Diskussion:Zitierbarkeit

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Literatur und Belegstellen

Der Begriff wird in der Wikipedia an mehreren Stellen - IMHO teils falsch - verwendet, taucht auch im Netz auf, wird aber nirgends definiert. Der Link verwendet den Begriff, ohne ihn eigentlich explizit zu definieren. Der Artikel ist damit ein Desiderat... Lange Rede, kurzer Sinn: Erster Entwurf von mir ist auf der Artikelseite zu finden. --80.132.126.228 20:53, 21. Apr. 2007 (CEST)

Ist die Wikipedia zitierfähig?

Ich bin heute auf das Problem in der Uni gestoßen, als jemand bei einem Referat eine Wikipedia-Definition angeführt hat und vom Seminarleiter gesagt wurde, die WP sei in fachwissenschaftlichen Zusammenhängen nicht 'zitierfähig', so wie Lexika allgemein. Auch Einführungen in ein Themengebiet und Handbücher seien aufbereitete Zusammenfassungen, die man besser nicht für Definitionen usw. zitiere. Man könne sie für eine erste Annäherung jederzeit benutzen, aber dann müsse man an die 'echte Forschungsliteratur' und dort, am Original sozusagen, die Definitionen usw. herausnehmen. Ich habe keine Ahnung, ob und ggf. wie man diese spezielle, aber sicherlich häufig gestellte Frage in diesem Artikel unterbringen könnte; vernünftig wäre ein entsprechende Passage, glaube ich. --Delabarquera 18:17, 19. Jan. 2010 (CET)

Nachtrag: Nicht uninteressant, wann und unter welchen Umständen innerhalb der WP die Zitierfähigkeit abesprochen wird. Zufallsfund: "Was die Taz schreibt, kann man zitieren, aber Gansel ist fuer mich definitiv nicht zitierfähig. -- Seelefant 16:37, 11. Feb. 2010 (CET)"

Und auch das: eine vergleichbare Problemstellung hier. --Delabarquera 01:03, 22. Feb. 2010 (CET)

Ich habe den Artikel heute gelesen und dachte auch, dass hier doch ein Absatz zur Zitierfähigkeit der Wikipedia angebracht wäre. Wird sowas evtl. woanders behandelt, z.B. im Artikel über Wissenschaft oder über Wikipedia? 131.220.251.117 17:20, 5. Sep. 2011 (CEST)

Zitate in der wissenschaftlichen Literatur und sonst

So, ich hab mir jetzt den Artikel mal in Ruhe angesehen und glaube, dass man zusätzlich unterscheiden muss: Primär- und Sekundärliteratur. Beispiel: Selbstverständlich kann und muss man auch die BILD-Zeitung als Primärquelle zitieren, wenn man eine wissenschaftliche Studie über die Darstellung von, sagen wir: Hatz-IV-Berichterstattung in der Presse verfasst. Entsprechendes gilt für jeden Text, der als primär zitiert wird. Generell muss man wohl darüber hinaus zitierfähig-w = 'im wissenschaftlichen Forschungsprozess' von zitierfähig-p = 'in allgemein publizistischen Arbeiten' unterscheiden. Bei letzterem ist zitierfähig, was glaubwürdig und reputierlich ist. In der Wissenschaft ist das anders, da gibt es strengere Maßstäbe. Wie das ja im Artikel auch gesagt wird. Es gelten da ja auch unterschiedliche Gepflogenheiten. In einem Zeitungartikel wird man keine nicht-sinnentstellenden Auslassungen mit [...] kennzeichnen, wobei Sinnveränderung durch Auslassung eh verboten ist; im wissenschaftlichen Text ist das Kennzeichnen von Auslassungen und Hinzufügungen Pflicht. Womit auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss erreicht ist. Ich will nur sagen: Das Problem ist komplex, und es fehlt eine Studie -- die es vielleicht sogar gibt und die ich nur nicht kenne --, die das Problem der Zitierfähigkeit mal umfassend und systematisch abhandelt. (Irgendwo im Hintergrund schlummert, glaub ich, das Wortbildungs- und das Denkmuster 'satisfaktionsfähig'. ;-) --Delabarquera 18:36, 19. Jan. 2010 (CET)

Hallo Delabarqua, schau dir doch mal Primärquelle und Sekundärquelle und Quelle (Geschichtswissenschaft) an, die könnten dich interessieren. Besten Gruß --Ziko 19:59, 19. Jan. 2010 (CET)
Dank für den Hinweis, Ziko. Werd ich machen. --Delabarquera 15:36, 20. Jan. 2010 (CET)

Zitierbarkeit und der Unterschied zwischen Aktiv und Passiv

Es war an der Zeit, einmal einen Deppenfehler richtigzustellen. Die „Zitierfähigkeit“ ist bisher hier und auch beispielsweise auf der Seite Kritik an Wikipedia stets falsch verwendet worden. In allen diesen Fällen ist „Zitierbarkeit“ gemeint. Wer in der Grundschule gefehlt hat, als „Tätigkeitsform“ und „Leideform“ (Aktiv und Passiv) erklärt wurden, darf es hier nachholen.

Die Zusammensetzungen mit -fähig haben aktive Bedeutung: Wenn ich leidensfähig bin, kann ich leiden und Schmerzen ertragen, wenn ich konsensfähig bin, kann ich mit anderen zu einer Übereinkunft kommen, wenn ich handlungsfähig bin, kann ich handeln, und schließlich gibt es Situationen, in denen ich „zu allem fähig“ bin. Die Fähigkeit bezeichnet eine aktive Kompetenz. Daher bin ich „zitierfähig“, wenn ich in der Lage bin, aus einer Quelle (richtig) zu zitieren. Die dafür benützbaren Quellen sind zitierbar, aber nicht zitierfähig.

Die Zusammensetzungen mit -bar hingegen haben passive Bedeutung. Ein Material ist bearbeitbar, wenn man es bearbeiten kann, und nicht bearbeitungsfähig. Bearbeitungsfähig ist höchstens der Steinmetz, der den Marmor bearbeitet. Ein Code ist maschinenlesbar, wenn er von einer Maschine gelesen werden kann, aber niemals maschinenlesefähig. Eine Krankheit ist behandelbar, wenn sie behandelt werden kann, aber nicht behandlungsfähig. Eine Fähigkeit ist trainierbar, aber niemals selber „trainierfähig“.

Die Diskussion um die sogenannte Zitierfähigkeit ist eine Diskussion um die Zitierbarkeit von Quellen. Die Substitution von „-bar“ durch „-fähig“ in vielen Zusammensetzungen, wo das falsch ist, hat (Achtung: Theoriefindung!) einen sprachpsychologischen Hintergrund: Die Aufplusterung von Sprache. „-fähig“ hat zwei Silben und ist rhetorisch mächtiger als das kümmerliche „-bar“. Daher ist die Butter in der Sprache der Marketingfritzen nicht einfach streichbar, sondern „streichfähig“, obwohl die Butter noch niemals jemanden gestrichen hat, und ein Getränk ist „trinkfähig“, obwohl es noch niemals jemanden getrunken hat und besser trinkbar sein sollte. Nach sprachlichen Kritierien ist jemand, der das Wort „Zitierfähigkeit“ in der Bedeutung von Zitierbarkeit verwendet, weder zitierfähig noch zitierbar.--Cantakukuruz (Diskussion) 14:53, 6. Okt. 2018 (CEST)