Dunkler Mauerpfeffer
Dunkler Mauerpfeffer | ||||||||||||
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Dunkler Mauerpfeffer (Sedum atratum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sedum atratum | ||||||||||||
L. |
Der Dunkle Mauerpfeffer (Sedum atratum) gehört zur Gattung der Fetthennen (Sedum) und zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
Beschreibung
Der Dunkle Mauerpfeffer ist eine der wenigen einjährigen Hochgebirgspflanzen (einjährig überwinternd). Die Pflanze wird zwischen 2 und 7 (selten 10) cm hoch. Die dichtstehenden Blätter sind keulenförmig und dickfleischig. Sie werden 4–6 mm lang. Die Kelchblätter sind spitz und nicht dicklich. Blüten stehen in einer 3- bis 6-blütigen abgeflachten Doldentraube und werden 5–8 mm breit. Die Kronblätter sind weißlich bis gelbgrün, oft rötlich überlaufen und länger als die Kelchblätter.
Die Blütezeit reicht von Anfang Juni bis August, wobei die Pflanzen in schattigen Lagen teilweise auch noch bis September blühen.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16.[1]
Ökologie
Die Samen keimen schon im Herbst und überwintern als Keimlinge unter der Schneedecke. Schlechte Jahre können auch ohne Fruchtansatz überdauert werden.
Systematik
In Österreich können zwei Unterarten unterschieden werden:
- Gewöhnlicher Dunkler Mauerpfeffer (Sedum atratum subsp. atratum) Die Pflanze ist meist rotbraun überlaufen und mit rötlicher Krone. Sie ist meist kleiner als Sedum atratum subsp. carinthiacum. Im Süden selten, dort meist durch die nachfolgende Unterart ersetzt. In Österreich fehlt sie in Burgenland und Wien.
- Kärntner Dunkler Mauerpfeffer (Sedum atratum subsp. carinthiacum (Pacher) D.A. Webb) Pflanze meist gelblichgrün (kaum rötlich überlaufen). Krone grünlichgelb, selten etwas rötlich überlaufen. Im Süden zerstreut, sonst selten. In Österreich in Kärnten, aber genaue Verbreitung unbekannt (sonstige Verbreitung ist die Balkanhalbinsel).
Ob die Gliederung in die beiden Unterarten atratum und carinthiacum berechtigt ist, erscheint im Gebiet fraglich. Der bloße Unterschied im Anthozyangehalt (Rotfärbung) kann sie laut Fischer et al.[2] nicht rechtfertigen.
Vorkommen
Die Pflanze kommt in den Alpen und Pyrenäen, den Apenninen und Karpaten bis zum Balkan vor. Als Standort werden kalkhaltige Böden, offene und lockere Rasen als auch Fels- und Felsschuttfluren bevorzugt. Die Art ist eine Charakterart des Verbands Seslerion, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbands Thlaspiom rotundifolii vor.[1] Sie ist subalpin bis alpin (etwa 1000 bis 3100 m) verbreitet. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern am Nebelhorn bis zu 2000 Metern Meereshöhe auf.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w+ (mäßig feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 1 (sehr nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 482.
- ↑ Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 646–647.
- ↑ Sedum atratum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 5. April 2021.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
Weblinks
- Dunkler Mauerpfeffer. FloraWeb.de
- Dunkler Mauerpfeffer. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)