Diskussion:William Lyon Mackenzie King
Ausgelagerte Bemerkungen zur Lesenswert-Wahl
Die Lektüre wird durch Kürzel wie "PC, OM, CMG", die den wenigsten bekannt sein dürften, ungemein erschwert. Was dahinter steckt, sollte im Text erwähnt und gewichtet werden, denn wir haben hier keine römischen Grabmäler vor uns, auf denen zuallererst mit den Titeln hausiert wurde. An anderer Stelle zeigt sich eine ähnliche Schwäche für Abkürzungen, die die Lektüre unnötig sperrig macht: "Drei davon erhielt er von der University of Toronto: Bachelor of Arts (B.A.) 1895, Laws Bachelor (LL.B.) 1896 und Magister Artium (M.A.) 1897."
Allgemeinplätze wie "Er gehört zu den herausragendsten Politikern seines Landes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." sollten m. E. einem guten Autor nicht zugestanden werden. Das kann er besser.
Der Zwischentitel "Frühe Jahre" beinhaltet mehr, als er ankündigt, denn auch seine Herkunft wird hier dargelegt. Sie ist von erheblicher Bedeutung, und daher sollte der banale Titel, für den unsere angelsächsichen Mitstreiter eine gewisse Vorliebe haben, ersetzt werden.
- Genau das ist ja das Problem, ich bin ein angelsächsicher Mitstreiter... zumindest zur Hälfte ;-) --Voyager 11:40, 10. Dez. 2008 (CET)
"nachdem er seine Doktorarbeit über die Situation der Arbeiter in der Textilindustrie, die er neun Jahre zuvor geschrieben hatte, doch noch einreichte" - Warum nicht eingereicht, und dann doch?
"der zur Verabschiedung der ersten kanadischen Gesetze betreffend Illegalisierung von Drogen führte" - etwas schwerfällig formuliert
"Verschiedene Kreise kritisierten" - Wer war das?
"die Wahl erfolgte stattdessen an einer Delegiertenversammlung" - nicht "in"?
- Meinem Sprachempfinden nach doch eher "an". Vielleicht ist aber auch ein Helvetismus. --Voyager 11:30, 10. Dez. 2008 (CET)
- reinquetsch: Ja, das ist ein Helvetismus. Im "Deutschländischen" üblich ist in, bei oder auch auf, bei Schweizern ist "an" normal. Kann man m.E. so lassen.--Mautpreller 20:49, 10. Dez. 2008 (CET)
"während die unter dem Preiszerfall und hohen Exportzöllen leidenden Landwirte sich radikalisierten" - was heißt das? Was ist ein Preiszerfall? Wieso wird die Regierungsperspektive bei der Beurteilung der Landwirte eingenommen?
- reinquetsch: muss wohl Preisverfall heißen.--Mautpreller 20:49, 10. Dez. 2008 (CET)
"Einerseits musste er die Zölle genügend senken, um die als Interessenvertreter der Landwirtschaft Westkanadas auftretenden Progressiven zu beschwichtigen. Andererseits durften die Zölle nicht zu stark abgebaut werden, da sonst die bevölkerungsreichen Provinzen Ontario und Québec, die industriellen Zentren des Landes, ihm die Unterstützung entzogen hätten." - So ist das schwer zu verstehen. Ging es um Im- oder Exportzölle, um Zölle auf welche Waren und gegenüber welchen Ländern. Fürchtete man die US-Konkurrenz? Mir wird das jedenfalls so nicht klar. An einer Scheidelinie zwischen überwiegend britischer Kapitalisierung und sich daran anschließender, überwiegend amerikanischer Finanzierung von Handelseinnahmen und Investitionen darf das Thema nicht so lapidar unter dem Gesichtspunkt der bloßen Machttaktik abgehandelt werden.
Der Beleg für die Haltung des Premiers in der Chanakkrise sollte genauer sein, hier steht nur ein Titel ohne Seitenangabe. Diese bloße Nennung eines Werkes zu einem präzisen Faktum taucht an mehreren Stellen auf.
Gibt es Erklärungen für die gegenüber Großbritannien distanzierende Politik?
"Byng lehnte das Begehren jedoch ab; es ist bis heute das einzige Mal in der Geschichte Kanadas, dass der Generalgouverneur dieses Recht ausübte." Gibt es eine Erklärung für dieses Verhalten, oder liegt es einfach auf der Hand, dass man den antibritischen Premier nicht wieder ins Amt lassen wollte? Oder führt meine Annahme ganz von der Fährte ab?
"Innenpolitisch war Kings dritte Amtszeit wenig herausragend, die Regierung beschränkte sich mehr oder weniger auf das Verwalten des Landes. Das einzige neue Gesetz von Bedeutung war die Einführung einer Altersrente im Jahr 1927." Abgesehen davon, dass der Autor die Bedeutung dieses Gesetzes anscheinend unterschätzt, verschweigt er auch das rassistische Gebaren der Regierung gegenüber den eigenen Ureinwohnern. So wurde ihnen 1927 verboten, auch nur Mittel zu beschaffen, ihre Ansprüche vor Gericht vertreten zu lassen. Politische Parteien durften sie gleichfalls nicht mehr bilden. Zudem unterschlägt er die Rolle der Famous Five, die auf der Rückseite genau der Fünfzig-Dollar-Note erscheinen, die den Premier abbildet.
Zwischen 1850 und 1873 war der Gesamtwert der Ausfuhren in die USA größer, als nach Großbritannien. Zwichen 1873 und 1921 war dies fast durchgängig genau umgekehrt. Ab 1921 verkehrte sich diese Situation abermals, abgesehen von den frühen 30er Jahren. Nach 1946 stieg der Anteil der USA bei weitem über denjenigen Großbritanniens. Es ist unverkennbar, dass der Premier und seine Partei Kanada eine völlig neue politisch-ökonomische Ausrichtung gegeben haben. Das ist m. E. unterbelichtet und sollte stärker herausgeschält werden.
"Ab 1928 begann sich die Wirtschaft jedoch abzuschwächen." - Gibt es Belege dafür?
"Doch das Rezept der Konservativen, hohe Zölle und Ausrichtung des Handels auf die Commonwealth-Staaten, zeigte keinerlei Wirkung." Hier wird ein wichtiger Gegensatz zwischen Konservativen und Liberalen endlich einmal angedeutet (s.o.). Die Konfliktlinien zwischen den großen Parteien sind aus dem Beitrag schwer zu erschließen.
"Währenddessen erwies sich King als effektiver Oppositionsführer und konnte die Liberale Partei als einzige ernsthafte Alternative zur amtierenden Regierung positionieren." Was bedeutet das? Er führt doch zu dieser Zeit die zweitstärkste Partei, oder? Wieso muss er sie als Alternative positionieren?
Präsident Hoover bot Kanada 1931 niedrigere Agrartarife an, und zugleich Elektrizitätsprojekte, sprich Staudämme am St. Lawrence, doch Kanada lehnte ab. Kanada fürchtete, von den USA geschluckt zu werden, eine Grundhaltung, die bis heute andauert. Gleichzeitig wollte der Premier den britischen Einfluss reduzieren. Dieser Eiertanz kommt mir zu wenig zum Ausdruck. Gerade die vierte Amtszeit hat Umwälzendes hervorgebracht, das bis heute nachwirkt. Der Fokus lag m. E. keinesfalls auf der Außenpolitik, wenn auch die von dort kommenden Zwänge groß waren. Der Premier wollte sich lange heraushalten, wie richtig dargestellt ist.
Daher ist der Zwischentitel "Vierte Amtszeit: Fokus auf die Außenpolitik (1935–1940)" irreführend. M. wollte Kanada aus dem Konflikt heraushalten, zumal ihm die Nazis offenbar nicht übermäßig unsympathisch waren. Das ist zwar in Kanada ein heißes Eisen, aber die Frage sei hier erlaubt, ob M. nicht stark von rassistischen Denkmustern beeinflusst war.
"ausgeschafft" - ist das der übliche Begriff?
- In der Schweiz ganz bestimmt, sogar in der Juristensprache. Wie das in Deutschland ist, weiss ich nicht. --Voyager 11:30, 10. Dez. 2008 (CET)
"der 1947 in Betrieb genommene NRX-Reaktor war für kurze Zeit der einzige Kernreaktor außerhalb der USA" - in der Anmerkung finde ich keine Seitenangabe
"vollzog die Liberale Partei einen Linksrutsch" - das ist m. E. analytisch kein brauchbarer Begriff, sondern nur einer, der gern zur Abgrenzung in einer entsprechend vorbereiteten Öffentlichkeit gebraucht wird. Die folgende Beschreibung ist da gründlicher. Mich würde interessieren, wie das in den USA aufgenommen wurde, die einen gegenläufigen Kurs verfolgte.
"Prince Albert" - P. A. in Saskatchewan?
- Der Begriff kommt an zwei Stellen im Text vor. Sollte ich ihn beide Male verlinken? --Voyager 11:30, 10. Dez. 2008 (CET)
"1946 erließ die Bundesregierung den Canadian Citizenship Act, der am 1. Januar 1947 in Kraft trat." - Auch hier wird verschwiegen, dass die daran hängenden Rechte, wie das Wahlrecht, den Ureinwohnern bis 1960 vorenthalten blieben.
"Ein viktorianisches Haus in Kitchener, in welchem Kings Familie von 1886 bis 1893 lebte, steht mitsamt dem 4,65 Hektar großen Umschwung als Woodside National Historic Site unter Denkmalschutz" - Was ist ein Umschwung?
- Der Umschwung ist das Gelände um ein Haus herum. Scheint wieder ein Helvetismus zu sein, von dem ich gar nicht wusste, dass er in Deutschland nicht bekannt ist. Aber Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt erging es ja nicht besser, als sie sich mit ihren deutschen Verlagen auseinandersetzen mussten. --Voyager 11:30, 10. Dez. 2008 (CET)
Was mich seltsam berührt, ist die Tatsache, dass die Kanadier den Premier als Vorkämpfer für Menschenrechte präsentieren. Dazu gehört die Nennung der Famous Five, die hier leider gar nicht erscheinen, und die Erklärung der Menschenrechte, um die sich M. K. wenig verdient gemacht hat.
Insgesamt ein guter Einstieg ins Thema, doch fehlen hier und da die großen Linien und die Einordnung. Die eher technischen und insgesamt geringen Mängel sollten leichter auszubügeln sein. Ebenso gespannt wie der Autor -- Hans-Jürgen Hübner 10:24, 10. Dez. 2008 (CET)
- "Ausgeschafft" ist der übliche Begriff in der Schweiz, in Deutschland würde man "abgeschoben" sagen. --Amberg 10:46, 10. Dez. 2008 (CET)
- Vielen Dank für die sehr ausführlichen Anmerkungen. Ich werde mich damit gründlich auseinandersetzen und hoffe, dass das Niveau des Artikels noch eine Stufe höher gehoben werden kann. Was das Thema First Nations, Inuit und Métis betrifft, so werde ich aber auf deine Unterstützung zwingend angewiesen sein, da der Artikel "Geschichte der First Nations" für diese Zeitperiode eher wenige Anhaltspunkte bietet. --Voyager 11:22, 10. Dez. 2008 (CET)
- Gern. Melde Dich, wenn's so weit ist. -- Hans-Jürgen Hübner 11:37, 10. Dez. 2008 (CET)
Lesenswert-Kandidatur William Lyon Mackenzie King
William Lyon Mackenzie King (* 17. Dezember 1874 in Kitchener, Ontario; † 22. Juli 1950 in Kingsmere bei Gatineau, Québec) war ein kanadischer Politiker. Er gehört zu den herausragendsten Politikern seines Landes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 32 Jahre war er auf Bundesebene politisch aktiv, davon 22 Jahre als Premierminister. Während dieser Zeit wandelte sich Kanada von einem halbkolonialen Dominion des Vereinigten Königreichs zu einem autonomen Staat innerhalb des Commonwealth. King führte das Land durch die expansive Phase der 1920er Jahre, die Depression der 1930er Jahre und den Zweiten Weltkrieg.
Eine Persönlichkeit, die hierzulande eher wenig bekannt ist, aber in Kanada immerhin auf einer Banknote abgebildet ist. Bin gespannt auf euer Urteil. --Voyager 15:03, 7. Dez. 2008 (CET)
- Askalan 20:53, 7. Dez. 2008 (CET) Pro - Der Artikel ist gut aufgebaut und flüssig zu lesen, daher für mich lesenswert.--
- Askalan, außerdem gut bebildert. Gefällt mir ;-) gruß --Matrixplay 21:18, 7. Dez. 2008 (CET) Pro wie
- HelgeRieder 10:55, 8. Dez. 2008 (CET) Pro Bildungslücke geschlossen --
- pro sehr schöne Biografie, gut geschrieben, bebildert und referenziert, klar lesenswert. --Felix fragen! 12:22, 8. Dez. 2008 (CET)
- Amberg 10:07, 10. Dez. 2008 (CET) Pro – Interessant und informativ. --
Vielen Dank erst einmal an Voyager, der die Abfassung dieses Beitrags zu einer sehr komplexen Biographie auf sich genommen hat - eine große Anstrengung, wenn man es ernst nimmt. Ich stimme hier mit Hans-Jürgen Hübner 10:24, 10. Dez. 2008 (CET)
Pro, weil ich sehr stark zwischen einem lesenswerten und einem exzellenten Artikel unterscheide. Für einen exzellenten Beitrag - ich hoffe, Voyager wird diesen Artikel so weit vorantreiben - reicht es allerdings noch nicht. Ich will dies nicht im Einzelnen begründen, sondern nach geringfügigen, bereits vorgenommenen Korrekturen, nur eine ganze Menge Anmerkungen bereitstellen. Ich hoffe, sie sind hilfreich. --- Ich danke dir für deine Bemerkungen. Allerdings sind sie sehr ausführlich ausgefallen. Ich verschiebe sie auf die Diskussionsseite, damit der Überblick nicht verloren geht. --Voyager 11:13, 10. Dez. 2008 (CET)
- Bobo11 10:29, 14. Dez. 2008 (CET) Pro, informativer Artikel, der sich trotz der seine Ausführlichkeit(vollkommen berechtigt) auch gut und flüssig lesen läst. Dazu auch ordentlich belegt, was will man mehr. Hat durchaus Potenzial zu exzelent.
Auswertung: Das Votum ist eindeutig -> lesenswert -- Achim Raschka 13:43, 14. Dez. 2008 (CET)
Kitchener /Berlin?
Sein Geburtsort hiess bis 1916 Berlin, also auch zur Zeit seiner Geburt. Sollte man das erwähnen weil der Ort zu seiner Geburt anders hiess oder genügt es dass das unter Kitchner nachzulesen ist? ConjurerDragon 09:41, 22. Jul. 2010 (CEST)
- Lies mal den ersten Satz nach der Einleitung: "King wurde in Berlin (1916 in Kitchener umbenannt) in der Provinz Ontario geboren." --Voyager 09:58, 22. Jul. 2010 (CEST)
Hatte ich nicht gesehen. Dann hat sich meine Frage erledigt. Danke. ConjurerDragon 13:07, 29. Jul. 2010 (CEST)
Grammatikalisches im Abschnitt Dritte Amtszeit
Im zweiten Halbsatz des Satzes "Kein Mitglied des nun so bezeichneten British Commonwealth war den anderen über- oder untergeordnet, aber durch die Treue zur Krone miteinander verbunden." fehlt das Subjekt (grammatikalisch, nicht (nur) politisch...). Nebenbei: Das "war" im ersten Teil klingt etwas seltsam; entweder könnte man dahinter "von nun an" einfügen (blauäugige Variante) ODER in die indirekte Rede ausweichen ("sei ... untergeordnet") ODER als Absicht formulieren ("sollte (evtl. von nun an) ... untergeordnet sein"). Ich wage nicht, an dieses Kunstwerk von Artikel zu rühren. Herzliche Grüße Tiphys--Τῖφυς ὁ Κυβερνητήρ 10:34, 22. Jul. 2010 (CEST)
Defekte Weblinks
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- http://www.bankofcanada.ca/en/about/are.html
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
- Wechsel zwischen http und https erforderlich
- http://king.collectionscanada.ca/
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
– GiftBot (Diskussion) 16:41, 23. Dez. 2015 (CET)