Eichenreuth

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Eichenreuth
Gemeinde Gesees
Koordinaten: 49° 52′ 51″ N, 11° 31′ 48″ O
Höhe: 461 (458–477) m ü. NHN
Einwohner: 39 (1. Jan. 2022)[1]
Postleitzahl: 95494
Vorwahl: 09201

Eichenreuth ist ein fränkischer Weiler, der zur Gemeinde Gesees in Oberfranken gehört.

Geografie

Der im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz gelegene Weiler ist einer von sieben amtlich benannten Gemeindeteilen der im südöstlichen Teil von Oberfranken liegenden Gemeinde Gesees.[2] Eichenreuth liegt etwa zwei Kilometer südsüdwestlich des Ortszentrums von Gesees auf einer Höhe von 461 m ü. NHN.[3]

Geschichte

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Eichenreuth der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte dabei das Amt Sankt Johannis in seiner Funktion als Vogteiamt aus.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort nahm das Stadtvogteiamt Bayreuth in seiner Rolle als Fraischamt wahr.[9][10]

1791/1792 verzichtete mit Karl Alexander der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten die Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung dieses Territoriums wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Eichenreuth zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Mit dem käuflichen Erwerb des Fürstentums im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern wurde Eichenreuth bayerisch.[12]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Eichenreuth mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Landgemeinde Gesees, zu der auch das Dorf Spänfleck, der Weiler Hohenfichten sowie die Einöde Thalmühle gehörten.[13] Im Jahr 2019 hatte Eichenreuth 39 Einwohner.[1]

Verkehr

Eine von Spänfleck kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt weiter nach Hummeltal. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 372 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahl von Eichenreuth auf der Website der Gemeinde Gesees, abgerufen am 31. Juli 2022
  2. Eichenreuth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. Mai 2020.
  3. Geografische Lage von Eichenreuth im BayernAtlas, abgerufen am 23. Mai 2020
  4. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  7. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
  8. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 352.
  9. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
  10. Johann Kaspar Bundschuh: Eichenreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 782 (Digitalisat).
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  13. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 472.