Eifa (Alsfeld)
Eifa Stadt Alsfeld Koordinaten: 50° 45′ 0″ N, 9° 20′ 46″ O
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Höhe: | 229 m ü. NHN |
Fläche: | 8,66 km²[1] |
Einwohner: | 652 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 36304 |
Vorwahl: | 06631 |
Eifa im Winter
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Eifa ist ein Stadtteil von Alsfeld im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Geographische Lage
Das Dorf Eifa befindet sich sieben Kilometer östlich von Alsfeld im Ottrauer Bergland. Es wird von der Eifa durchflossen und liegt auf etwa 283 m ü. NN. Die Größe der Gemarkung beträgt 866 Hektar; 375 Hektar dieser Fläche sind Waldgebiet.
Geschichte
Die älteste bekannte, gesicherte Erwähnung von Eifa erfolgte im Jahr 1339 unter dem Namen Yfe.[1] Der Dorfname kommt von einer alten mittelhochdeutschen Bezeichnung („Iwe“) für die Eibe. Frei übersetzt bedeutet die frühe Bezeichnung des Ortes Ypha so viel wie „die Siedlung am Eibenwasser“. Das Eibenholz wurde für die Herstellung von Waffen verwendet, da es trotz seiner Härte sehr elastisch ist. Die frühe Besiedlung ist mit der Lage an einer alten Handelsstraße zu erklären, welche „die kurzen Hessen“ genannt wurde.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Eifa:
„Eifa (L. Bez. Alsfeld) evangel. Filialdorf; liegt 1 St. von Alsfeld an der von hier nach Cassel führenden Chaussee, hat 75 Häuser und 473 Einw., die außer 2 Kath. evangelisch sind. Der Ort hat 2 Schneidemühlen und ist der Sitz eines Grenznebenzollamts II. Classe und eines Anmeldungspostens. – Eifa gehörte im 15. Jahrhundert zum Kirchengebiete von Alsfeld, und kommt unter dem Namen Yfte vor.“[3]
Zum 1. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Eifa im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil nach Alsfeld eingegliedert.[1][4] Für den Stadtteil Eifa, wie für die übrigen Stadtteile von Alsfeld, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Eifa lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen,
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg
- 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
- ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Oberamt Alsfeld, Amt Alsfeld[8]
- ab 1806: Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Oberamt Alsfeld, Amt Alsfeld[9][10]
- ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Alsfeld[11]
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Romrod (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Alsfeld) und Verwaltung)[12]
- ab 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Alsfeld (Amtssitzverlegung)
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Alsfeld
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Alsfeld
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Alsfeld
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Alsfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Alsfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Vogelsbergkreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Vogelsbergkreis
Gerichte seit 1803
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit für Eifa durch das Amt Alsfeld. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen im Jahr 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übertragen. „Landgericht Alsfeld“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Alsfeld, das heutige Amtsgericht, das für Eifa zuständig war.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[13]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Eifa 705 Einwohner. Darunter waren 15 (2,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 294 zwischen 18 und 49, 147 zwischen 50 und 64 und 162 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 303 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 93 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 192 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]
Einwohnerentwicklung
• 1791: | 385 Einwohner[15] |
• 1800: | 379 Einwohner[16] |
• 1806: | 382 Einwohner, 65 Häuser[10] |
• 1829: | 473 Einwohner, 75 Häuser[3] |
• 1867: | 499 Einwohner, 81 Häuser[17] |
Eifa: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1791 | 385 | |||
1800 | 379 | |||
1806 | 382 | |||
1829 | 499 | |||
1834 | 484 | |||
1840 | 483 | |||
1846 | 523 | |||
1852 | 499 | |||
1858 | 480 | |||
1864 | 489 | |||
1871 | 525 | |||
1875 | 509 | |||
1885 | 549 | |||
1895 | 542 | |||
1905 | 585 | |||
1910 | 597 | |||
1925 | 594 | |||
1939 | 608 | |||
1946 | 901 | |||
1950 | 862 | |||
1956 | 717 | |||
1961 | 684 | |||
1967 | 709 | |||
1970 | 723 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 705 | |||
2015 | 708 | |||
2020 | 682 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[14]; Stadt Alsfels: 2015[18], 2020[2] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1829: | 472 evangelische, zwei katholische Einwohner[3] |
• 1961: | 621 evangelische (= 90,79 %) und 54 katholische (= 7,89 %) Einwohner[1] |
Kulturdenkmäler
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Eifa (Alsfeld)
Literatur
- Magistrat der Stadt Alsfeld (Hrsg.): Alsfeld und seine Stadtteile. Band 10: Alsfeld-Eifa. Bilder und Texte zur Geschichte eines Ortes. Stadt Alsfeld. Alsfeld 2003. ISBN 978-3980443432
- Literatur über Eifa nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Eifa (Alsfeld) In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Alsfeld.Eifa. Ein Ort und seine Geschichte. In: www.eifa.alsfeld.de. Ortsbeirat Eifa
- Stadtteil Eifa In: Webauftritt der Stadt Alsfeld.
- Eifa, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eifa, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Eifa. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im Juli 2021.
- ↑ a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 58 f. (Online bei google books).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 208 kB) § 8. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im Februar 2012.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Alsfeld anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 6 (Online bei google books).
- ↑ a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 227 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 414 (online bei Google Books).
- ↑ Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 6 ff. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 74 .
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 177 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 186 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 24 (Online bei google books).
- ↑ Haushaltsplan 2017, Vorbericht.