Ein Kind war Zeuge

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Film
Deutscher Titel Ein Kind war Zeuge
Originaltitel Hunted
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1952
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Charles Crichton
Drehbuch Jack Whittingham
Michael McCarthy (Idee)
Produktion Julian Wintle
Musik Hubert Clifford
Kamera Eric Cross
Schnitt Geoffrey Muller
Besetzung
Synchronisation

Ein Kind war Zeuge (Originaltitel: Hunted) ist ein britisches Filmdrama von Regisseur Charles Crichton aus dem Jahr 1952 mit Dirk Bogarde, Jon Whiteley, Elizabeth Sellars und Kay Walsh in den Hauptrollen. Der Film wurde von der Rank Organisation produziert und gewann im selben Jahr den Goldenen Leopard für die Beste Regie beim Locarno International Film Festival.

Handlung

Robbie (Jon Whiteley) ist ein verwaister sechsjähriger schottischer Junge mit gleichgültigen und harten Adoptiveltern. Nachdem er versehentlich in ihrem Haus ein kleines Feuer entzündet hat und eine schwere Strafe fürchtet, flieht er allein auf die Straßen von London. Er nimmt schließlich Zuflucht in einem verlassenen und ausgebombten Gebäude. Dort wird der Junge unvermittelt Zeuge, wie Chris Lloyd (Dirk Bogarde) aus Eifersucht seinen Arbeitgeber im Affekt tötet, der eine Liebesaffäre mit seiner Frau hatte. Lloyd bleibt nichts anderes übrig als den Jungen, den einzigen Zeugen seines Verbrechens, mitzunehmen und aus London zu fliehen.

Der Film folgt dem Paar, wie es vor der Polizei in Richtung Norden nach Schottland zu entkommen versucht. Die komplizierte Beziehung des unfreiwilligen Duos ist zu Beginn von Misstrauen und gegenseitiger Ablehnung geprägt. Doch je länger die Flucht in den Norden dauert, desto näher kommen sich die beiden und die Erkenntnis wächst, dass sie beide ihre gesellschaftlichen Brücken hinter sich abgebrochen und im Grunde nichts mehr zu verlieren haben. Es entwickelt sich eine unbestimmte Vertrautheit fast wie bei Vater und Sohn und als der Junge lebensbedrohlich erkrankt und dringend ärztliche Hilfe benötigt, muss sich Chris, der im Hafen bereits ein Schiff bestiegen hat und mit einem Bein in der Freiheit steht, zwischen dem Leben des Jungen und seinem eigenen Schicksal, nämlich der Rückkehr (in die Gesellschaft) und die dadurch drohende Festnahme durch die Polizei, entscheiden.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation wurde von der Rank-Film Synchron-Produktion Hamburg erstellt.[1]

Rolle Darsteller Synchronstimme
Chris Lloyd Dirk Bogarde Wolfgang Rottsieper
Robbie Jon Whiteley Andreas von der Meden
Magda Lloyd Elizabeth Sellars Dagmar Altrichter
Mrs. Sykes Kay Walsh Annemarie Schradiek

Kritiken

„Ein Mörder aus Eifersucht nimmt den einzigen Zeugen seiner Tat, einen verschüchterten kleinen Jungen, mit auf die Flucht. Als das Kind gefährlich erkrankt, opfert er seine schon fast gesicherte Freiheit und stellt sich der Polizei. Sympathisch gespielter Kriminalfilm mit großer Spannung und starker emotionaler Wirkung.“

„Bei allem Zweifel an der Wahrscheinlichkeit der Handlung wegen der guten Wiedergabe der Hauptrollen ein annehmbarer Unterhaltungsfilm. Für Kinder allerdings zu verwirrend.“

Produktionsnotizen

Die Bauten stammen von Alex Vetchinsky, George Blackler zeichnete sich als Maskenbildner verantwortlich und die Produktionsleitung hatte George Mills. Drehorte des Films lagen in Pimlico, London.

Auszeichnungen

DVD

  • Format: Dolby, PAL
  • Sprache: Deutsch (Mono 2.0), Englisch (Mono 2.0)
  • Region: Region 2
  • Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1
  • Anzahl Discs: 1
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
  • Studio: Koch Media GmbH – DVD
  • Erscheinungstermin: 18. Februar 2004
  • Produktionsjahr: 1952
  • Erstauffuehrung: 17. März 1952 (England)
  • Erstauffuehrung: 7. Oktober 1952 Kino/24. August 1963 ZDF (Deutschland)
  • Spieldauer: 83 Minuten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-627-0, Seite 212
  2. Ein Kind war Zeuge. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Evangelischer Filmbeobachter, Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 627/1952