Dosisleistungskonstante

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Unter Dosisleistungskonstanten (englisch absorbed dose constant) versteht man berechnete, für Radionuklide spezifische physikalische Konstanten im Strahlenschutz oder der Dosimetrie. Sie werden verwendet, um eine Beziehung zwischen der Aktivität von radioaktiven Strahlern und den in einem bestimmten Abstand von ihnen erzeugten Strahlendosen herzustellen.

Dabei wird allgemein vorausgesetzt, dass gilt:

Symbol ist üblicherweise das große Gamma , die SI-Einheit ist Gy·m2·s−1·Bq−1.

Dosisleistung für Gammastrahler

Die Äquivalentdosisleistung berücksichtigt die biologische Wirksamkeit von Strahlung. Für Gammastrahler kann man sie nach folgender Formel abschätzen:

  • ist die Äquivalentdosisleistung
  • ist die Äquivalentdosisleistungskonstante
  • r ist der Abstand von der Strahlenquelle
  • A ist die Aktivität des Gammastrahlers

ist eine Funktion der Zerfallsenergien, der Übergangswahrscheinlichkeiten und des Massenschwächungskoeffizienten des absorbierenden Objekts. Folgende Tabelle führt einige Beispiele für auf.

Radionuklid (mSv·m2·h−1·GBq−1)
60Co * 0,354
226Ra * + Tochter 0,221
Positronenstrahler** ~ 0,16–0,18
137Cs * 0,0927
131I * 0,066
123I 0,0465
99mTc 0,0216

* Kein reiner Gammastrahler
** Paarvernichtungsstrahlung

Dies bedeutet beispielsweise:

Bei einstündiger Bestrahlung durch eine Quelle mit 1 GBq 60Co ist somit in einem Meter Abstand mit einer Äquivalentdosis von maximal 0,35 mSv zu rechnen.

Sonstiges

Veraltet ist die sogenannte Gammastrahlenkonstante. Sie berücksichtigt Anteile aus charakteristischer Strahlung nicht.

Für Betastrahler verwendet man eine spezielle Dosisleistungsfunktion statt der Konstanten.

Darüber hinaus gibt es analog auch Dosisleistungskonstanten für Röntgenstrahler, wobei hier aber die Beziehung zum Röhrenstrom hergestellt wird.