Ebrach (Attel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ebersberger Weiherkette)
Ebrach

Die Ebrach unmittelbar vor ihrer Mündung in die Attel. (Blickrichtung: stromaufwärts.)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 18344
Lage Oberbayern
Flusssystem Donau
Abfluss über Attel → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Ursprung als Moosbach am Südrand des Mooses in der Flur Eglsee zwischen Ebersberg und seinem Dorf Vorderegglburg
48° 4′ 22″ N, 11° 56′ 40″ O
Quellhöhe 559 m ü. NHN[1]
Mündung bei Wasserburg-Attel in die AttelKoordinaten: 48° 1′ 19″ N, 12° 10′ 20″ O
48° 1′ 19″ N, 12° 10′ 20″ O
Mündungshöhe 431 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 128 m
Sohlgefälle 4,3 ‰
Länge 29,8 km[2]
Einzugsgebiet 77,21 km²[2]
Kleinstädte Ebersberg, Wasserburg am Inn
Gemeinden Steinhöring, Pfaffing, Edling

Ansicht der ersten Badekabinen auf dem Steg zwischen dem Kleinen Weiher (Wildweiher) und dem Klostersee um 1900

Die Ebrach ist ein linker, knapp 23 km langer Fluss in den oberbayerischen Landkreisen Ebersberg und Rosenheim, der kurz vor deren eigener Mündung in den Inn beim Pfarrdorf Attel der Stadt Wasserburg am Inn von links und Norden der Attel zufließt. Der Fluss ist namengebend für das Ebrachtal.

Geographie

Verlauf

Die Ebrach entspringt als Moosbach genannter Entwässerungsgraben am Südrand des Mooses zwischen der Stadt Ebersberg und ihrem Dorf Vorderegglburg im Westen. Der auf etwa 560 m ü. NHN[1] entstandene Moosbach läuft durch Wiesen- und zuletzt Riedflächen knapp einen Kilometer nordwärts und mündet dann – wie jeweils mindestens ein weiterer, kürzerer Graben zu seiner Linken und Rechten – in den etwa 35 ha[3] großen Egglburger See (553 m ü. NHN[4]).

Aus diesem größten See im Gesamtlauf fließt dann an der Südostspitze die Ebrach aus und durch die Ebersberger Weiherkette ostwärts, die sich bis zur Kumpfmühle etwa drei Kilometer flussabwärts zieht, dabei passiert sie die namengebende Kreisstadt des Landkreises Ebersberg größtenteils an deren nördlichem Siedlungsrand und trennt einen schmalen Nordausläufer der Stadt ab. In weiterem, etwas wechselhaftem Ostlauf verlässt sie nach einiger Strecke das Stadtgebiet und durchquert dann in dieser Richtung die Gemarkungen der Gemeinden Steinhöring und Pfaffing, ab der letzteren nun bis zuletzt im Landkreis Rosenheim. Im zögerlich betretenen Gemeindegebiet von Edling wendet sie sich nach mehr als der Hälfte ihres Gesamtlaufs langsam nach Süden.

Nahe am und im Ortsbereich von Edling entwässert die Ebrach dann ein halbes Dutzend zerstreuter Weiher, der mit über 20 ha[3] nach Fläche größte ist der Staudhamer See (476 m ü. NHN[4]) und liegt wie auch andere schon im Osten jenseits der Gemarkungsgrenze zu Wasserburg am Inn, die ab hier nahe dem Lauf folgt. Hinter dem Dorf Edling, das der Bach auf Höhen um 470 m ü. NHN[1] durchläuft, tieft er sich dann auf Südlauf erstmals steiler ein. Während die Ebrach bisher in flacher Mulde und in nur großen Kurven eine Wiesenlandschaft mit Wald allenfalls an den Randhöhen durchzog, füllen Waldbäume nun teilweise die sich schlängelnde enge Talrinne, in der der Fluss in Kleinmäandern zieht. Er passiert hier einige Weiler und Dörfer der beiden Anliegergemeinden auf den nahen Hangschultern, zuletzt fließt er so unter dem Wasserburger Pfarrdorf Attel links oben vorbei, von dessen Sporn die B 15 ins Tal absteigt. Weniger als dreihundert Meter weiter mündet die Ebrach beim Weiler Elend auf etwa 431 m ü. NHN[1] unter dem linken Sporn mit den erhaltenen Gebäuden des Klosters Attel an der Spitze nach einem insgesamt ostsüdöstlichen Lauf von nicht ganz 30 km von links und Norden in die Attel, die selbst nach nur vierhundert weiteren Metern dem Inn zufließt.

Zuflüsse, Teilungsläufe und Seen

Vom Ursprung zur Mündung. Auswahl.

Ebersberger Weiherkette

Nach der geschichtlichen Überlieferung wurde der Egglburger See bei Ebersberg im Jahre 1040 vom Abt des Ebersberger Benediktinerklosters geschaffen. Die bald nach dem Abfluss der Ebrach aus ihm mit dem Seeweberweiher einsetzende Folge von Weihern wurde zur Fischzucht aufgestaut.[5] An mindestens fünf der sieben Weiher standen zudem Wassermühlen. Die Weiherkette zieht sich drei Kilometer lang vom auch Klostersee genannten Egglburger See bis zur Kumpfmühle, ihre Gesamtfläche bleibt deutlich unter der des größeren Sees zuvor. In letzter Zeit bemüht sich ein örtlicher Verein um Erhalt und Sanierung der Weiherkette.[6][7]

Ein 154 ha großes Gebiet ist seit 1998 naturschutzrechtlich als Landschaftsschutzgebiet unter dem Namen Schutz der Weiherkette in der Stadt Ebersberg als LSG geschützt.

Nr. See oder
Weiher
früherer
Name
ehem.
Mühle
von[8]
km
bis[8]
km
Fläche[9]
Höhe
m
Max. Tiefe
m[10]
1 Seeweberweiher     0,124 0,194 3192 551  
2 Langweiher   Mühl 0,475 0,899 23446 548  1
3 Kleiner Weiher Gotzler Weiher, Wildweiher   1,066 1,168 5991 545 2
4 Klostersee Mühlweiher, Eber-Weiher Klostermühle 1,184 1,557 33092 545 2,5
5 Schauberger-Weiher   Anderl-Mühle 1,659 1,730 5195 540  
6 Kleinmühl-Weiher   Kleinmühle 2,477 2,558 6417 534  
7 Kumpfmühl-Weiher   Kumpfmühle 2,912 3,037 16051 530  
  Ebersberger Weiherkette     0,124 3,037 93384    
Landtafel 18 von Philipp Apian (1568), mit dem Egglburger See und der Ebersberger Weiherkette südlich des Eberſperger vorst bei Ecklburg

Einzelnachweise

  1. a b c d e Höhe nach dem Höhenlinienbild auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. a b Länge und Einzugsgebiet nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Inn, Seite 31 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,8 MB)
  3. a b Seefläche abgemessen auf dem BayernAtlas.
  4. a b Höhe nach blauem Texteintrag auf dem BayernAtlas.
  5. Freunde des Klostersees: Geschichtliches zum Klostersee
  6. Freunde des Klostersees
  7. Gewässerentwicklungsplan Egglburger See bis Klostersee, Ebersberg 2002
  8. a b Kilometrierung der Weiherkette abwärts ab dem Auslauf aus dem Egglburger See.
  9. Weiherflächen ab Schauberger-Weiher abgemessen auf dem BayernAtlas.
  10. A. Melzer und A.-J. Redslob: Hydrochemische und botanische Untersuchungen an Seen und Weihern im Landkreis Ebersberg. Ber. Bayer. Bot. Ges. 52, S. 49–69, 31. Dezember 1981, ISSN 0373-7640

Weblinks