Eidgenössische Jugendsession

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Die Eidgenössische Jugendsession ist eine Schweizer Politikveranstaltung für Jugendliche, die jährlich im Herbst in Bern stattfindet.

Entstehung

Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1991 wurde die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände beauftragt, eine Jugendsession einmalig durchzuführen. Auf Initiative von Nationalrat Roland Wiederkehr wurde der Anlass zwei Jahre später wiederholt. Seither findet der Anlass jedes Jahr statt.

Anlass

Während vierer Tage erhalten 200 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren aus der ganzen Schweiz die Möglichkeit, zu bestimmten Themen, welche durch ein Online-Voting bestimmt wurden, politische Forderungen zu erarbeiten. Dabei werden sie von Experten und den Mitgliedern vom Organisationskomitee und vom Forum unterstützt. Zum Abschluss werden die Petitionen und Forderungen dem Plenum im Nationalratssaal unterbreitet, darüber debattiert und abgestimmt. Die angenommenen Petitionen und Forderungen werden jeweils dem Präsidenten oder der Präsidentin des Nationalrates übergeben und den Parlamentskommissionen weitergeleitet. Diese sind jedoch nicht verpflichtet, auf die Forderungen einzugehen. Zusätzlich wird neben den politischen Debatten ein Rahmenprogramm angeboten, u. a. ein Spielabend, Diskussionen mit Politikern, eine Party etc.

Regionale Jugendsessionen

Zwischen 1997 und 2005 wurden im Vorfeld der Eidgenössischen Jugendsession in fast allen Kantonen regionale Jugendsessionen durchgeführt, um mehr Jugendliche erreichen zu können.

Organisation

Die Jugendsession wird vom Organisationskomitee und vom Forum organisiert. Beide Gremien bestehen aus jungen Freiwilligen im Alter zwischen 16 und 25. Das Projekt wird durch die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände geleitet, bei der auch die Hauptverantwortung liegt.

Ziele

Das Ziel der Jugendsession ist es, dass Jugendliche Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen und konstruktiv und selbstbewusst mitbestimmen. Sie werden an die Institutionen und Mechanismen der Politik herangeführt, knüpfen Kontakte mit Jugendlichen aus anderen Landesteilen und tanken Motivation für weiteres Engagement. Ausserdem macht die Jugendsession medial auf jugendpolitische Anliegen aufmerksam.

Kritik

Die Jugendsession hat keinen besonderen Einfluss auf die „grosse Politik“, da jeder Bürger und Bürgerin des Landes eine Petition lancieren kann, weshalb sie dem Vorwurf, eine „Alibiübung“ zu sein, ausgesetzt ist. Die Forderungen (Petitionen) wurden oft auch schon vor der Jugendsession gestellt. Zudem wird kritisiert, dass das Teilnehmerfeld immer ein wenig linkslastig ist und die Forderungen entsprechend oft linke Anliegen sind. Im Organisationskomitee und im Forum engagieren sich jedoch Freiwillige mit den unterschiedlichsten politischen Ansichten. Zudem wurde trotz der vorgeworfenen Linkslastigkeit der Jugendsession eine Ablehnung der (2008 auch an der Urne abgelehnten) Cannabis-Initiative beschlossen.

Forum

Um den politischen Anliegen auch nach der Jugendsession Nachdruck zu verleihen, wurde im Jahr 2001 das Forum Jugendsession gegründet. Auch dieses besteht aus rund 10 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Für diese Aufgabe arbeitet das Forum oft mit verschiedenen Gremien, Institutionen und Politikern zusammen. Dadurch verschafft es der Jugend eine politische Stimme, die nicht parteiabhängig ist. Mitglieder des Forums sind während der Sessionen des Parlaments auch in Bundeshaus und Wandelhalle anzutreffen; dort können sie die Anliegen der Jugendsession am besten in die Bundespolitik einbringen.

Siehe auch

Weblinks