Ehemaliger Ratssteinbruch Dölzschen
Als Ehemaliger Ratssteinbruch Dölzschen benannt ist ein 2,1 Hektar großes geologisches Naturdenkmal (ND 23) des Plauenschen Grunds im Süden der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Es befindet sich im Stadtteil Dölzschen auf einem Teil des früheren Ratssteinbruchs an der Tharandter Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite von Straße und Weißeritz erhebt sich der ebenfalls geschützte Felskegel „Hoher Stein“, von dem sich ein guter Eindruck von der Geologie des Ratssteinbruchs ergibt.[1]
Geschichte
Bereits in früheren Jahrhunderten bestanden im Plauenschen Grund Steinbrüche zur Gewinnung von Baumaterial für die umliegenden Orte. Im 19. Jahrhundert stieg der Bedarf durch Bevölkerungswachstum, Industrialisierung und dem damit verbundenen Ausbau der Straßen zu Chausseen. Der Forsthausbruch, gegenüber dem damaligen Forsthaus und nahe der Hegereiterbrücke gelegen, kam 1872 in den Besitz der Stadt Dresden und wurde mit dem weiter flussabwärts liegenden Ratssteinbruch vereinigt, der zu weiten Teilen auf Löbtauer Flur lag und in seinem nördlichen Teil den Dölzschener Bienertpark bildet. Als letzter der Steinbrüche des Plauenschen Grundes blieb der Dölzschener Ratssteinbruch noch bis in die 1960er Jahre in Betrieb.[2]
Am 3. Januar 1985 fasste der Rat der Stadt Dresden einen Beschluss zur Unterschutzstellung von Naturdenkmalen. Darunter waren mit den Nummern 19 bis 23 fünf Geologische Naturdenkmale enthalten: Oltersteine, Bruchwände und Muschelfelsen Coschütz, Felskegel „Hoher Stein“, Plänermergelaufschluß Ziegeleigrube Torna und der Ehemalige Ratssteinbruch Dölzschen. Die angegebene Kurzcharakteristik zu letzterem betont die „[a]ufgeschlossene Überdeckung des karbonischen Syenodiorites durch Ablagerungen des Kreidemeeres in Form einer marinen Transgression; im obersten Teil anstehender plattig brechender Pläner mit Fossilien des Oberkreidemeeres“.[3] Darüber befindet sich eine nacheiszeitliche Lößlehmauflage.[4]
Fußnoten
- ↑ Der ehemalige Ratssteinbruch im Plauenschen Grund (Dresden-Dölzschen). In: kreidefossilien.de. Abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ Lars Herrmann: Plauenscher Grund. In: dresdner-stadtteile.de. Abgerufen am 18. Juli 2022. , mit Ungenauigkeiten (der Ratssteinbruch war seit dem späten Mittelalter vorhanden und ging nicht schon 1961, sondern erst einige Jahre später außer Betrieb)
- ↑ Beschluß Unterschutzstellung von Naturdenkmalen, Rat der Stadt Dresden, 3. Januar 1985 (online als PDF; 2,6 MB).
- ↑ Kurzdokumentation Schutzgebiete nach Naturschutzrecht. In: Themenstadtplan Dresden. Abgerufen am 18. Juli 2022.
Weblinks
- Ehemaliger Ratssteinbruch Dölzschen im Themenstadtplan Dresden
- Der ehemalige Ratssteinbruch im Plauenschen Grund (Dresden-Dölzschen), kreidefossilien.de
Koordinaten: 51° 1′ 31,3″ N, 13° 41′ 56,7″ O