Downside Abbey

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Downside Abbey, Abteikirche und moderne Bibliothek[1] von Osten

Downside Abbey ist eine Benediktinerabtei in Stratton-on-the-Fosse im Bezirk Mendip der südwestenglischen Grafschaft Somerset. Zur Abtei gehört eine Internatsschule (Downside School).[2] Sir Nikolaus Pevsner beschreibt die Abtei als das „schönste und beeindruckendste Beispiel der römisch-katholischen Renaissance in England.“[3]

Geschichte

Die Geschichte der Abtei reicht in das elisabethanische Zeitalter zurück, als der Katholizismus in England als hochverräterisch galt und blutig verfolgt wurde. Eine Anzahl junger Engländer und Waliser, die in Spanien Benediktiner geworden waren, konnten 1606 in Douai in den Spanischen Niederlanden eine Niederlassung gründen. Sie wählten Papst Gregor den Großen als Patron, der im Jahr 597 den heiligen Augustinus als Glaubensboten nach England gesandt hatte.[4]

Die Gemeinschaft wuchs, gründete eine Schule für katholische Engländer und entsandte Missionare in die Heimat. Sechs von ihnen starben als Märtyrer.

Die Revolution in Frankreich, zu dem Douai seit 1672 gehörte, hatte die Plünderung und Aufhebung des Klosters zur Folge. Gleichzeitig lockerte sich in England die Katholikenrepression. 1794 überquerten die Mönche den Ärmelkanal und fanden zunächst in Acton Burnell (Shropshire) Zuflucht. 1814 ließen sie sich in Downside nieder. Auch der Schulbetrieb wurde wieder aufgenommen. Die heutigen repräsentativen Gebäude entstanden ab 1870. Sie umfassen außer Kirche, Konvent und Schule auch ein Gästehaus.

Ende August 2020 teilte die nur noch acht Mönche zählende Gemeinschaft mit, dass sie Downside verlassen werde, da die Abtei für die kleine Schar zu groß sei.[5] Die Mönche werden entweder ein anderes, kleineres Kloster beziehen oder sich einem anderen Konvent anschließen.[6]

Abteikirche

Die Abteikirche St. Gregor der Große (St. Gregory the Great) wurde in mehreren Bauabschnitten zwischen 1872 und 1938 errichtet, wobei der Gesamtplan unvollendet blieb. Dennoch ist sie die größte neugotische Kirche im Vereinigten Königreich.[7] Sir Nikolaus Pevsner nannte die Abtei das „schönste und beeindruckendste Beispiel der römisch-katholischen Wiedergeburt in England.“[3]

1935 verlieh ihr Papst Pius XI. den Rang einer Basilica minor. Seit 1986 ist sie als Grade-I-Bauwerk gelistet.

Äbte und Prioren

  • 1805–1819 John Bede Polding, später Erzbischof
  • 1894–1906 Prior/Abt Edmund Ford
  • 1906–1922 Abt Cuthbert Butler
  • 1922–1929 Abt Leander Ramsay
  • 1929–1933 Abt John Chapman
  • 1933–1938 Abt Bruno Hicks
  • 1938–1946 Abt Sigebert Trafford
  • 1946–1966 Abt Christopher Butler, später Bischof
  • 1966–1974 Abt Wilfrid Passmore
  • 1974–1990 Abt John Roberts
  • 1990–1998 Abt Charles Fitzgerald-Lombard
  • 1998–2006 Abt Richard Yeo
  • 2006–2014 Abt Aidan Bellenger
  • 2014–2018 Prior Leo Maidlow Davis
  • 2018–2020 Prior Nicholas Wetz
  • 2020–0000 Abt Nicholas Wetz

Architektur

Obwohl die Basilika von verschiedenen Architekten in mehreren Abschnitten mit großen zeitlichen Abständen gebaut wurde, weist sie eine erstaunliche stilistische Geschlossenheit auf. 1882 wurden unter der Leitung von Archibald Matthias Dunn und Edward Joseph Hansom Querhaus und Vierung fertiggestellt. Bis 1905 folgte der Chor nach Plänen von Thomas Garner. Schon zuvor waren östlich davon die Marienkapelle und die Sakramentskapelle entstanden. Bis 1925 errichtete Giles Gilbert Scott das Langhaus. 1938 schließlich war der 55 m hohe quadratische Turm auf der Südseite vollendet.[7]

Ausstattung

Zu den kostbarsten Schätzen der Kirche gehört der Reliquienschrein des heiligen Oliver Plunkett, durch den Downside auch mit der Klosterkirche von Lamspringe in Niedersachsen verbunden ist.[8] Auch die übrige historistische Ausstattung mit Buntglasfenstern, Altären und Statuen ist von hoher Qualität und entstand über Jahrzehnte durch die Großzügigkeit vermögender Spender.

Orgel

Die Orgel wurde 1931 von dem Orgelbauer John Compton erbaut. Das Instrument verfügt über 142 klingende Register, die mittels Multiplexverfahren aus 38 "echten" Registern extendiert werden, sowie über vier Manuale und Pedal. Das hölzerne Orgelgehäuse ohne Prospektpfeifen wurde von dem Designer Giles Gilbert Scott entworfen.[9]

I Choir C–c4
Double Dulciana 16′
Lieblich Bordun 16′
Open Diapason 8′
Melodic Diapason 8′
Gemshorn 8′
Flauto Traverso 8′
Gedeckt 8′
Dulciana 8′
Vox Angelica 8′
Salicional 8′
Voix Celestes 8′
Prestant 4′
Gemshorn 4′
Dulcet 4′
Vox Angelica 4′
Open Flute 4′
Lieblich Flote 4′
Nazard 223
Dulcet Twelfth 223
Gemshorn 2′
Flautino 2′
Dulcet 2′
Tierce 135
Acuta III
Petite Cymbale IV-VI
Krummhorn 16′
Clarinet 8′
Posaune 8′
Musette 8′
II Great C–c4
Double Diapason 16′
Double Flute 16′
Salicional 16′
First Diapason 8′
Second Diapason 8′
Third Diapason 8′
Fourth Diapason 8′
Hohl Flute 8′
Flauto Traverso 8′
Salicional 8′
Fifth 513
Octave 4′
Principal 4′
Flute 4′
Salicet 4′
Twelfth 223
Super Octave 2′
Fifteenth 2′
Plein Jeu VIII
Cymbale Conique VII
Contra Posaune 16′
Posaune 8′
Tromba 8′
Clarion 4′
III Swell C–g3
Violone 16′
Open Diapason 8′
Flute 8′
Viola da Gamba 8′
Violoncello 8′
Geigen 8′
Stopt Diapason 8′
Strings 8′
Geigen Octave 4′
Stopt Octave 4′
Viola 4′
Quinte 223
Doublette 2′
Larigot 113
Octavin 1′
Cymbale V
Trombone 16′
Bassoon 16′
Trumpet 8′
Horn 8′
Hautboy 8′
Clarion 4′
Octave Hautboy 4′
IV Solo C–c4
Violone 16′
Bourdon 16′
Strings 16′
Violoncello 8′
Strings 8′
Stopt Diapason 8′
Flute 8′
Violin 4′
Flute 4′
Strings 4′
Stopped Twelfth 223
Piccolo 2′
Celestina 2′
Quartane II-IV
Double Horn 16′
Baryphone 16′
Horn 8′
Basset Horn 8′
Tuba 8′
Kalophone 8′
Oboe 8′
Octave Horn 4′
V Bombarde C–c4
Sub Diapason 16′
Open Diapason 8′
Major Flute 8′
Gedeckt 8′
Dulciana 8′
Vox Angelica 8′
Octave Diapason 4′
Sesquialtera VII
Grand Cornet XII
Contra Tromba 16′
Tuba 8′
Tromba 8′
Octave Tromba 4′
Tuba Clarion 4′
Pedal C–g3
Great Bass 32′
Sub Bass 32′
Great Bass 16′
Open Diapason 16′
Contra Bass 16′
Violone 16′
Salicional 16′
Dulciana 16′
Sub Bass 16′
Lieblich Bordun 16′
Fifth 1023
Octave 8′
Principal 8′
Violoncello 8′
Salicional 8′
Flute 8′
Gedeckt 8′
Twelfth 513
Fifteenth 4′
Octave Flute 4′
Bass Cornet VII
Baryphone 32′
Tuba 16′
Posaune 16′
Trombone 16′
Baryphone 16′
Bassoon 16′
Krummhorn 16′
Tuba 8′
Tuba 4′

Downside School

Die Downside School wurde 1617 gegründet. An ihr werden Latein und Altgriechisch unterrichtet.[10]

Literatur

Weblinks

Commons: Downside Abbey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 15′ 20,4″ N, 2° 29′ 44,8″ W

Einzelnachweise

  1. The East Wing and Monastery Library
  2. Downside School
  3. a b Colin Amery: Amazing grace. In: The Spectator. 3. Dezember 2011, abgerufen am 28. Juni 2017 (englisch).
  4. Life at Douai
  5. News from Downside, 28. August 2020, abgerufen am 1. September 2020.
  6. Abbot of Downside on his hopes for a “new start”. The Tablet, 1. September 2020.
  7. a b The Abbey Church
  8. St. Oliver and the Benedictine Order (Memento vom 16. September 2013 im Internet Archive)
  9. Informationen zur Orgel (englisch)
  10. Languages-Latin and Greek. In: www.downside.co.uk. Abgerufen am 24. Juni 2021.