Dudoza
Dudoza-Insel | ||
---|---|---|
Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Geographische Lage | 7° 40′ S, 159° 35′ W | |
|
Die Insel Dudoza, auch Dudosa genannt, erscheint vor 1864 auf Karten des zentralen äquatorialen Pazifiks. Sie wurde von Captain E. Allaire vom französischen Klipperschiff Pactole unter 7° 40' südlicher Breite und 159° 35' westlicher Länge wiedergesichtet, das genaue Datum (vor 1876) ist unbekannt.[1]
Captain Allaire war auf der Pactole (wohl ein Frachtschiff) Mitte der 1860er Jahre im Pazifischen und Indischen Ozean unterwegs.[2]
Da Captain Allaires Sichtung kurz nach der der Insel Malden erfolgte, deren Position im Logbuch ziemlich korrekt angegeben ist, ist eine Längenversetzung beziehungsweise fehlerhafte Übermittlung der Positionsangaben auszuschließen. Es wird sich um eine optische Illusion, hervorgerufen z. B. durch eine Wolkenbank und eventuell genährt aufgrund einer einschlägigen Erwartungshaltung gehandelt haben. Auch die Angabe, dass die Insel Dudoza keinerlei Vegetation aufweise, deutet darauf hin.[3]
Nicht bestätigt werden konnte die Existenz der Dudoza-Insel von der U.S.S. Iroquois, Lieutenant Sumner C. Paine: Am 8. Februar 1891 befand sich die Iroquois unter 7° 39'36″ südlicher Breite und 159° 43'18″ westlicher Länge (eine halbe Seemeile von der vermeintlichen Isla Dudosa entfernt), konnte diese bei gutem Wetter jedoch nicht sichten.[4]
Zweifellos ist die Isla Dudosa (spanisch für ‚zweifelhafte Insel‘) ein kartographisches Überbleibsel einer frühen spanischen Sichtung.[5]
Laut Henry Evans Maude, ‚Civil Servant‘ und ‚Administrator‘ im britischen Ozeanien, später ‚Ständiger Kommissar‘ in der früheren Kolonie Gilbert- und Elliceinseln handelt es sich um die erste Entdeckung auf der ersten Fahrt des Alvaro de Mendaña de Neyra vom 16. Januar 1568, eine kleine, niedrige, flache, voll mit Palmen bewachsene Insel unter knapp 6°, 6° 45', 7° oder 7° 30' südlicher Breite (die Angaben schwanken), die Isla de Jésus genannt wurde. Diese Positionsangaben treffen nach H. E. Maude eindeutig auf Nui in der heutigen Tuvalu-Gruppe zu.[6] Da zur damaligen Zeit eine auch nur halbwegs genaue Längenbestimmung unmöglich war, ergibt sich bei der Insel Dudoza die weitab liegende Position von 160° westlicher Länge.
Finden kann man die Insel Dudoza noch auf alten Pazifikkarten,[7] dort eine 'Dudosa I.' unter ca. 7° 20' Süd; 160° 30' West.
Einzelnachweise
- ↑ Carl Eduard Meinicke: Die Inseln des Stillen Oceans, Bd. 2; Leipzig 1876, S. 260 (online); vgl. Henry Stommel: Lost islands. The story of islands that have vanished from nautical charts. Vancouver B.C. 1984, ISBN 0-7748-0210-3, S. 116
- ↑ s. Trove Digitised newspapers der National Library of Australia, passim
- ↑ Stommel 1984, S. 116
- ↑ Anuario hidrográfico de la Marina de Chile, T. 18; Valparaíso : Talleres Tip. de la Armada, 1895, S. 92: „El 8 de febrero de 1891, hallándose el Iroquois por 7° 39' 36" S i 159° 43' 18" O[ueste], como a 0.5 milla de una islita que algunas cartas apuntan como de posición insegura al este de la isla Dudosa, no ha podido ver señales de su existencia.“; vgl. dazu Stommel 1984, S. 116
- ↑ „... hay una isla dudosa que acaso pudiera ser la que Mendaña llamó Jesús y vió en los 6° 45' de latitud S., á 1.450 leguas de Lima.“; zit. nach: Boletín de la Sociedad Geográfica de Madrid, Vol. 15; 1883 (S. 331 f.)
- ↑ Henry Evans Maude: Spanish discoveries in the Central Pacific. A study in identification. In: The Journal of the Polynesian Society, Vol. 68, No. 4 (Dec.); Auckland 1959, S. 284–326, hier S. 299–303, Gewährsmann Gerhard Heinrich Heyen (online)
- ↑ z. B. auf: Pacific Ocean / publ. at the Admiralty; London 1859 ([Last corr.] Nov. [18]64) (Repr.) 1 Kt., 92 × 60 cm, gefaltet (Lose Beilage zu Stommel 1984)