Edmund Koken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Gottfried Edmund Koken (* 4. Juni 1814 in Hannover; † 30. Oktober 1872 ebenda) war ein bedeutender deutscher Landschafts- und Porträtmaler.

Rast im Mondschein (1846)

Leben

Familie

Edmund Koken war ein Sohn des

  • Edmund Burchard Theophilus Koken (gestorben 6. April 1832 in Hannover), der im 18. Jahrhundert als Berufssoldat in der Stadt Celle gedient hatte. Dieser hatte mit seiner ersten Ehefrau zwei Kinder; bei der Geburt des dritten Kindes verstarb sie jedoch im Wochenbett. Mit seiner 1794 geehelichten zweiten Frau, der aus Celle stammenden Ilse Maria Nieren, hatte er weitere sieben Kinder, von denen der spätere Maler Edmund Koken das jüngste war. Nach mehr als 22 Dienstjahren ging der Edmund Kokens Vater im Alter von 51 in Pension. Mitten in der sogenannten „Franzosenzeit“ übersiedelte die Familie 1809 nach Hannover, wo sie sich außerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung Hannovers, in der Gartenstadt vor dem Aegidientor unter der Adresse Bult 30 ein geräumiges Haus für die ganze Familie gekauft hatten. Der vormalige Soldat Koken wirkte von dort aus noch einige Zeit als Hospitalverwalter und Rechnungsführer für die Aegidiengemeinde. Nach seinem Tod 1832 arbeitete die nunmehrige Witwe Ilse Maria weiterhin als königliche Leibwäscherin und konnte mit ihren Einkünften ihre Kinder ernähren.[1]

Die Adresse des Kokenschen Elternhauses, in dem sich Edmund Koken 1841 ein kleines Atelier einrichtete, wurde später laut dem Adressbuch der Stadt Hannover umbenannt in Bultstraße 30, dann in Kleine Barlinge 30 und später in Wolfstraße 1 und lag in „etwa entsprechend [dem Verlauf] der Berliner Allee.“[1] Das „Koken'sche Haus“ hat sich in einer Abbildung erhalten.[2]

Edmund Koken war der Vater des Malers Karl Wilhelm Julius Paul Koken, Onkel des Malers Gustav Heinrich Julius Koken, dessen Tochter Änne Koken war[3] sowie Uronkel von Friedrich Hans Koken.

Werdegang

Nachdem Koken die Hofschule in Hannover und dort auch die Höhere Gewerbeschule besucht hatte, ging er 1837 zum Studium nach München an die dortige Akademie. Dort freundete er sich mit August von Kreling an[4] und kam in Kontakt mit Peter von Cornelius, Schnorr von Carolsfeld, Kaulbach und insbesondere Carl Rottmann.

Ab 1841 hielt sich Koken wieder in Hannover auf, um 1845 eine Studienreise nach Italien zu unternehmen, während der er sich mit Oswald Achenbach anfreundete. Am 26. Oktober 1851 heiratete er die Tochter eines hannoverschen Regierungsrates, Wilhelmine Louise Mejer.

1842 war er Gründungsmitglied des Hannoverschen Künstlervereins. 1846 veröffentlichte Koken dessen Mitglieder in einem zweibändigen Sammelwerk.

Er war befreundet mit Conrad Wilhelm Hase, Ernst von Bandel, Julius Giere, Heinrich Friedrich Brehmer. Letzterer schuf auch das Bronzemedaillon für Kokens Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde.

Grabmaldetail von Edmund Koken auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover

Schüler Kokens

Zu den Schülern von Koken zählten, neben Sohn Paul und Neffe Gustav:

Ehrungen

Werke (Auszug)

  • Koken publizierte Porträts der Mitglieder des Hannoverschen Künstlervereins in einem zweibandigen Sammelband.
  • Weitere Werke befinden sich unter anderem in der Landesgalerie des Niedersächsischen Landesmuseums

Literatur

Weblinks

Commons: Edmund Koken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Dirk Töllner: Edmund Koken, in Katrin Umbach (Red.): Edmund, Gustav & Paul Koken. Von Sehnsucht und Erfolg einer Malerfamilie ( = Schriften des Historischen Museums Hannover, Bd. 23), Begleitband zur Ausstellung vom 16. Mai bis 1. August 2004 im Historisches Museum Hannover, Hannover: Historisches Museum Hannover, 2004, ISBN 978-3-910073-25-8 und ISBN 3-910073-25-5, S. 38–71; hier: S. 38–41; Vorschau über Google-Books
  2. Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete, Band 54, Ausgaben 109 – 112 (1988), S. 339; Vorschau über Google-Books
  3. Hugo Thielen: Koken, (1) Aenne. In: Stadtlexikon Hannover. S. 362 (Leseprobe, books.google.de).
  4. Johannes Heinrich Müller: Koken, Edmund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 455.
  5. Franz Rudolf Zankl: Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft. In: Hannover Archiv. Blatt K 34.