Ed Townsend

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Edward Benjamin Townsend (* 16. April 1929 in Fayetteville, Tennessee; † 13. August 2003 in San Bernardino, Kalifornien) war ein US-amerikanischer R&B-Sänger und Songwriter. Sein eigener Hit For Your Love aus dem Jahr 1958 ist ein häufig gecoverter Song. Als Autor war er unter anderem für den Nummer-eins-Hit Let’s Get It On von Marvin Gaye und mehrere Hits der Impressions verantwortlich oder mitverantwortlich.

Biografie

Erfolge als Sänger und erste Erfolge als Songwriter in den 1960er Jahren

Edward Townsend wuchs in Memphis auf. Sein Vater war Amtsträger in der African Methodist Episcopal Church und so kam er in seiner Kindheit mit Kirchenmusik in Verbindung. Er studierte Recht am Arkansas State College und war kurze Zeit Lehrkraft an der Wilberforce University, bevor er zum Kriegseinsatz in der Marine im Koreakrieg eingezogen wurde.

Nach seiner Rückkehr wurde er Fernsehmoderator in Los Angeles und stieg ins Musikgeschäft ein. Er gründete einen eigenen Musikverlag und ein Label. Als er mit einem Songdemo, das er Nat King Cole anbieten wollte, bei Capitol Records vorstellig wurde, schlugen sie ihm vor, dass er das Lied selbst aufnimmt. For Your Love wurde 1958 veröffentlicht, es wurde ein Top-10-Hit in den R&B-Charts und erreichte Platz 13 der offiziellen Singlecharts. Mit When I Grow Too Old to Dream, der Coverversion eines Filmsongs aus dem Jahr 1935, kam er noch ein weiteres Mal in die Charts, trotz zahlreicher weiterer Aufnahmen blieb er als Sänger aber vor allem für For Your Love in Erinnerung.

In den 1960er Jahren nahmen seine eigenen Veröffentlichungen ab, aber als er 1963 für Theola Kilgore den Hit The Love of My Man schrieb, begann seine zweite Karriere als Songwriter. Das Lied einer von drei Top-10-Hits in den R&B-Charts, an denen er in diesem Jahr beteiligt war, acht seiner Songs schafften es in die offiziellen Hot 100.

In den folgenden Beat-Jahren ließen seine Erfolge deutlich nach, schuld an seinen Karriereunterbrechungen waren auch Alkoholprobleme, die er aber schließlich in den Griff bekam.

Comeback als Songwriter und Produzent in den 1970er Jahren

In den 1970er Jahren erlebte er ein Comeback. Ein Freund von ihm stellte den Kontakt mit Marvin Gaye her und nach einem Treffen beschlossen sie eine größere Zusammenarbeit. Ergebnis war unter anderem der gemeinsam geschriebene Song Let’s Get It On, der 1973 veröffentlicht wurde. Das Lied wurde einer von Gayes größten Hits und erreichte Platz eins der Pop- und der R&B-Charts. Es wurde von der Zeitschrift Rolling Stone in die Liste der 500 besten Songs aller Zeiten gewählt. Obwohl Townsend beteuerte, das Lied handele von seiner Alkoholvergangenheit, wurden der Text und die Interpretation von Gaye als sexuelle Anspielungen gesehen, was dem Lied zusätzliche Aufmerksamkeit bescherte.

Unmittelbar danach kam es zu einer Zusammenarbeit mit weiteren sehr erfolgreichen Interpreten der Black Musik. Die Impressions hatten in den 1960er Jahren zahlreiche Hits gehabt, aber der Kopf der Band Curtis Mayfield hatte seinen Abschied genommen. Sie holten Ed Townsend dazu, der in den folgenden Jahren als Produzent und Autor an der Fortsetzung der Erfolge beteiligt war. Der Titelsong des ersten gemeinsamen Albums, Finally Got Myself Together (I’m a Changed Man), wurde 1974 ein Nummer-eins-Hit in den R&B-Charts. Das Lied beschreibt die Befreiung von seiner Alkoholsucht (Titelübersetzung „Endlich habe ich mich im Griff – ich bin ein anderer Mensch“). Das zweite Album First Impressions enthielt unter anderem die beiden Nummer-drei-Hits Sooner or Later und Same Thing It Took. Alle drei Songs waren auch gut in den offiziellen Popcharts platziert.

Danach wurde es ruhig um ihn. Er engagierte sich weiter gegen den Alkoholmissbrauch und trat bis ins hohe Alter auf. In den 2000er Jahren litt zunehmend seine Gesundheit und er war auf einen Rollstuhl angewiesen. 2003 starb er mit 74 Jahren nach einem Herzanfall.

Townsends Sohn Edward David wurde ebenfalls Musiker und Songwriter und war um 1990 herum mit der Band Surface erfolgreich. Er starb zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters.

Diskografie

Alben

  • Glad to Be Here (1959)
  • New in Town (1959)
  • Now (1975)

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  R&B
1958 For Your Love US13
(16 Wo.)US
R&B7
(15 Wo.)R&B
Autor: Ed Townsend
1958 When I Grow Too Old to Dream US59
(7 Wo.)US

Weitere Singles

  • Love Never Dies (1957)
  • My Need for You (1957)
  • For Your Love (mit Gerald Wilson und seinem Orchester, 1958)
  • A Wo-man’s In-tu-it-ion (1958)
  • What Shall I Do? (1958)
  • When I Grow Too Old to Dream (mit Stan Applebaum und seinem Orchester, 1958)
  • Getting By Without You (1958)
  • Lover Came Back to Me (1959)
  • This Little Love of Mine / Hold On (1959)
  • Be My Love (1959)
  • Stay with Me (A Little While Longer) (mit den Townsmen, 1960)
  • Dream World (1961)
  • And Then Came Love (1961)
  • You Walked In (1962)
  • Tell Her (1962)
  • That’s What I Get for Loving You (1963)
  • Crying (1964)
  • I Love You (1964)
  • I Want to Be with You (1966)
  • Who Would Deny Me (1967)

Songwriting

Coverversionen von For Your Love

Von Ed Townsends größtem Hit For Your Love gibt es eine Reihe von Coverversionen, die teilweise erneut zu Charthits wurden:[2]

Jahr Interpret Chartplatzierungen
1961 The Wanderers US 93 / US-R&B 8
1963 Mel Carter
The Orlons
Timi Yuro
1965 Sam & Bill US 95 / US-R&B 14
The Righteous Brothers 1
Joe Tex
1967 Peaches & Herb US 20 / US-R&B 10
1969 Bobby Austin US-Country 65
Frankie Avalon
1970 The Lettermen
1973 Gwen McCrae US-R&B 17
1974 Johnny Nash
1975 Christopher, Paul & Shawn US 91
1976 Bobby Lewis US-Country 52
1988 Tony McGill US-Country 78
Diane Schuur
1 erreichte nicht die offiziellen Hot 100, wurde aber in den Bubbling-Under-Charts geführt

Für andere Musiker geschriebene Songs

An folgenden Liedern war Ed Townsend als Haupt- oder Koautor beteiligt:[3]

Jahr Titel
(Koautoren)
Interpret Chartplatzierungen
1963 How Can I Forget
(mit Bernard Solomon & Murray Cohen)
Jimmy Holiday US 57 / US-R&B 8
Ben E. King US 85 / US-R&B 23
The Love of My Man Theola Kilgore US 21 / US-R&B 3
I Will Never Turn My Back on You Chuck Jackson US-R&B 29
Tears of Joy Chuck Jackson US 85
This Is My Prayer Theola Kilgore US 60
What Does a Girl Do? The Shirelles US 53
I Am a Witness Tommy Hunt US 71 / US-R&B 3
Coming Back to You
mit James W. Alexander
Maxine Brown US 99 / US-R&B 34
1964 Mellow Fellow Etta James US-R&B 34
He’s Coming Back to Me
(mit Theola Kilgore & Mel Carter)
Theola Kilgore 1
I’ll Keep Trying
(mit Theola Kilgore & James W. Alexander)
Theola Kilgore 1
1965 Do It with All Your Heart Dee Dee Warwick 1
Crying Won’t Help You Now Clyde McPhatter US-R&B 22
Love Me Now
(mit Brook Benton)
Brook Benton US 100
1969 Foolish Fool Dee Dee Warwick US 57 / US-R&B 14
That’s Not Love
(mit Dee Dee Warwick)
Dee Dee Warwick US-R&B 42
1971 The Love of My Man Dionne Warwick 1
1972 You’ve Got to Take It (If You Want It) The Main Ingredient US 46 / US-R&B 18
1973 Let’s Get It On
(mit Marvin Gaye)
Marvin Gaye US 1 / US-R&B 1
Platz 168 der Rolling Stone 500
By All Means (1989) US-R&B 3 / US-Dance 29
Marvin Gaye & Erick Sermon als The M.P.G. Groove Mix (2005)
US 21 / US-R&B 93
1974 Finally Got Myself Together (I’m a Changed Man) The Impressions US 68 / US-R&B 1
1975 Sooner or Later The Impressions US 68 / US-R&B 3
Same Thing It Took
(mit Chuck Jackson & Marvin Yancy)
The Impressions US 75 / US-R&B 3
First Impressions The Impressions UK 16
Loving Power The Impressions US-R&B 11
1977 I Feel So at Home Here
(mit Michelle Whiley)
Michelle Whiley US-R&B 52
1 erreichte nicht die offiziellen Hot 100, wurde aber in den Bubbling-Under-Charts geführt

Quellen

  1. Top Pop Singles 1955-2006 von Joel Whitburn, Record Research 2007, ISBN 978-0-89820-172-7 / Hot R&B Singles 1942-2010 von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2010, ISBN 978-0-89820-156-7
  2. For Your Love by Ed Townsend in der Datenbank von SecondHandSongs, abgerufen am 2. Februar 2022
  3. Songs written by Ed Townsend in der Datenbank von Music VF, abgerufen am 2. Februar 2022

Weblinks