Edric Gifford, 3. Baron Gifford

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Robert Gifford, 1. Baron Gifford

Edric Frederick Gifford, 3. Baron Gifford VC (* 5. Juli 1849; † 5. Juni 1911 in Chichester) war ein britischer Offizier und Kolonialbeamter.

Familie und Adelstitel

Er war der ältester Sohn von Robert Gifford, 2. Baron Gifford und dessen Frau Frederica Charlotte FitzHardinge Berkeley. Sein Großvater väterlicherseits war Robert Gifford, 1. Baron Gifford, der zwischen 1824 und 1826 das Amt des Master of the Rolls innehatte. Gifford hatte elf Geschwister. Er heiratete am 22. April 1880 Sophie Catherine Street, Tochter von John Alfred Street, kommandierender General von Ceylon. Die Ehe blieb kinderlos. Den Titel des Baron Gifford of St. Leonard's und den damit verbundenen Sitz im House of Lords erbte Gifford mit dem Tod seines Vaters am 13. Mai 1872. Nachdem er kinderlos verstarb ging der Titel auf seinen jüngeren Bruder Edgar über.

Ausbildung und militärischer Werdegang

Seine Ausbildung erhielt Gifford an der Harrow School. 1869 trat er in das 83rd Regiment of Foot ein. 1874 war er dem 24th Regiment of Foot im Rang eines Lieutenant zugeordnet und nahm mit seiner Einheit am Dritten Aschanti-Krieg teil. Für seine Leistungen bei der Einnahme des Ortes Becquah, in den von vor Eintreffen des Heeres zusammen mit einigen schwarzen Kundschaftern eindrang und zahlreiche Gefangene machte, wurde ihm am 28. März 1874 das Victoria-Kreuz, die höchste britische Tapferkeitsmedaille, verliehen.[1] 1876 ließ er sich zum 57th Regiment of Foot versetzen. Zwei Jahre später war er auf Zypern stationiert und fungierte 1879 im Zulukrieg als Aide-de-camp von Garnet Wolseley, 1. Viscount Wolseley. Nach Kriegsende trat er im Rang eines Brevet-Majors aus der Armee aus.

Karriere in der Kolonialverwaltung

Kurz nach seiner Heirat übersiedelte Gifford nach Western Australia, das zu dieser Zeit Kolonie des Vereinigten Königreichs war. Dort übernahm er das Amt des Ministers für Western Australia. Als solcher hatte er zugleich einen Sitz im Legislativrat von Western Australia inne. Nachdem er sich sowohl mit dem Vorsitzenden Richter des Obersten Gerichtshofs Henry Wrenfordsley als auch mit Gouverneur William Cleaver Francis Robinson überworfen hatte, wurde Gifford 1883 als Minister nach Gibraltar versetzt. Dieses Amt hatte er bis 1887 inne. Zwei Jahre später wurde er Direktor der British South Africa Company. Er verstarb am 5. Juni 1911 und wurde in Bosham beigesetzt.

Literatur

  • David Black, Geoffrey Bolton: Biographical Register of Members of the Parliament of Western Australia, Volume One, 1870–1930. Western Australian Parliamentary History Project, Perth 2001, ISBN 0-7316-9781-2.
  • J.M. Bennett: Sir Henry Wrenfordsley - Second Chief Justice of Western Australia 1880-1883. Mit einem Vorwort von Professor Roy M Mersky (= Lives of the Australian Chief Justices). The Federation Press, Sydney 2004, ISBN 1-86287-528-6, S. 32–33, 40–41, 44–49, 78.
  • Charles Mosley (Hrsg.): Burke's Peerage, Baronetage and Knightage: Clan Chiefs, Scottish Feudal Barons. 107. Auflage. Volume II. Boydell & Brewer Inc., Singapore 1993, ISBN 0-9711966-2-1, S. 1547 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. London Gazette. Nr. 24082, HMSO, London, 31. März 1874, S. 1921 (PDF, abgerufen am 6. Juni 2015, englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Robert GiffordBaron Gifford
1872–1911
Edgar Gifford