Dobrjanytschi

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Dobrjanytschi
Добряничі
Wappen fehlt
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Lwiw
Höhe: 323 m
Fläche: 1,6 km²
Einwohner: 379 (2004)
Bevölkerungsdichte: 237 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81252
Vorwahl: +380 3263
Geographische Lage: 49° 34′ N, 24° 31′ OKoordinaten: 49° 33′ 44″ N, 24° 31′ 27″ O
KATOTTH: UA46060330140076029
KOATUU: 4623380601
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Bürgermeister: Senowyj Wynnyzkyj
Adresse: 81252 с. Добряничі
Statistische Informationen
i1

Dobrjanytschi (ukrainisch Добряничі; russisch Добряничи Dobrjanitschi, polnisch Dobrzanica, deutsch Dobzau) ist ein Ort in Galizien, heute im Rajon Lwiw, Oblast Lwiw, Ukraine gelegen.[1]

Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil der neu gegründeten Stadtgemeinde Peremyschljany[2] im Rajon Lwiw, bis dahin bildete es zusammen mit den Dörfern Ploska (

Плоска

) und Tutschne (

Тучне

) die gleichnamige Landratsgemeinde Dobrjanytschi im Rajon Peremyschljany.

Geschichte

Der Ort wurde im Jahre 1470 als Dobrzyncze und später als Dobrzynycze (1471) urkundlich erwähnt. Der Name ist entweder vom Wort добріѝ/dobry (gut[er Ort]) oder durch frühe nachträgliche Bedeutungsübertragung (Adideation) debra < *dъbra (steile, bewaldete Hügel, wo ein Bach fliesst).[3]

Er gehörte zunächst zum Lemberger Land in der Woiwodschaft Ruthenien der Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1785 wurden im Zuge der Josephinischen Kolonisation auf dem nördlichen Grund des Dorfes deutsche Kolonisten katholischer und reformierter Konfession angesiedelt.[4] 1826 wurde ein evangelisches Bethaus im Weiler Kolonia, der Sitz einer Filialgemeinde von Lemberg der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien, gebaut.[5]

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Dobrzanica 107 Häuser mit 651 Einwohnern, davon waren 424 ruthenischsprachig (also ukrainischsprachig), 166 deutschsprachig, 61 polnischsprachig, 424 griechisch-katholisch, 24 römisch-katholisch, 33 Juden, 169 anderen Glaubens.[6]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinden zu Polen. Im Jahr 1921 hatte Dobrzanica 143 Häuser mit 823 Einwohnern, davon 618 514 Ruthenen, 252 Polen, 54 Deutsche, 3 Juden, 516 griechisch-katholisch, 231 römisch-katholisch, 58 Protestanten, 18 Juden (Religion).[7]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Reich (1897–1957), österreichisch-US-amerikanischer Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Soziologe, einer der Begründer der Körperpsychotherapie
  • Viktor Melnicsuk (* 2001), ungarischer Handballspieler

Weblinks

Commons: Dobrjanytschi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der deutsche Name Dobzau ist ungebräuchlich, aber durch die Deutsche Biographische Enzyklopädie als Geburtsort von Wilhelm Reich belegt
  2. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  3. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 63 (polnisch).
  4. Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163 (polnisch, online).
  5. Schematismus der evangelischen Kirche Augsb. und Helvet. Bekenntnisses in den im österr. Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Wien 1875, S. 215–218 (Online).
  6. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
  7. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo tarnopolskie. Warszawa 1928 (polnisch, online [PDF]).