Dorfkirche Wünsdorf
Die evangelische Dorfkirche Wünsdorf ist eine Saalkirche im Rundbogenstil in Wünsdorf, einem Ortsteil der Stadt Zossen im Landkreis Teltow-Fläming im Land Brandenburg. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Zossen-Fläming der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Lage
Die Landstraße 74 führt als Klausdorfer Straße in West-Ost-Richtung als zentrale Verbindungsachse durch den Ort. Nördlich umspannt die Straße Am Kirchplatz eine kleine Fläche, auf der das Bauwerk steht. Diese ist mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet.
Geschichte
Das Bauwerk wurde in den Jahren 1841 bis 1843 errichtet. Die Kirchengemeinde sieht in einem Kirchenführer in der architektonischen Ausführung Ähnlichkeiten mit den Bauwerken von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841).
Baubeschreibung
Die Kirche entstand im Wesentlichen aus Mauersteinen, die anschließend verputzt wurden. Im Osten entstanden so drei Apsiden, die eingezogen sind. Die mittlere Apsis reicht dabei bis in den Giebel des Langhauses hinein. Am östlichen Scheitel der beiden äußeren Apsiden ist ein kleines Rundbogenfenster; an der südlichen darüber hinaus eine rundbogenförmige Pforte.
Daran schließt sich nach Westen das Kirchenschiff an. Es ist im Osten bis auf Ochsenauge im Giebel fensterlos. Die Seiten des Langhauses sind streng architektonisch gegliedert. An der Südseite sind fünf Rundbogenfenster, wobei das mittlere verkleinert wurde, um Platz für eine darunter befindliche Pforte zu schaffen. Das Schiff trägt ein schlichtes Satteldach.
Im Westen ist schließlich der eingezogene Westturm mit einem quadratischen Grundriss. Er kann durch eine ebenfalls rundbogenförmige Pforte von Westen her betreten werden. Darüber ist ein umlaufendes Gesims, das die Höhe der Dachtraufe des Schiffs aufnimmt. Nördlich und südlich sind darunter je zwei kleine Rundbogenfenster. Im mittleren Geschoss ist an den drei sichtbaren Seiten je eine Turmuhr. Es folgt ein weiteres Geschoss mit je einer rundbogenförmigen Klangarkade. Darüber ist ein Turmaufsatz, der mit einem Spitzhelm und Turmkugel abschließt.
Ausstattung
Die Kirchenausstattung stammt einheitlich aus der Bauzeit. Dazu zählt auch eine hölzerne Hufeisenempore, die auf niedrigen und quadratischen Pfeilern ruht. Auf der westlichen Empore steht eine Orgel. Das Schiff trägt im Innern eine Holzbalkendecke und ist lediglich zur mittleren Apsis geöffnet. An dessen Übergang hängt ein überlebensgroßes Kruzifix, nördlich davon auf einem Fuß eine tonnenförmige Kanzel, die mit goldfarbenen Ornamenten verziert ist. In der Turmhalle erinnern drei Tafeln an die Gefallenen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Mittig ist ein Kreuz mit einer Inschrift aus der Offenbarung des Johannes: „Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns und wer kann bestehen?“ (Offb 6,17 EU). Gegenüber ist ein Gemälde des Jüngsten Gerichts.
Vor der Kirche erinnert ein Denkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Vor der Friedhofsmauer erinnert ein weiterer Gedenkstein an die Toten der Befreiungskriege.
Literatur
- Georg Dehio (Bearb. Gerhard Vinken u. a.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4.
- Evangelischer Kirchenkreis Zossen-Fläming Synodaler Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Zwischen Himmel und Erde – Gottes Häuser im Kirchenkreis Zossen-Fläming, Laserline GmbH, Berlin, S. 180, 2019
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105553 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Koordinaten: 52° 9′ 35″ N, 13° 27′ 26,5″ O