Diskussion:Winsen (Luhe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Auf dieser Seite werden Abschnitte ab Überschriftebene 2 automatisch archiviert, die seit 3 Tagen mit dem Baustein {{Erledigt|1=--~~~~}} versehen sind.
Archiv
Wie wird ein Archiv angelegt?

Flickr-Gruppe "Winsen an der Luhe"

Hallo alle Winsen (Luhe) - Interessierten,

ich habe schon viel im WWW zur Stadt Winsen (Luhe) gefunden, aber leider keine zusammenhängende Fotosammlung.

Das hat mich dazu veranlasst eine öffentliche Flickr-Gruppe zu "Winsen an der Luhe" anzulegen. Ich würde mich freuen, wenn wir viele Fotos zu Winsen zusammen tragen würden.

Gruß Markus

Noch 2 Details: Hafen und Schule

Die Lagebeschreibung des Hafens "am heutigen Standort der Wassermühle" ist ungenau bzw. nicht ganz richtig. Man sieht das Hafenbecken noch auf dem Stadtplan von Hauptmann Schneider (1785): Es erstreckt sich vom Standort der heutigen Wassermühle im Süden bis zur sog. 1. Luhebrücke (verbindet Markt- und Deichstraße) im Norden. Es wurde wohl ab 1830 zugeschüttet, als auch die Wälle und mehrere Stadtgräben eingeebnet und durch Straßen ersetzt wurden (Kranwall-und Wallstraße). Vom ehemaligen Hafen blieb nur der Abfluss der Wassermühle erhalten, der heute meistens "Mühlenluhe" heißt, was historisch falsch ist.


Die 1415 erwähnte Lateinschule hat als solche bis 1745 bestanden und wurde dann in eine Art Volksschule umgewandelt. Letzter Rektor war Johann Friedrich Hodann, der seit 1715 die Schule leitete und 1745 starb. Vor seiner Winsener Zeit war er Amanuensis (Privatsekretär) bei Leibniz gewesen. Siehe Jürgen Klahn, Ursula Köser, Die Geschichte der Lateinschule zu Winsen an der Luhe (1415-1745) (Winsen 2019).

Guinsensis --2003:D1:6734:5785:307A:7B9F:37D1:E4B2 21:45, 18. Apr. 2020 (CEST)

Vorwerk

Zum Vorwerk schreiben Sie u. a.: "Ein weiteres fürstliches Vorwerk wird urkundlich 1543 erwähnt." Das ist nicht richtig. Nachdem das alte Vorwerk 1543 in ein erbliches weltliches Mannlehen umgewandelt worden war, dessen erster Besitzer der fürstliche Rat Johann Haselhorst war, hat man offenbar kurz danach das neue Vorwerk eingerichtet. Es lag etwa beim heutigen Finanzamt und ist auf dem Schneiderschen Plan von 1785 noch zu sehen, hatte damals aber eine andere Funktion. Das ist richtig. Dieses neue Vorwerk wird aber nicht 1543 erwähnt, sondern meines Wissens erstmals 1585. Quelle: Otto Hintze, Der Brand von Winsen a. d. Luhe im Jahre 1585 und der Wiederaufbau der Stadt. Winsener Geschichtsblätter Heft 14, Seite 19.

Guinsensis --2003:D1:6734:5785:307A:7B9F:37D1:E4B2 21:57, 18. Apr. 2020 (CEST)

Stadtwappen

Zu Ihrem Satz: "Dieses Winsener Stadtwappen ist angelehnt an dem welfischen Wappen der Stadt- und Landesherren der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg." Diese Version ist weitverbreitet in der Literatur, hält aber einer Nachprüfung nicht stand. Vgl. dazu etwa Carl von Schmidt-Phiseldeck, Die Siegel des Herzoglichen Hauses Braunschweig und Lüneburg (Wolfenbüttel 1882), S. XIII-XIV. In dieser Arbeit sind mehrere hundert Siegel berücksichtigt. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass das Löwenwappen mit den Herzen erstmals ab 1293 auf Familien- und Sekretsiegeln verwendet wurde, also nicht auf den offiziellen Siegeln. Als "Herrschaftssiegel" kommt es erst im 14. Jh. in Gebrauch. Richtig ist sein Ursprung aus dem dänischen Königswappen. Knut VI. und Waldemar II, Brüder Helenas, die 1202 Wilhelm von Lüneburg heiratete, hatten 3 Löwen und etwa 20 Herzen in ihrem Siegelwappen, also ähnlich viele wie das erste Stadtsiegel Winsens zeigt. Allerdings führte weder Helena noch Wilhelm, noch deren Sohn Otto I. das Kind, noch dessen Söhne Albrecht und Johann ein solches Wappen. Wie gesagt, der erste war Otto II. der Strenge und seine Frau Mechthild, aber auch diese führten den Löwen mit den Herzen nicht als offizielles Herrschersiegel. Umso erstaunlicher ist, dass die Stadt Winsen offenbar schon im 13. Jh. ein solches Siegel führte. Man kann verschiedene Theorien entwickeln, warum das so war, aber das hilft kaum weiter. Plausibel wäre die Verleihung dieses Wappens durch Otto I. das Kind im Zusammenhang mit der Übernahme der Kirche (1233), für die ja Helena ihre Familienkapelle St. Knut (dänischer Heiliger!) in Lüneburg hergeben musste. Vielleicht wollte hier Otto seiner Mutter posthum die Ehre erweisen, dass sie dieses Opfer erbracht hatte. Es ist schon eigenartig, aber es ist so herum: erst gab es das Winsener Stadtsiegel bzw. das Wappen, und erst viele Jahrzehnte danach und auch dann nur sehr langsam wurde es zum Siegel bzw. Wappen der lüneburgischen Fürsten. Es ist geplant, im nächsten Kreiskalender dieses Thema näher zu beleuchten.

Guinsensis --2003:D1:6734:5785:307A:7B9F:37D1:E4B2 22:27, 18. Apr. 2020 (CEST)

MTV-Turnhalle

Die 1889 erbaute und 2016 abgebrannte MTV-Turnhalle an der heutigen Eckermannstraße war nicht die erste der Stadt. Vgl. dazu das "Adreß-Buch der Stadt Harburg und der Städte Buxtehude und Winsen a./d. Luhe, sowie von Tostedt" (Harburg 1862), wo es auf S. 138 zum Männer-Turn-Verein heißt: "Die neuerbaute Turnhalle befindet sich bei dem Gastwirth P. Vicke außer dem Hamburger Thore." Was aus dieser Turnhalle geworden ist, weiß ich nicht.

Guinsensis --2003:D1:6734:5785:124:CD90:37F:7727 10:01, 19. Apr. 2020 (CEST)

Terminei der Lüneburger Franziskaner

Der ganze Passus dazu enthält leider viele Unrichtigkeiten und muss vollständig überarbeitet werden. Die 1348 gegründete bzw. erstmals erwähnte Terminei war eine Einrichtung der Lüneburger Franziskaner, nicht der Franziskaner-Observanten, die es damals in Deutschland noch gar nicht gab. Das erste Franziskaner-Observantenkloster in der Saxonia war 1428 das in Brandenburg. Die Observanten waren anfangs eine "reformfreudige" Minderheit bzw. Sondergruppe innerhalb des Ordens, die aber rasch immer neue Anhänger gewann. Sie wollten zurück zu den ursprünglichen Regeln des Franz v. Assisi, die in weiten Teilen des Ordens nicht mehr respektiert wurden. Das Lüneburger Franziskanerkloster gehörte im 15. Jh. zum Ordenszweig der Konventualen, also zu denjenigen, die nicht zurück zu den Ursprüngen wollten, bis es 1489 zwangsweise reformiert wurde, d. h. die Konventualen vertrieben und Observanten hineingesetzt wurden. Das 1477 gegründete Winsener Kloster war von Anfang an ein Franziskaner-Observantenkloster, also ein "Reformkloster". Man kann mithin nicht sagen, dass es aus der von den Konventualen betriebenen Terminei hervorgegangen ist, schon deshalb nicht, weil sich beide Ordenszweige bis zur Spaltung des Ordens (1517) feindlich gegenüberstanden. Leider wird das namentlich in der Heimatgeschichtsschreibung weitgehend ignoriert und so wie bei Ihnen dargestellt, wohl weil es plausibler aussieht. Die Geschichte verläuft jedoch oft nicht nach Plausibilitätsgesichtspunkten. Im Zeitraum 1477-1489 lagen sich also die beiden "feindlichen" Franziskanerklöster in Lüneburg und Winsen direkt gegenüber. Herzog Friedrich "der Fromme" hat 1452 das Celler und 1477 das Winsener Franziskaner-Observantenkloster gegründet, stand also auf Seiten der Observanten bzw. Reformer, wie die meisten Fürsten der damaligen Zeit. Trotzdem war die Motivation des Herzogs nicht, mit der Winsener Gründung das Lüneburger Kloster zu schädigen, sondern vielmehr, Winsen als zukünftige Residenz für seinen Enkel Heinrich herzurichten. Herzog Heinrich d. M. war dann auch eine der treibenden Kräfte bei der Reform des Lüneburger Klosters. - Das Datum des Endes der Terminei in Winsen ist nicht bekannt, sie kann jedoch höchstens bis 1477 existiert haben, denn auch die Observanten gingen der Bettelei nach - hatten aber keine Termineien -, und die feindlichen Brüder konnten nicht in derselben Stadt um milde Gaben bitten - das hätte dauernden Streit, wohl auch handfeste Übergriffe bedeutet. Wahrscheinlich hat die Terminei schon 1477 nicht mehr bestanden. Einzelheiten bei Klahn & Mertens, Quellentexte zum Winsener Franziskanerkloster (2. Auflage Winsen 2018).

Guinsensis --2003:D1:6734:5706:FDCD:8B9E:AD84:136C 10:20, 20. Apr. 2020 (CEST)

Erik de Winsen

Man kann bei Erik de Winsen und ähnlich gelagerten Fällen nicht eindeutig sagen, ob er aus Winsen kam. Wer sich in einer anderen Stadt niederließ, führte nämlich oft von da an den Namenszusatz "von …" bzw. de …", aber oft nicht nur dieser selbst, sondern alle seine Nachkommen. Gut kann man das an der Lüneburger Patrizierfamilie von (de) Winsen sehen. Siehe Johann Heinrich Büttner, Stamm= und Geschlecht= Register der vornehmsten Lüneburgischen Adelichen Patricien-Geschlechter (Lüneburg 1704). Das "adelig" muss man dabei vergessen, denn die Bürgerfamilien waren nicht adelig, fühlten sich aber oftmals den Adeligen ebenbürtig. Danach ließ sich Ludolph von Winsen I. 1359 in Lüneburg nieder. Sein letzter Nachfahre mit dem Namen von Winsen, der Sülfmeister Johannes von Winsen, starb 1492 kinderlos. Die Familie hat in der Lüneburger Politik eine bedeutende Rolle gespielt. Büttner führt ferner 12 Lüneburger Träger dieses Namens auf, die möglicherweise nicht mit der Patrizierfamilie verwandt waren. Der älteste davon, Otto von Winsen, lebte 1297. Ein Erik (Ericus) von Winsen ist nicht darunter, wohl aber ein Henricus (Heinrich) von Winsen, und zwar 1317. In anderen Städten dürfte es ähnlich gewesen sein, zumal in dieser Zeit Familiennamen noch nicht allgemein üblich waren und daher ein solcher Namenszusatz recht hilfreich war. Bei dieser Sachlage kann es sein, dass Erik de Winsen tatsächlich aus Winsen kam. Es könnte aber etwa auch sein Vater oder Großvater aus Winsen gekommen, und der Name an ihm haften geblieben sein.

Guinsensis --2003:D1:6734:5776:B9E9:38DA:8350:8CC5 09:25, 21. Apr. 2020 (CEST)

Vielen Dank, lieber Guinsensis, für die Hinweise. Ich werde mich zeitnah ransetzen und alles umarbeiten--Werdersen (Diskussion) 16:20, 22. Apr. 2020 (CEST)

Rektor Hodann

Hodann wurde erst 1715 Rektor der Lateinschule (genau am 11.01.1715). Siehe das Buch zur Geschichte dieser Schule, Quelle Nr. 111 Seite 244.

Guinsensis --2003:D1:6734:5796:4DC5:DB81:A93E:7B82 18:06, 4. Mai 2020 (CEST)

Verpfändungen von Schloss und Vogtei Winsen

Die Daten zu den Verpfändungen von Schloss und Vogtei Winsen (14.-16. Jh.) sind großenteils falsch. Siehe dazu die Diskussionsseite des Wikipedia-Artikels zu Schloss Winsen.

Guinsensis --2003:D1:6728:9072:D950:94B7:6189:C2C1 12:09, 18. Okt. 2021 (CEST)