Duodecim scripta

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Scriptatisch (Museum Ephesos)

Duodecim Scripta (deutsch: „zwölf Linien“), auch Ludus duodecim scriptorum, war der lateinische Name für eine Ur-Form des heutigen Spiels Backgammon. Es wird angenommen, dass die Römer das Spiel aus dem alt-ägyptischen Brettspiel Senet ableiteten.

Im Gegensatz zu Senet spielten die Römer das Duodecim Scripta bereits auf dem klassischen Backgammon-Brett mit jeweils 12 Linien im eigenen Spielfeld. Das Duodecim Scripta unterscheidet sich vom heutigen Backgammon im Wesentlichen dadurch, dass es mit drei Würfeln gespielt wurde und dass man die Steine des Gegners nicht schlagen konnte.

Eine Weiterentwicklung dieses Duodecim Scripta stellte das römische Spiel Tabula dar, was als direkter Vorläufer des Backgammon gilt.

Wie alle Glücksspiele war auch Duodecim Scripta im antiken Rom offiziell verboten und durfte daher nur „privat“ gespielt werden.

Regeln

Ludus duodecim Spiel aus dem Zweiten Jahrhundert.

Das Spiel wurde von zwei Personen ausgeführt, wobei das Spielfeld drei Reihen mit 12 Feldern aufwies. Während die mittlere Reihe nur als Ablage- und Startfeld für die Spielersteine diente, waren die beiden äußeren Reihen das eigentliche Spielfeld. Jeder Spieler spielte mit 12 Steinen. Das Ziel des Spiels bestand darin, die Steine vom rechten oberen Spielfeld entgegen dem Uhrzeigersinn über das rechte untere Feld hinauszuspielen. Gewürfelt wurde abwechselnd mit zwei Sechserwürfeln. Bei einem Pasch durfte abermals gewürfelt werden. Den Spielern stand frei, beide gewürfelten Zahlen nacheinander mit einem Stein oder einzeln mit zwei Steinen zu spielen. Kam er dabei auf einem Feld zum Stehen, auf dem bereits ein gegnerischer Stein lag, so konnte dieser geschlagen werden und musste von vorne beginnen. Lagen auf einem Feld zwei oder mehr gegnerische Steine, so war dieses für die eigenen Steine nicht betretbar.

Eine weitere Variation des Spiels bestand darin, mit jeweils 15 Steinen und drei Würfeln zu spielen.

Literatur

  • Erwin Glonnegger: Das Spiele-Buch, Brett- und Legespiele aus aller Welt Herkunft, Regeln und Geschichte Drei Magier Verlag, Uehlfeld 1999, S. 30, ISBN 3-9806792-0-9

Siehe auch

Weblinks