Dulle Griet
Die Dulle Griet ist ein mittelalterliches Riesengeschütz aus Gent in Belgien.
Geschichte
Das schmiedeeiserne Stabringgeschütz wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aus insgesamt 32 Längsstäben konstruiert, die von 61 Eisenringen umfasst werden.[1] Sie wurde 1452 durch die Stadt Gent bei der Belagerung von Oudenaarde eingesetzt, fiel aber beim Rückzug in die Hände der Verteidiger und gelangte erst 1578 wieder in den Besitz der Stadt.[2] Das Geschütz steht heute in Gent etwas abseits vom Freitagsmarkt unter freiem Himmel.
Die Dulle Griet von Gent gehört zu einer Reihe von Riesengeschützen, die im 15. Jahrhundert im Belagerungskrieg eingesetzt wurden, wozu auch die Stabringgeschütze Pumhart von Steyr und Mons Meg sowie die im Bronzeguss hergestellten Grose Bochse von Marienburg, Faule Grete von Marienburg, die Faule Mette von Braunschweig, der Erfurter Wirt, das Dardanellengeschütz u. a. zu zählen sind.
Technische Beschreibung
- Geschütztyp: Hauptbüchse
- Geschützklasse: Riesengeschütze (Steinbüchsen)
- Bauart: schmiedeeisernes Stabringgeschütz[3]
- Gewicht: 12500 kg
- Gesamtlänge: 498 cm
- Kammerlänge: 153 cm
- Kugeldurchmesser: 64 cm
- Kugelgewicht: 340 kg
Literatur
- Volker Schmidtchen: Riesengeschütze des 15. Jahrhunderts. Technische Höchstleistungen ihrer Zeit. Teil I. In: Technikgeschichte. Band 44, Nr. 2, 1977, S. 153–173 (164–166).
- H. Sterzel: Die „Dulle Griet“ von Gent. In: Zeitschrift für historische Waffenkunde. Band 7, 1915–1917, Heft 10/11, 1917, S. 324–325 (archive.org).
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 3′ 26,2″ N, 3° 43′ 26,8″ O