folgende Spiegel-Artikel spricht z. B. eine andere Sprache:
- "Wer in der DDR als Künstler etwas werden wollte, kam an Sitte nicht vorbei. Der Verbandspräsident entschied, wer die DDR im Ausland repräsentieren durfte. Privaten Kunsthandel gab es kaum, Ausstellung und Verkauf waren staatlich organisiert - und stark reglementiert. Ausstellungen wurden nicht genehmigt oder wieder geschlossen, wenn die Kunst Systemkritik enthielt - manchmal aber auch nur, weil der Künstler kein Parteifreund war. "Sitte hat seine Macht missbraucht, um missliebige Kunst zu unterdrücken" sagt Paul Kaiser, Kulturwissenschaftler aus Dresden. Der Künstler Hans-Hendrik Grimmling, dessen Ausstellungen einst geschlossen wurden, kann nicht begreifen, dass Sitte sich nach 1990 nie vom DDR-Regime distanziert hat. "Ich bekenne mich zu dem Staat, also bekenne ich mich zu den Toten", sagt Grimmling." (Quelle)
Wenn dem so war, dass Sitte "demokratisches Potenzial" (im heutigen Sinne, und nicht "demokratisches Potenzial" nach SED-Definition) gefördert hat, dann wird es dafür doch wohl gewichtigere Belege geben als ein Zitat aus dem Blättchen eines DDR-Traditionsvereins.
Gruß, --NeXXor (Diskussion) 19:27, 9. Feb. 2013 (CET)
"Wer im Westen ausstellt, bestimme ich,", so Sitte zu einem Maler, dem er grad seine Einladung, in Skandinavien eine Ausstellung zu machen, zunichte machte. Hab ich aus erster Hand sozusagen, aber für die Diskussion sicher nicht unrelevant. --Ruessen-Kleinstorckwitz (Diskussion) 12:14, 27. Feb. 2021 (CET)
"Neuer Wohnort"
Ich lese, dass er 1946 nach Kratzau zurückkehrte, und dann: "1947 fand er [...] einen neuen Wohn- und Arbeitsort". Hm; wird hier mit blumigen Worten die Tatsache seiner Vertreibung umschrieben?--Altaripensis (Diskussion) 13:56, 8. Jun. 2013 (CEST)
- (Zynismusfilter aus)Wurden brave DDR-Bürger und SED-Mitglieder denn vertrieben? Die haben wahrscheinlich freiwillig das sozialistische Bruderland verlassen.(Zynismusfilter an)--Bernardoni (Diskussion) 15:51, 8. Jun. 2013 (CEST)
- "Braver" DDR-Bürger wurde er erst nach seiner Vertreibung, äääh, pardon: dem Finden des neuen Wohnorts. Da wir hier, wie ich hoffe, weder DDR-Denke kolportieren noch Anti-DDR-Propagandisten sind, plädiere ich für einen Satz, der, falls belegbar, seine Ausweisung oder, wenn es denn so gewesen sein sollte, seine freiwillige Übersiedlung feststellt.--Altaripensis (Diskussion) 16:28, 8. Jun. 2013 (CEST)
- Gutes Argument (das mit der Entwicklung seiner Bravheit), aber abgesehen davon - wie wär's, solange das mit der Vertreibung nicht geklärt ist, mit folgender Formulierung: "... kehrte Sitte 1946 nach Kratzau zurück. Ab 1947 lebte er in Halle." Das ist wenigstens nicht blumig. --Bernardoni (Diskussion) 16:57, 8. Jun. 2013 (CEST)
- Einverstanden.--Altaripensis (Diskussion) 17:29, 8. Jun. 2013 (CEST)
- ...und in diesem Sinne verändert.--Altaripensis (Diskussion) 17:34, 8. Jun. 2013 (CEST)
- Übrigens scheint er noch 1946 (nicht 1947) in die DDR gegangen zu sein, vgl. Wer war wer und dern verlinkten Spiegel-Artikel. Wer war wer spricht von "Aussiedlung".--Altaripensis (Diskussion) 17:39, 8. Jun. 2013 (CEST)
- ...welcher Begriff in diesem Lexikon stets für das steht, was man inzwischen, ohne rechts zu sein, "Vertreibung" nennt.--Altaripensis (Diskussion) 18:14, 8. Jun. 2013 (CEST)
- Er ist - genau (also enzyklopädisch) genommen - weder 1946 noch 1947 "in die DDR gegangen", denn diese wurde ja erst 1949 gegründet. --Peter B. Liebig | ✉ 00:11, 9. Jun. 2013 (CEST)
- Das stimmt auch wieder. Übrigens hieß es heute in der Süddeutschen, er habe sich damals bewusst für die SBZ entschieden. Zum Thema Vertreibung oder nicht stand da allerdings auch nichts Erhellendes. --Bernardoni (Diskussion) 22:09, 10. Jun. 2013 (CEST)
- Er ist - genau (also enzyklopädisch) genommen - weder 1946 noch 1947 "in die DDR gegangen", denn diese wurde ja erst 1949 gegründet. --Peter B. Liebig | ✉ 00:11, 9. Jun. 2013 (CEST)
- Gutes Argument (das mit der Entwicklung seiner Bravheit), aber abgesehen davon - wie wär's, solange das mit der Vertreibung nicht geklärt ist, mit folgender Formulierung: "... kehrte Sitte 1946 nach Kratzau zurück. Ab 1947 lebte er in Halle." Das ist wenigstens nicht blumig. --Bernardoni (Diskussion) 16:57, 8. Jun. 2013 (CEST)
- "Braver" DDR-Bürger wurde er erst nach seiner Vertreibung, äääh, pardon: dem Finden des neuen Wohnorts. Da wir hier, wie ich hoffe, weder DDR-Denke kolportieren noch Anti-DDR-Propagandisten sind, plädiere ich für einen Satz, der, falls belegbar, seine Ausweisung oder, wenn es denn so gewesen sein sollte, seine freiwillige Übersiedlung feststellt.--Altaripensis (Diskussion) 16:28, 8. Jun. 2013 (CEST)
Übrigens
Als ich heute hörte, dass die großformatigen Bilder aus dem Palast der Republik wieder ausgestellt werden sollen, fiel mir sofort ein alter DDR-Spruch ein: „Lieber vom Leben gezeichnet, als von Sitte gemalt“. --Berlinspaziergang Ich liebe Regeln (Diskussion) 20:18, 28. Jul. 2017 (CEST)
Lexikon der Humansexuologie
Ich gebe zu, dass ich das Buch nicht kenne, kann mir aber nicht vorstellen, dass der Eintrag dort so bedeutend ist, dass er hier als Literatur angegeben werden muss. --Rita2008 (Diskussion) 18:54, 1. Jan. 2020 (CET)
- +1.--Tohma (Diskussion) 19:01, 1. Jan. 2020 (CET)
- Muss nicht, falls die zuvor genannten Werke anderweitig belegt sind. --Georg Hügler (Diskussion) 21:44, 1. Jan. 2020 (CET)