Einöden (Gemeinde St. Johann)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Einöden (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Katastralgemeinde Einöden
Einöden (Gemeinde St. Johann) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk St. Johann im Pongau
Pol. Gemeinde St. Johann im Pongau
Koordinaten 47° 22′ 7″ N, 13° 11′ 29″ OKoordinaten: 47° 22′ 7″ N, 13° 11′ 29″ O
Höhe 844 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 280 (1. Jän. 2022)
Gebäudestand 83 (2001)
Fläche d. KG 7,74 km²
Postleitzahl 5600 Sankt Johann im Pongau
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 14038
Katastralgemeinde-Nummer 55105
Zählsprengel/ -bezirk St. Johann-West (50418 005)
ehem. Gehöft des Namens (Hnr. 37) liegt an der Salzach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
280

BW

Einöden ist eine Ortslage im Salzachpongau im Land Salzburg wie auch Ortschaft und Katastralgemeinde der Stadtgemeinde St. Johann im Pongau im Bezirk St. Johann (Pongau).

Geographie

Der Ort befindet sich nordwestlich von Sankt Johann auf der linken Talseite des Bischofshofen-St.-Johanner Beckens.

Die Streusiedlungen Einöden liegen am O=stabhang des Palfner Kogels (Schwarzkogel,  1413 m ü. A.) der Dientner Berge auf Höhen zwischen 570 m am Talgrund an der Salzach und 1000 m ü. A. Sie erstrecken sich vom Palfnerbach bis unter die Kohlmaißhöhe (1198 m ü. A.) gegen Bischofshofen-Mitterberghütten hin.

Die Ortschaft umfasst etwa 80 Gebäude mit um die 300 Einwohnern, die Katastralgemeinde hat 774 Hektar. Zum Ortschaftsgebiet gehören – von Süd nach Nord talauswärts – unter anderem das Palfner Dörfl und – riedelweise – die Gehöfte (Einzellagen) Rieling und Birkstein, Burgschwaig, Altach, Brand und Höch, das namengebende Einöden (heute Gewerbegebiet) und Zoss, sowie Pfeiflehen und Mitteregg. Die Ortslage Englmair gehört dann schon zu Mitterberghütten. Oberhalb Birkstein gehört noch die Brandalm zu Einöden.

Die einzelnen Höfe sind durch Güterwege vom Palfner Dörfl und von Einöden, an der Einmündung der B159 in die Bischofshofener Umfahrung der B311, hinauf erreichbar.

Nachbarortschaften und -katastralgemeinden:

Haidberg (Gem. Bischofshofen)
Mitterberghütten (Gem. Bischofshofen)

Urreiting
Mühlbach (Gem. Mühlbach a.Hk.) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Maschl

Geschichte und Infrastruktur

Dr Palfnerkogel ist ein bedeutendes Kupfervorkommen, und die Ortslage war nachweislich schon im jüngeren 2. Jahrtausend vor Christus, in der Bronzezeit, besiedelt, wie datierte Einbaureste im Alten Mann des Arthurstollens belegen (3700–3000 Jahre alt – Götschenberg und Sinnhubschlössl bei Bischofshofen wie auch Siedlungsspuren in Mühlbach sind noch älter).[1] Dieser Bergbau geriet dann in Vergessenheit.

Namen wie Burgschwaig (Schwaige, Almhof) zeigen die Wiederbesiedelung im Hochmittelalter, Einöde selbst ist ein Wort für aufgegebene und wiederaufgenommene Siedlungen.

Wiedergefunden wurde die Kupfervorkommen im mittleren 19. Jahrhundert, als das Südrevier des Mitterberger Kupferbergbaues angegangen wurde. Es wurden drei Gänge prospektiert.[2][3][4][5][6] Der Birgsteingang wurde 1855–1879 abgebaut (Joseph-, Walpurgastollen; Kupfergewerkschaft Bürgstein).[4] Der Burgschwaiggang wurde im Klara- und Luisenstollen  aufgeschlossen.[4] Der bedeutendste, der Brandergang (Kupferbergbau Einöden der Mitterberger Kupfer AG), wurde ab Anfang des 20. Jahrhunderts in drei Höchstollen und dem Arthurstollen mit folgendem Tiefbau erschlossen (1907–28, dann wieder 1952–58). Letzterer Stollen wurde bis Mühlbach hinüber getrieben, und diente auch als winterlicher Versorgungstunnel dorthin, und 1927–88 auch als Wasserstollen für das Arthurwerk unterhalb.

Der Arthurstollen ist ein bedeutendes montanhistorisches Denkmal, und ist seit 1992/95 teilweise als Schaubergwerk eingerichtet (derzeit nicht begehbar), und das Wasserschloss am Eingang ist ein Ausstellungsraum. Er soll Teil des Geoparks Erz der Alpen werden.[7]

Südlich der Ortslage Einöden befindet sich das Umspannwerk Pongau und das kleine Kraftwerk Arthurwerk. Die beiden 220-kV-Leitungen über den Einödenberg sollen durch die 380-kV-Salzburgleitung ersetzt werden.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Montanarchäologie – Der neue Schwerpunkt im Museum am Kastenturm. (Memento des Originals vom 29. Mai 2015 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museumamkastenturm.at museumamkastenturm.at (o. D., abgerufen 29. Mai 2015).
  2. Karl B. Matz: Die Kupfererzlagerstätte Mitterberg (Mühlbach am Hochkönig, Salzburg). In: Mitteilungen der Abteilung für Mineralogie am Landesmuseum Joanneum. Band 1, 1953, S. 7–19 (zobodat.at [PDF]).
  3. Werner Heißel: Aufnahmsbericht für 1953 auf den Kartenblättern 124 Saalfelden und 125 Bischofshofen. In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 1954, S. 47 f (Artikel pdf, geologie.ac.at).
  4. a b c Gerhard Feitzinger, Wilhelm Günther, Angelika Brunner: Bergbau- und Hüttenaltstandorte im Bundesland Salzburg. Land Salzburg – Abteilung 16 Umweltschutz, Salzburg 1998, Mühlbach/Hochkönig; Nordrevier-Mitterberg, Südrevier-Bischofshofen-St. Johann, S. 22 (pdf, salzburg.gv.at – Überblick ab S. 19). pdf (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzburg.gv.at
  5. L. Weber, Ch. Reichl: Darstellung des Österreichischen Bergbaus. (Kapitel 5). In: Leopold Weber (Hrsg.): Der Österreichische Rohstoffplan. Archiv für Lagerstättenforschung (AfL). Band 26. Geologische Bundesanstalt, Wien 2012, 5.3.2. Der Erzbergbau. Nichteisenmetalle. Kupfer. Abschnitt Mitterberger Südrevier („Einöden“), S. 66 (pdf, opac.geologie.ac.at).
  6. Wilhelm Günther, C. Eibner, A. Lippert, W.H. Paar: Fünftausend Jahre Kupferbergbau Mühlbach am Höchkonig–Bischofshofen. Montanmonographie über den neuzeitlichen Kupferbergbau, 1829–1977, Verlag Gemeinde Mühlbach am Hochkönig, 1993(?), div Ss.
  7. Geosite 51: Prähistorischer Arthurstollen. (Memento des Originals vom 29. Mai 2015 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geopark-erzderalpen.at (pdf, auf geopark-erzderalpen.at).
  8. Austrian Power Grid: 380 kV-Salzburgleitung. Begleitplan Fachbeitrag Ornithologie. Habitatmodellierung Raufußhühner. Blatt 4: Palfnerkogel-Schleichkogel. (Memento des Originals vom 29. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzburg.gv.at (Plan, pdf, salzburg.gv.at, Stand: 30. Jänner 2013).