Einknollige Honigorchis

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Einknollige Honigorchis

Einknollige Honigorchis (Herminium monorchis)

Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Habenariinae
Gattung: Honigorchis (Herminium)
Art: Einknollige Honigorchis
Wissenschaftlicher Name
Herminium monorchis
(L.) R.Br.

Die Einknollige Honigorchis (Herminium monorchis) ist eine Art der Gattung Herminium und damit der Familie der Orchideen. Sie verströmt einen an Honig erinnernden Duft. Sie ist ein sommergrüner Geophyt und wird auch Kleine Einknolle genannt wegen ihrer Ausläufer, die an jedem Abschnitt jeweils eine Knolle ausbilden. Mit diesen kann sie sich auch vegetativ vermehren. Der Pollen wird von Haut- und Zweiflüglern auf die Blüten übertragen.

Vorkommen und Schutz

Detailaufnahme der Einzelblüten

Die Einknollige Honigorchis kommt nur auf kalkhaltigen, wechselfrischen Halbtrockenrasen und auf wechselfeuchten Moorwiesen vor. Sie ist im Alpenvorland noch zerstreut[1], in den übrigen Teilen Deutschlands dagegen nur noch sehr selten zu finden. Ihre Bestände sind derzeit im Rückgang begriffen. Gründe dafür sind unter anderem die zunehmende intensive Beweidung von Magerrasen, die Verbuschung durch Aufgabe extensiver Beweidungen, die Eutrophierung von Böden durch Düngereintrag und Immissionen, der Abbau und die Abgrabung von Torf, die Aufforstung und das Trockenlegen von Mooren.

Sonst ist die Orchidee nur in Europa und Teilen Asiens verbreitet, wo sie stellenweise ebenfalls stark gefährdet ist. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die gemäßigten Zonen Eurasiens bis zum Himalaja.[2] In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil am Südwesthang des Muttekopfes bis zu 1850 Metern Meereshöhe auf.[3] Nach Baumann und Künkele hat die Art in den Alpenländern folgende Höhengrenzen: Deutschland 20–1350 Meter, Frankreich 1–2000 Meter, Schweiz 250–1900 Meter, Liechtenstein 430–1480 Meter, Österreich 485–1800 Meter, Italien 100–2400 Meter, Slowenien 180–1600 Meter.[4] In Europa steigt die Art im russischen Kaukasus bis 2500 Meter, in Tibet bis 4500 Meter Meereshöhe auf.[4]

In Deutschland ist die Pflanze durch die BArtSchV besonders geschützt.

Honigorchis (Herminium monorchis)

Erkennungsmerkmale

Die unauffällige Einknollige Honigorchis blüht im Juni und Juli. Sie wird nur bis 30 cm groß und bildet zwei gegenständige, rosettenartige Blätter aus, die eiförmig bis schmal lanzettlich geformt sind. Die Einzelblüten stehen an einem einzigen Stängel in einem lockeren ährigen Blütenstand. Die grünlichgelb bis blassgelb gefärbten Einzelblüten sind glockenartig geformt. Die Perigonblätter sind in kleine Zipfel ausgezogen. Die unbespornte Lippe ist dreilappig und weist einen langen Mittelzipfel auf. Die Pflanze bildet zudem charakteristische knollentragende Ausläufer aus.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[5]

Systematik

Die Gattung Herminium L. umfasst fast 50 Arten.[2] Sie kommen in Eurasien vor.[2] Eine Liste der Arten findet sich bei R. Govaerts.[2]

Einzelnachweise

  1. Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
  2. a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Herminium. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 12. Juli 2018.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 377.
  4. a b Helmut Baumann, Siegfried Künkele: Orchidaceae. In: Oskar Sebald u. a.: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1. Auflage Band 8, Seite 338. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1998. ISBN 3-8001-3359-8
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 277.

Weblinks

Commons: Einknollige Honigorchis (Herminium monorchis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Verbreitungskarten:

Regionale Links: