Eduard Florin

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Eduard Florin (* 1910 in Berleburg) war ein deutscher SS-Unterscharführer, der am Massaker von Farneta von Zivilpersonen und Geistlichen beteiligt war.

Leben

Der ausgebildete Kaufmann und Statistiker arbeitete im Geschäft seines Vaters, das dieser infolge der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1930 aufgeben musste und damit wurde auch Eduard Florin arbeitslos. Er trat im Januar 1931 in die NSDAP und 1932 in die SS ein. 1933 wurde er als Hilfspolizist und später im Reichsministerium für Ernährung beschäftigt. Mitte des Jahres 1941 erhielt er eine Anstellung beim Einsatzkommando 9 der Sicherheitspolizei und kam mit dem SD nach Witebsk. Nachdem Florin anschließend einen mehrere Monate langen Unterführerlehrgang in Radolfzell am Bodensee bis zum Herbst 1943 absolviert hatte, wurde er in der Nachschubabteilung der Division „Reichsführer-SS“ eingesetzt.

Mit dieser Division kam Florin im Rahmen einer sogenannten Bandenbekämpfung bei der Kartäuserklause Farneta etwa 10 Kilometer westlich von Lucca in der Toskana in Italien zum Einsatz, bei dem etwa 100 Zivilisten ermordet wurden.[1] Florin war im Kloster bekannt und konnte deshalb unter einem Vorwand erreichen, dass am 1. September 1944, kurz vor Mitternacht um 23:15 Uhr, die Mönche die Klosterpforten für die Männer der Waffen-SS öffneten.[2] Florin wurde im September 1946 in La Spezia vor Gericht gestellt und freigesprochen.[3]

Einzelnachweise

  1. Carlo Gentile: Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943–1945. Schöningh, Paderborn 2012, ISBN 978-3-506-76520-8. S. 284.
  2. L’eccidio di Farneta (italienisch), auf Istituto Storico della Resistenza e dell'Età Contemporanea in provincia di Lucca. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
  3. Der Überfall der SS auf die Kartause Farneta, auf Verfolgung der Katholischen Kirche durch Nazis. Abgerufen am 13. Oktober 2019.