Diskussion:Zelig

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Zweites Mockumentary!

Zitat: Sie ist die elfte Regiearbeit des New Yorker Regisseurs und stellt durch ihren technischen Aufwand und den Dokumentarstil einen Wendepunkt im künstlerischen Werk Woody Allens dar.

Mein Kommentar: Zelig ist bereits das zweite Mockumentary Woody Allens, nach Woody, der Unglücksrabe. Irgendeinen Wendepunkt kann ich kaum erkennen. Ein bedeutender Wendepunkt war sicher der extrem langweilige und ernsthafte Film Innenleben, der nach dem sehr erfolgreichen und komödiantischen Stadtneurotiker kam.

--Cengelm 11:56, 1. Sep 2006 (CEST)

Kommentar zu Cengelm: Ich denke, dass Zelig restrospektiv in Bezug auf Allens Gesamtwerk durchaus als ein Wendepunkt erkannt werden kann. Woody der Unglücksrabe ist zwar ebenfalls im dokumentarischen Stil gedreht, der Slapstick-Charakter des Film entspricht allerdings nicht der Ironie, die in Zelig durch den Einsatz von dokumentarischen Originalaufnahmen erreicht wird. Allen benutzt zusätzlich dazu Kommentare von Intellektuellen, um den dokumentarischen Charakter des Films hervorzuheben. Er möchte, dass der Zuschauer den Film als echte Dokumentation wahrnimmt, was nie das Anliegen von Woody der Unglücksrabewar. Natürlich ist Innenleben ein großer Wendepunkt in Allens Werk. Er wagt sich dort erstmals an ein ernstes Drama, in Anlehnung an Ingmar Bergman, heran. Trotzdem ist Zelig insbesondere durch den hohen technischen Aufwand und die Veränderung der ästhetischen Muster und des Stils im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen durchaus als einer der Wendepunkt in seinem Gesamtwerk einzustufen.

20:08, 3. Sep 2006 (CEST)


Er möchte, dass der Zuschauer den Film als echte Dokumentation wahrnimmt,
- Das glaube ich nicht. Das Ganze soll schon eine Komödie sein.

Woody, der Unglücksrabe verwendet die Befragung von Zeugen und Angehörigen, um die antisoziale Persönlichkeitsstörung dem Zuschauer näher zu bringen. Slapstick gibt es auch bei Zelig. Zelig kann ja auch die Wände hochlaufen und fliegt mit dem Flugzeug auf dem Kopf. Zelig kommt etwas intellektueller daher und bezieht intellektuelle Betrachtungen mit ein ("Er war Symbol für einfach alles"). Wenn es ein Wendepunkt wäre, dann müssten die nächsten Filme stark von Zelig beeinflusst sein, was ich aber nicht sehen kann.
Ich habe den Wikipedia-Eintrag bereits editiert und das Wort "Wegmarke" verwendet. Man kann da sicher noch ein paar Worte einfügen.

--Cengelm 11:49, 4. Sep 2006 (CEST)


Kurzer Kommentar zur "Interpratation" des Films. Ich habe diese entfernt, da sie nicht zielführend ist. Die Deutung eines Films sollte sich primär an der Handlung und den filmischen Stilmitteln orienieren und sich nicht auf eine knappe psychologische Betrachtung einer der Hauptpersonen beschränken. Im Rahmen einer umfassenderen Betrachtung wäre dies sinnvoll, nicht aber alleinstehend.

-- 20:00, 21.02.2007

Dieser Gedanke sollte aber nicht zur Löschung, sondern bestenfalls zur Ergänzung führen. Das Kernthema des Filmes ist die Anpassung an die Umwelt und leitet sich von der Neurosenlehre ab. Die zweite Person nach Zelig ist die Ärztin für Psychiatrie Eudora Fletcher, deren Aufgabe es ist, quasi im Auftrag des Zuschauers Experimente an zu stellen. Natürlich ist sie auch love interest.

--Cengelm 15:02, 9. Mär. 2007 (CET)

Interpretation

Im Artikel Histrionische Persönlichkeitsstörung steht nichts von Konformitätszwang. Und im englischsprachigen Wikipedia-Artikel über diesen Film steht auch nichts von Histrionische Persönlichkeitsstörung. Ich halte den Abschnitt für eine gefährliche Theoriefindung. Der Film handelt in der Tat von einem Opportunisten. Was die psychische Motivation dieses Opportunismus ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls kann man aber Opportunismus nicht einseitig auf die HPS zurückführen. Eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung wäre genauso denkbar. Und viele Menschen verhalten sich auch ganz ohne psychische Störung opportunistisch. Auch ist die Anpassung bei Histrionikern gespielt, geht meist schnell zu Ende und wird von vielen als gespielt erkannt. Ein Opportunist behält aber eine bestimmte Rolle meist für eine längere Zeit bei und wirkt dabei glaubwürdig. Erst durch die Aufdeckung seiner früheren Aussagen fällt der Opportunismus auf. Auch suchen Histrioniker nicht nach günstigen Gelegenheiten, das widerspricht schon ihrem Verlangen nach unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung. Ein Histrioniker tut so, als wäre er ein Gangster, er wird aber nicht selbst zum Gangster. Der entscheidende Unterschied ist, dass es dem Histrioniker darum geht, geliebt zu werden, dem Opportunisten aber um Erfolg. Und da er sich als Zahnarzt ausgegeben hat, nehme ich eher an, dass es ihm um den Erfolg ging. Und das ist eher auf Narzissmus zurückzuführen, siehe auch Gert Postel. -- Elendsredder (Diskussion) 06:06, 10. Apr. 2012 (CEST)

Man könnte annehmen, dass er der Umwelt ein besseres Bild von sich vorgetäuscht hat, um sein Selbstwertgefühl aufzubauen. Das wäre aber auch reine Spekulation. -- Elendsredder (Diskussion) 06:21, 10. Apr. 2012 (CEST)