Einspelzige Sumpfbinse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Einspelzige Sumpfbinse
Einspelzige Sumpfbinse (Eleocharis uniglumis)

Einspelzige Sumpfbinse (Eleocharis uniglumis)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Sumpfbinsen
Art: Einspelzige Sumpfbinse
Wissenschaftlicher Name
Eleocharis uniglumis
(Link) Schult.

Die Einspelzige Sumpfbinse (Eleocharis uniglumis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sumpfbinsen (Eleocharis) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).

Beschreibung

Blütenstand mit dem einzigen Ährchen
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Stängelgrund mit Ausläufern
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Ährchen
Datei:Eleocharis uniglumis sl19.jpg
Blüte mit Perigonborsten und Fruchtknoten mit Griffel
Ährchen, die untersten Deckblätter sind steril und umfassen den Grund des Ährchens fast ganz.

Vegetative Merkmale

Die Einspelzige Sumpfbinse wächst als überwinternd grüne, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Zentimetern. Sie bildet dunklen, blaugrünen Stängel aus, der nicht leicht zusammendrückbar ist. Im trockenen Zustand weist er dünne Furchen auf. Die unteren Blattscheiden sind gelb- oder rotbraun gefärbt. Sie bildet zudem unterirdische Rhizomausläufer aus.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Endständig auf dem Stängel befindet sich ein einziges Ährchen. Das Ährchen ist bei einer Länge von 5 bis 20 Millimetern länglich spitz und enthält 10 bis 30 Blüten. Eine Blüte besitzt meist vier, manchmal rudimentäre Perigonborsten. Der Griffel ist am Grund verdickt und endet in zwei Narben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46, aber auch 40, 42, 50, 54, 56 oder 80.[1]

Ökologie

Bei der Einspelzigen Sumpfbinse handelt es sich um einen helomorphen Hydrophyten.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Eleocharis uniglumis reicht von Europa bis zum fernöstlichen asiatischen Russland und bis Nepal und vom subarktischen Nordamerika bis zu den nördlichen Vereinigten Staaten.[2] Die Einspelzige Sumpfbinse wächst in feuchten bis nassen, teils überfluteten Großseggenrieden, Röhrichten, Quell- und Niedermooren und oft auch ruderal. Sie ist zudem leicht salztolerant. An den Küsten ist sie relativ zerstreut, im Binnenland etwas häufiger. Ihre Bestände sind derzeit durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen bedroht. Die Einspelzige Sumpfbinse hat ihr Hauptvorkommen in der Pflanzenformation der Kriech- und Trittrasen, der nährstoffarmen Moore und Moorwälder und der nährstoffreiche Gewässer. Sie ist eine Charakterart des Eleocharitetum uniglumis aus dem Verband Phragmition, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Agropyro-Rumicion vor.[1]

Systematik

Die Erstbeschreibung erfolgte 1820 unter dem Namen (Basionym) Scirpus uniglumis durch Johann Heinrich Friedrich Link. Die Neukombination zu Eleocharis uniglumis (Link) Schult. wurde 1824 durch Joseph August Schultes veröffentlicht. Eleocharis uniglumis gehört zusammen mit beispielsweise der Gewöhnlichen Sumpfbinse (Eleocharis palustris) und weiteren Arten zur weit verbreiteten Sammelartengruppe Eleocharis palustris agg.

Bei der Art Eleocharis uniglumis kann man folgende Unterarten unterscheiden[2]:

  • Eleocharis uniglumis subsp. septentrionalis (Zinserl.) T.V.Egorova: Sie kommt in Norwegen, Finnland und im nördlichen europäischen Russland vor.[2]
  • Eleocharis uniglumis subsp. sterneri Strandh.: Sie kommt in Tschechien und auf den schwedischen Inseln Gotland und Öland vor.[2]
  • Eleocharis uniglumis subsp. uniglumis: Sie kommt von Europa bis zum fernöstlichen asiatischen Russland und bis ins westliche Nepal vor und vom subarktischen Nordamerika mit Grönland bis zu den nördlichen Vereinigten Staaten.[2]

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 165.
  2. a b c d e Rafaël Govaerts (Hrsg.): Eleocharis uniglumis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 28. Oktober 2016.

Weblinks

Commons: Einspelzige Sumpfbinse (Eleocharis uniglumis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien