Echte Helden Arena

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Echte Helden Arena
Die Echte Helden Arena in Freiburg
Die Echte Helden Arena in Freiburg
Frühere Namen
  • Franz-Siegel-Halle (bis 2019)
Sponsorenname(n)
  • Echte Helden Arena (seit 2019)
Daten
Ort Ensisheimer Str. 1
Deutschland 79110 Freiburg im Breisgau, Deutschland
Koordinaten 48° 0′ 31,5″ N, 7° 49′ 35,3″ OKoordinaten: 48° 0′ 31,5″ N, 7° 49′ 35,3″ O
Oberfläche Eisfläche
Kapazität 3500 Plätze (davon 1000 Sitzplätze)
Heimspielbetrieb
Lage
Echte Helden Arena (Baden-Württemberg)

Die Echte Helden Arena, ursprünglich und im Sprachgebrauch auch Franz-Siegel-Halle, ist eine Eissporthalle im Stadtteil Mooswald der Stadt Freiburg im Breisgau. Sie ist die Heimat des deutschen Eishockey-Traditionsvereins EHC Freiburg aus der DEL2.

Geschichte

Letzter Besuch der deutschen Eishockeynationalmannschaft: Spiel gegen Russland in der Euro Hockey Challenge 2012, damals noch mit einer Zuschauerkapazität von 4000.

Die Halle war bis 2019 nach Franz Siegel benannt, dem ehemaligen Präsidenten des ERC Freiburg, unter dessen Führung sie Ende der 1960er Jahre gebaut wurde. Das Stadion war zunächst offen, in den 1970er Jahren wurde es überdacht.[1]

Das Stadion fasste ursprünglich offiziell 5800 Besucher und war damit zeitweise nach der Mannheimer SAP-Arena, dem Mannheimer Eisstadion am Friedrichspark und der Schwenninger Helios Arena das viertgrößte Eishockeystadion in Baden-Württemberg. Da das Stadion stehplatzorientiert ist, waren insgesamt 4600 Stehplätze und 1200 Sitzplätze vorhanden. In den Verkauf gingen trotz der höheren Kapazität nur 5200 Karten, da es auf vielen Stehplätzen zu Sichtbehinderungen kam.

Schon mehrfach war die Halle Schauplatz von Länderspielen der deutschen Eishockeynationalmannschaft. 1994 fand hier das legendäre Freundschaftsspiel zwischen den EHC Selects, einer von den Fans gewählten Mannschaft aktueller und ehemaliger Spieler des EHC, und einer Auswahl von Spielern der US-amerikanischen Profi-Liga NHL statt. Wayne Gretzky und andere große Namen spielten hier vor ausverkauftem Haus und besiegten die EHC Selects mit 8:5.

Im März 2009 berichtete die Badische Zeitung von einem Gutachten, das die Franz-Siegel-Halle als Sanierungsfall bezeichnete. Einhergehend mit Schneemassen auf dem Hallendach drohte im Februar 2009 die Absage eines Eishockey-Zweitliga-Punktspiels. Aufgrund dieses Sachverhalts entschied man sich, die Statik und den Brandschutz durch Sanierungsmaßnahmen für schätzungsweise 2,6 Millionen Euro sicherzustellen. Da die Ausführung der Sanierungsarbeiten lediglich als Provisorium für fünf Jahre zu sehen war – bis zur Fertigstellung einer neuen Halle – wurde die Höhe der Kosten kontrovers diskutiert.[2] Nach Aussage des damaligen Vereinschefs Wolfgang Kunkler ist die Dachkonstruktion der Halle nicht denkmalgeschützt, wie es vielfach behauptet wird.[3]

Im Februar 2013 entschied der Freiburger Gemeinderat einen Stadionneubau für den Eissport in Freiburg. Standort und genaue Ausführung müssen noch beschlossen werden. Bis Juli 2014 sollte ein Standortvorschlag stehen, jedoch hat man sich aufgrund der hohen Kosten bisher noch nicht festlegen können.[4][5] Im August 2014 wurde mitgeteilt, dass die Betriebsgenehmigung für die Halle vorerst für weitere zehn Jahre erweitert wird. Diese Genehmigung gilt bis zum Jahr 2024.[6] Dafür waren diverse kleinere Verbesserungen bei der Sicherheit der Halle notwendig und außerdem wurde die Gesamtkapazität der Halle auf 3500 Plätze beschränkt.[7] Im Jahr 2020 wurde diskutiert, wie es nach dem endgültigen Auslaufen der Betriebsgenehmigung weitergehen sollte. Eine weitere Sanierung schloss Sport- und Finanzbürgermeister Stefan Breiter aus finanziellen Gründen aus. Um die 40 Millionen Euro würde ein Neubau mit zwei Eisflächen kosten. Das Baudezernat brachte eine Machbarkeitsstudie auf den Weg bringen worin auch ein Investoren- und Betreibermodell geprüft wurden.[6] Die ergab, dass ein Neubau nicht finanzierbar sei, selbst eine kleine Lösung würde rund 45 Millionen Euro kosten.[8] Durch die angespannte Haushaltslage nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie war bis Jahresende noch keine Entscheidung gefallen.[9]

Am 10. September 2019 wurde die sofortige Umbenennung der Franz-Siegel-Halle in Echte Helden Arena bekanntgegeben. Der Sponsor AHP Merkle, der die Namensrechte erworben hat, entschied sich zusammen mit dem Verein und der Stadt zur Umbenennung, um die Sponsoring-Initiative Echte Helden zugunsten der im Bau befindlichen Kinder- und Jugendklinik in Freiburg zu unterstützen.[10]

Weblinks

Commons: Echte Helden Arena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Siegel Halle Freiburg, hockeyarenas.com.
  2. Franz-Siegel-Halle: Stadträte auf dünnem Eis (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), badische-zeitung.de, 6. April 2009.
  3. Karl Heidegger: Kunkler: „Ich übergebe einen schuldenfreien Verein“ (Memento vom 7. Juni 2016 im Internet Archive), badische-zeitung.de, 11. November 2010, abgerufen am 5. März 2011.
  4. Joachim Röderer: Liveticker: Freiburger Gemeinderat votiert für eine neue Eissporthalle (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), badische-zeitung.de, 19. Februar 2013, abgerufen am 28. Februar 2013.
  5. Neue Eishalle könnte doppelt so teuer werden wie geplant (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), badische-zeitung.de, 12. Dezember 2013.
  6. a b Joachim Röderer: Freiburger Rathaus rechnet mit 40 Millionen Euro Kosten für neue Eishalle. Badische Zeitung, 10. Januar 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  7. Freiburger Eishalle bleibt – Betrieb bis 2020 gesichert (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), badische-zeitung.de, 6. August 2014.
  8. Joachim Röderer & Gina Kutkat: Kein neues Eisstadion: Freiburg kann Neubau nicht finanzieren. Badische Zeitung, 7. Oktober 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  9. Joachim Röderer: Ärger um Eishallen-Dilemma – Gemeinderat kritisiert Stadtverwaltung. Badische Zeitung, 11. Dezember 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  10. Fabian Vögtle: Freiburger Franz-Siegel-Halle wird zur „Echte Helden Arena“ (Memento vom 12. September 2019 im Internet Archive), badische-zeitung.de, 10. September 2019, abgerufen am 11. September 2019.