Dodola

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Peperuda in Bulgarien, 1950er Jahre

Dodola (auch Doda, Dudulya und Didilya) ist eine alte slawische Tradition.

Nach einigen Interpretationen, handelt es sich bei Dodola um eine slawische Regengöttin,[1] und Ehegattin des Obergottes Perun (ein Donnergott). Die Slawen glaubten, dass es regnet, wenn Dodol ihre himmlischen Kühe (die Wolken) melkt. Jeden Frühling, sagt man, fliegt Dodola über Wälder und Wiesen, um Frühlingsgrün zu verbreiten und die Bäume mit Blüten zu schmücken.

Der Name Dodola kann möglicherweise mit dem litauischen Wort für Donner (dundulis) in Verbindung gebracht werden. Ebenso der Name Perun mit dem baltischen Wettergott Pērkons. Möglicherweise besteht auch eine Verbindung zum griechischen Orakel Dodona, in den Zeus ungewöhnlicherweise als Wettergott verehrt wurde.

Ritual

Kroatische und serbische Slawen veranstalteten die Dodole-Zeremonie, die in Bulgarien Paparuda heißt, in Zeiten von Dürre, in dem sie die Göttin verehrten und um Regen beteten. Während des Rituals sangen junge Frauen bestimmte Lieder für Dodola, verbunden mit einem Tanz für den sie in Blätter und Zweige gekleidet waren. Heutzutage wird dieses Ritual noch von Folkloregruppen praktiziert.

In der Tradition von Turopolje werden am Jurjevo-Tag die fünf schönsten Mädchen ausgewählt, um Dodola-Göttinnen in Blätterkleidern darzustellen und bis zum Ende des Feiertages Lieder für das Dorf zu singen.

Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der sorbischen Tradition von Ostergesängen, wie sie z. B. in der Krabat-Geschichte vorkommen.

Commons: Dodola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Liedtext

Serbischer Ritualgesang, gesungen von Jugendlichen, die während der trockenen Sommermonate durch das Dorf ziehen.

Naša dodo Boga moli,
Da orosi sitna kiša,
Oj, dodo, oj dodole!
Mi idemo preko sela,
A kišica preko polja,
Oj, dodo, oj, dodole!

Dodole in Mazedonien

Das älteste Zeignis für Dodole-Riten in Mazedonien ist das Lied Oj Ljule aus der Region Struga, aufgezeichnet im Jahre 1861.[2]

Mazedonisch

Отлетала преперуга, ој љуле, ој!
От орача на орача,
От копача на копача,
От режача на режача;
Да заросит ситна роса
Ситна роса берикетна
И по поле и по море;
Да се родит с' берикет
С' берикет винo-жито;
Чеинците до гредите,

Јачмените до стреите,
Леноите до пojacи,
Уроите до колена;
Да се ранет сиромаси.
Дрвете не со осито,
Да је ситна година;
Дрвете не со ошница,
Да је полна кошница;
Дрвете не со јамаче,
Да је тучна година.

Lat. Transliteration

Otletala preperuga, oj ljule, oj!
Ot oracha na oracha,
Ot kopacha na kopacha,
Ot rezhacha na rezhacha;
Da zarosit sitna rosa
Sitna rosa beriketna
I po pole i po more;
Da se rodit s' beriket
S' beriket vino-zhito;
Cheincite do gredite,

Jachmenite do streite,
Lenoite do pojasi,
Uroite do kolena;
Da se ranet siromasi.
Drvete ne so osito,
Da je sita godina;
Drvete ne so oshnica,
Da ja polna koshnica;
Drvete ne so jamache,
Da je tuchna godina.

„ој љуле, ој!“ wird in jedem Vers wiederholt

Die Dodole-Rituale wurden in Mazedonien aktiv bis in die 1960er Jahre praktiziert.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul Rankov Radosavljevich: Who are the Slavs? A Contribution to Race Psychology. Richard G. Badger, Boston 1919, S. 19 (books.google.com – keine Leseprobe).
  2. Miladinovci: Зборник. Kočo Racin, Skopje 1962, S. 462 (gbiblsk.edu.mk (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive) [PDF]).
  3. Rodna Veličkovska: Музичките дијалекти во македонското традиционално народно пеење : обредно пеење –Muzičkite dialekti vo makedonskoto tradicionalno narodno peenje: obredno peenje. Institut za folklor „Marko Cepenkov“, Skopje 2009, ISBN 978-9989-642-01-2, S. 45 (mazedonisch, Musikalische Dialekte im mazedonischen traditionellen Volksgesang – ritueller Gesang).