Eberhard Stilz

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Eberhard Stilz (rechts) im Gespräch mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann im Rahmen von dessen Weltethos-Rede an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Februar 2017

Eberhard Stilz (* 30. Mai 1949 in Kleinbottwar) ist ein deutscher Ministerialbeamter und Richter. Von 2002 bis 2018 war er Präsident des Staatsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg, der im Dezember 2015 in Verfassungsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg umbenannt wurde.

Leben

Eberhard Stilz wurde als Sohn eines Hilfsarbeiters geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf.[1] Nach dem Abitur am Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg studierte er von 1968 bis 1973 Rechtswissenschaften und Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Im Anschluss absolvierte er bis Ende 1975 das Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Stuttgart. Am 2. Januar 1976 trat er in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein und nahm eine Tätigkeit als Richter beim Landgericht Tübingen auf. Noch im selben Jahr wechselte er in den Dienst des Justizministeriums Baden-Württemberg, wo er zunächst in der Abteilung Justizvollzug und dann bis 1990 in der Abteilung Personal, Organisation, Haushalt arbeitete. 1980 wurde er zum Regierungsdirektor befördert, 1988 erfolgte die Ernennung zum Ministerialrat.

Nach der politischen Wende in der DDR wurde Stilz am 1. August 1990 mit der Leitung des Koordinierungsausschusses für den Aufbau der Justiz in Sachsen betraut und wirkte bei der Neugründung des Bundeslandes als stellvertretender Landesstrukturbeauftragter Justiz und als Leiter des Arbeitsstabes Justizverwaltung mit. Nach der Wiedervereinigung wurde er am 8. November 1990 als Staatssekretär ins Staatsministerium der Justiz des Freistaates Sachsen berufen. Diese Position bekleidete er bis Sommer 1992 unter Justizminister Steffen Heitmann.

Stilz kehrte im Anschluss nach Baden-Württemberg zurück und war von 1992 bis 1994 als Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Stuttgart tätig. Von 1994 bis 1996 übernahm er als Ministerialdirigent die Leitung der für Haushalt, Verwaltung, Personal, Recht und Medien zuständigen Abteilung I im Staatsministerium Baden-Württemberg. Von Oktober 1996 bis zum Jahresende 2012 fungierte er als Präsident des Stuttgarter Oberlandesgerichts.[2] Darüber hinaus leitete er dort den 20. Zivilsenat.

Stilz wurde im Jahre 2000 zum Mitglied des Staatsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg gewählt, 2002 erfolgte seine Wahl zu dessen Präsidenten. Die Präsidentschaft und seine Tätigkeit für das Gericht insgesamt endeten im Juli 2018.[3]

Des Weiteren ist Stilz Gesellschafter und Kurator der Robert-Bosch-Stiftung GmbH, Mitglied der Wüstenrot Stiftung e.V., Vorstand der Juristischen Gesellschaft Tübingen e.V. und seit März 2013 Präsident der Stiftung Weltethos. Er ist Mitglied der CDU.[1][4]

Eberhard Stilz ist verheiratet und hat drei Kinder.

Literatur

  • Mathias Habersack, Karl Huber, Gerald Spindler (Hrsg.): Festschrift für Eberhard Stilz zum 65. Geburtstag. Verlag C.H. Beck, München 2014. ISBN 978-3-406-66380-2.
  • Norbert Beleke (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 46. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 2007. S. 1287.

Einzelnachweise

  1. a b Rüdiger Soldt: Eberhard Stilz. Verfassungsgärtner. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 25. Juli 2012, abgerufen am 17. Februar 2016.
  2. Eberhard Stilz nach 16 Jahren an der Spitze des Oberlandesgerichts Stuttgart offiziell verabschiedet. Justizministerium Baden-Württemberg, 23. Januar 2013, archiviert vom Original am 7. Februar 2016; abgerufen am 10. September 2015.
  3. Eberhard Stilz als Präsident des Verfassungsgerichtshofs verabschiedet. Pressemitteilung. Staatsministerium Baden-Württemberg, 23. Juli 2018, abgerufen am 29. April 2019.
  4. OLG-Präsident Eberhard Stilz. Gerichtschef geht vorzeitig. In: Stuttgarter Zeitung. 12. September 2012, abgerufen am 17. Februar 2016.