Efrata (Siedlung)
Efrata אֶפְרָת, אֶפְרָתָה أفرات
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Efrata im Winter, 2008 | ||
Gebiet: | Westjordanland (Judäa und Samaria) | |
Gegründet: | 1980 | |
Koordinaten: | 31° 39′ N, 35° 9′ O | |
Fläche: | 6,280 km² | |
Einwohner: | 11.825 (31. Jan. 2022[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.883 Einwohner je km² | |
Bürgermeister: | Oded Revivi | |
Efrata (meist jedoch Efrat, hebräisch אפרת oder אפרתה) ist eine israelische Siedlung im Westjordanland. Sie gehört zum israelischen Bezirk Judäa und Samaria. Die Einwohnerzahl beträgt 11.825 (Stand: Januar 2022).
Lage
Efrata liegt südlich von Jerusalem auf mehreren Hügeln, die alle eigene Namen tragen, östlich des Highways 60, der die palästinensischen Ortschaften im Westjordanland verbindet. Sie liegt auf dem Gebiet des Siedlungsblocks Gusch Etzion, ist jedoch eine unabhängige Gemeinde.
Geschichte
Efrata wurde 1980 gegründet und ist nach dem biblischen Efrata benannt, dem zweiten Namen für das nahegelegene Bethlehem (Genesis 35,19; Micha 5,1).
Ende 2010 zählte Efrata 7454 Einwohner,[2] 1994 hatte die Siedlung 4650 Einwohner. Am 31. Dezember 2016 hatte der Ort 8658 Einwohner.[3]
Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass das Verteidigungsministerium den Bau eines neuen Ortsteils außerhalb der heutigen bebauten Zone Efratas genehmigt hat. Nach Fertigstellung der neuen Überbauung am nördlichen Rand von Efrata in Givat Hadagan, wenige Hundert Meter vom Dheisheh-Flüchtlingslager entfernt, für die 40 Einfamilienhäuser vorgesehen sind, werden die israelischen Siedlungen im nördlichen Gusch Etzion Block direkt an Bethlehems südliche Außenquartiere angrenzen. Daneben wurde in Givat Eitam die Errichtung einer 1700-Dunam-Farm genehmigt, die eine zukünftige Ausbreitung von Efrata mit 2500 geplanten neuen Wohneinheiten gewährleisten soll. Bereits kurz zuvor waren in Efrata auf einem weiteren Hügel der Bau neuer Wohnbauten genehmigt worden.[4]
2016 wurden mehrere Palästinenser von der Palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet, weil sie auf Einladung von Bürgermeister Oded Revivi am jüdischen Laubhüttenfest teilgenommen haben. 2017 wurde die Einladung von etwa 30 Palästinensern aus verschiedenen Ortschaften wahrgenommen. Ihre Identität wurde aus Furcht vor Repressalien durch die PA geheim gehalten.[5]
Ein palästinensischer Jugendlicher hat am 16. September 2018 nahe der Gusch-Etzion-Kreuzung den Israeli Ari Fuld (45 Jahre) mit einem Messer erstochen. Das Opfer lebte in Efrata und ist Vater von vier Kindern.[6]
Einwohner
Das israelische Zentralbüro für Statistik gibt bei den Volkszählungen vom 4. Juni 1983, 4. November 1995 und vom 28. Dezember 2008 für Efrata folgende Einwohnerzahlen an:[7]
Jahr der Volkszählung | 1983 | 1995 | 2008 |
Anzahl der Einwohner | 207 | 5.300 | 8.167 |
Rechtliche Fragen
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton bezeichnete die israelischen Siedlungen in den seit 1967 besetzten Gebieten gemäß dem Völkerrecht als illegal, Israel ist anderer Auffassung.[8]
Nach einem Bericht der israelischen Organisation Schalom Achschaw befinden sich 29,34 % des Landes, auf dem die Stadt errichtet wurde, in palästinensischem Privatbesitz.[9][10][11] Laut israelischem Recht darf auf Land, das sich in palästinensischem Privatbesitz befindet, nicht gebaut werden.[11][12][13] Der Bericht wird vom Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America (CAMERA) kritisiert,[14] das sowohl die Quellen wie auch die Ergebnisse für fragwürdig erachtet.[15]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ POPULATION IN LOCALITIES WITH 2,000 RESIDENTS OR MORE/REGIONAL COUNCILS - PRELIMINARY ESTIMATES FOR THE END OF January 2022. In: אוכלוסייה2020 (Excel--Datei). Central Bureau of Statistics, The State of Israel, Januar 2022, abgerufen am 11. März 2022 (englisch, hebräisch).
- ↑ Settlements in the West Bank (Memento des Originals vom 4. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Foundation for Middle East Peace
- ↑ cbs.gov.il (Memento des Originals vom 16. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Israelisches Zentralbüro für Statistik abgerufen am 21. April 2018
- ↑ Chaim Levinson: IDF agrees to expansion of West Bank settlement. In: Haaretz. 12. Dezember 2011, abgerufen am 13. Dezember 2011 (englisch).
- ↑ Juden und Palästinenser feiern in Siedlung (Memento des Originals vom 16. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 22. September 2018
- ↑ Palästinensischer Jugendlicher ersticht Juden im Westjordanland In: Israelnetz.de, 17. September 2018, abgerufen am 22. September 2018
- ↑ Israelisches Zentralbüro für Statistik
- ↑ «Völkerrechtlich illegal». In: NZZ Online. 17. Oktober 2011, abgerufen am 25. November 2011.
- ↑ Settlements ‘violate Israeli law’. In: BBC. 21. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch).
- ↑ Rory McCarthy: 39% of Israeli settlements ‘on private land’. In: The Guardian. 22. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch).
- ↑ a b Breaking the Law in the West Bank. (PDF; 379 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Peace Now, archiviert vom Original am 30. September 2011; abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Nadav Shragai: Peace Now: 40 percent of settlements’ land is owned by private Palestinians. In: Haaretz. 22. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch).
- ↑ Nadav Shragai: Blow to settlement movement. In: Haaretz. 21. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch).
- ↑ Peace Now’s Report on Settlement Land. CAMERA, 22. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch).
- ↑ Ashley Rindsberg: Watchdog: Peace Now report on 'stolen' settlement land false, misleading. (Nicht mehr online verfügbar.) 22. November 2006, archiviert vom Original am 17. Mai 2007; abgerufen am 9. Mai 2012 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.