Eckhard Frick

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Eckhard Frick SJ (* 1955 in Bad Nauheim) ist ein deutscher Jesuit, Psychiater, Psychoanalytiker und Hochschullehrer.

Leben

Eckhard Frick studierte von 1974 bis 1981 Medizin, Philosophie und Theologie an der Universität Freiburg, an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und in Dijon und erhielt 1981 seine Approbation als Arzt. 1982 promovierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität mit einer Dissertation über Lithiumprophylaxe und Medikationsverhalten. Es folgte eine Weiterbildung an Universitätskliniken in Paris. 1987 wurde er Facharzt für Psychiatrie. Nach Psychoanalytischer Ausbildung und Ausbildung zum Psychodramatiker wurde er 1997 Facharzt für Psychotherapeutische Medizin.

1986 trat er dem Jesuitenorden bei und absolvierte die ordensüblichen Studien an der Hochschule für Philosophie München und der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. 1992 empfing er die Priesterweihe.

Von 1991 bis 1993 arbeitete er an einer Beratungsstelle für Suizidgefährdete in München. 1999 bis 2007 arbeitete er am Klinikum der Universität München. 2003 wurde er zum Dozenten an der Hochschule für Philosophie München ernannt. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München berief Eckhard Frick zusammen mit Traugott Roser 2010 auf eine Professur für die neue medizinische Disziplin Spiritual Care. Diese auf fünf Jahre befristete Stiftungsprofessur lief am 31. Mai 2015 aus.[1] Er ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift Analytische Psychologie und Gutachter für verschiedene internationale medizinische Zeitschriften. Er leitete die Forschungsgruppe, die von 2012 bis 2014 die Studie Sorge für die Seelsorgenden erstellte (2015 veröffentlicht).[2]

Von 2007 bis 2013 leitete er die Jesuiten-Kommunität „Alberto Hurtado“ in München.

Schriften

Bücher

  • Wer ist schuld? Das Problem der Kausalität in Psychiatrie und Psychoanalyse. eine Untersuchung zu Martin Heideggers Zollikoner Seminaren. Olms, Hildesheim 1993.
  • Durch Verwundung heilen. Zur Psychoanalyse des Heilungsarchetyps. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1996.
  • Hrsg. mit Roland Huber: Die Weise von Liebe und Tod. Psychoanalytische Betrachtungen zu Kreativität, Bindung und Abschied. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1998.
  • Sich heilen lassen. Eine spirituelle und psychoanalytische Reflexion (= Ignatianische Impulse. Bd. 12). Echter, Würzburg 2005.
  • Hrsg. mit Traugott Roser: Spiritualität und Medizin. Gemeinsame Sorge für den kranken Menschen (= Münchener Reihe Palliative Care. Band 4). Kohlhammer, Stuttgart 2009; 2., aktualisierte Auflage 2011, ISBN 978-3-17-021875-8.
  • Einführung in die Psychosomatik und Psychotherapie. Ein Arbeitsbuch für Unterricht und Eigenstudium, gemeinsam mit Michael Ermann, Christian Kinzel und Otmar Seidl, 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2014. ISBN 978-3-17-026374-1.

Beiträge in Sammelwerken

  • mit S. Weber: Zur Bedeutung der Spiritualität von Patienten und Betreuern in der Onkologie. In: Almuth Sellschopp et al. (Hrsg.): Manual Psychoonkologie. Zuckschwerdt, München 2002, S. 106–109.
  • Religiosität in der klinischen Praxis. Therapeuten berichten. In: Michael Utsch (Hrsg.): Religiöse Fragen in der Psychotherapie. Psychologische Zugänge zu Religiosität und Spiritualität. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 265–267.
  • Helfen Spiritualität und Psychotherapie bei der Bewältigung schwerer Krankheit? In: Michael Seitlinger (Hrsg.): Was heilt uns? Zwischen Spiritualität und Therapie. Herder, Freiburg im Breisgau 2006, S. 85–96.
  • Spiritual Care in der Psychosomatischen Anthropologie. In: Eckhard Frick, Traugott Roser (Hrsg.): Spiritualität und Medizin. Gemeinsame Sorge für den kranken Menschen (= Münchener Reihe Palliative Care. Band 4). Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020574-1, S. 102–108.
  • mit Thomas Hagen: Rituale, Zeichen und Symbole, in: Eckhard Frick, Traugott Roser (Hrsg.): Spiritualität und Medizin. Gemeinsame Sorge für den kranken Menschen (= Münchener Reihe Palliative Care. Band 4). Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020574-1, S. 280–287.

Artikel

Fußnoten

  1. Jakob Wetzel: Professur für Betreuung Sterbender: Am Ende. sueddeutsche.de, 4. Juli 2015, abgerufen am 7. Juli 2015.
  2. Erste deutschlandweite Seelsorgestudie der katholischen Kirche.

Weblinks