Doris Pilkington
Doris Pilkington (* 1937 als Nugi Garimara in Balfour Downs Station, Western Australia; † 10. April 2014 in Perth) war eine Aborigine-Schriftstellerin.
Leben
Ihr Geburtsort Balfour Downs Station liegt im Osten Pilbaras, ca. 60 Kilometer von Jigalong entfernt. Sie war noch keine vier Jahre alt, als sie, ihre jüngere Schwester Annabelle und ihre Mutter in das Moore-River-Reservat umgesiedelt wurden. Ihre Mutter konnte später mit Annabelle aus dem Reservat fliehen, Doris hingegen blieb zurück. Erst im Alter von 18 Jahren gelang es ihr, das Reservat zu verlassen. Sie absolvierte später eine Hilfsschwester-Ausbildung im Royal Perth Hospital, heiratete und wurde Mutter von sechs Kindern. Nachdem die Kinder aus dem Haus waren, schrieb sie sich in Perth für ein Journalismus-Studium an der Curtin University ein.
Für ihren Erstlingsroman Caprice: A Stockman’s Daughter wurde ihr 1990 der David Unaipon Award verliehen, ein Preis für unveröffentlichte Schriften von Aborigines und Torres-Strait-Insulanern. 1996 veröffentlichte sie das Buch Follow the rabbit-proof fence über die sogenannte Stolen Generation. Das Werk gehört heute in vielen Schulen Australiens zur Standardlektüre.
Es erzählt die Geschichte der Flucht dreier Nyungar-Mädchen aus dem Moore River Native Settlement[1] im Jahre 1931. Derartige Lager waren von der australischen Regierung zur „Erziehung“ sogenannter half-castes eingerichtet worden: Kindern, die Weiße – oft Wanderarbeiter – mit Aborigine-Frauen gezeugt hatten.
Die strapaziöse Flucht der drei Mädchen folgte über Wochen dem Rabbit-Proof Fence, einem Schutzzaun gegen die Kaninchenplage, der sich quer durch den Staat Westaustralien erstreckte.
2002 wurde Pilkingtons Roman von Phillip Noyce für die Filmgesellschaft Miramax unter dem internationalen Titel Rabbit-Proof Fence verfilmt (in Deutschland unter dem Titel Long Walk Home in den Kinos und auf DVD erschienen).
Sie starb am 10. April 2014 im Alter von 76 Jahren in Perth an Eierstockkrebs.[2]
Romane
- Caprice: A Stockman’s Daughter.
- Follow the rabbit-proof fence
Literatur
- Encarnación Gutiérrez Rodríguez: Ort des Widerstands oder Überlebensstrategie? Zur Paradoxie emanzipativer Politik von Subjekten in der Diaspora. In: jour fixe initiative berlin (Hrsg.): Fluchtlinien des Exils. Unrast-Verlag, 2004, ISBN 3-89771-431-0
- Eva-Maria Burghardt: Filmische Repräsentation von Aboriginal People im australischen Kino.
Weblinks
- Literatur von und über Doris Pilkington im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Doris Pilkington in der Internet Movie Database (englisch)
- Artikel zur Verleihung des Intermix Positive Contribution Award an die Autorin
Einzelnachweise
- ↑ Moore River Native Settlement (Memento des Originals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.reiselabor.de
- ↑ Daisy Dumas: Doris Pilkington Garimara, author of Follow the Rabbit Proof Fence, dead at 76. In: The Sydney Morning Herald vom 11. April 2014 (englisch, abgerufen am 13. April 2014).
Personendaten | |
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NAME | Pilkington, Doris |
ALTERNATIVNAMEN | Garimara, Nugi (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | australische indigene Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 1937 |
GEBURTSORT | Balfour Downs Station |
STERBEDATUM | 10. April 2014 |
STERBEORT | Perth |