Einwohnerentwicklung von Aachen
Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Aachen tabellarisch und graphisch wieder.
Am 31. Dezember 2015 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Aachen nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 245.885 (nur Hauptwohnsitze).[1]
Einwohnerentwicklung
Im 19. Jahrhundert verstärkte sich auf Grund der Industrialisierung das Bevölkerungswachstum in Aachen. Hatte die Stadt 1816 noch 32.000 Einwohner, so überschritt die Einwohnerzahl 1888 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. Januar 1897 erfolgte die Eingemeindung der Kreisstadt Burtscheid (15.871 Einwohner 1895) aus dem Landkreis Aachen, wodurch sie Sitz der Kreisverwaltung wurde. 1939 hatte Aachen 162.000 Einwohner.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe wurden 65 Prozent der Wohnungen zerstört. Am 11. und 12. September 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, danach lebten nur noch 6.000 Menschen in der Stadt. Am 21. Oktober 1944 wurde Aachen nach sechswöchigem Kampf (Schlacht um Aachen) als erste westdeutsche Stadt von den Alliierten eingenommen. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt 11.139 Einwohner. Aber schon im Dezember 1945 überschritt die Einwohnerzahl durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten wieder die Grenze von 100.000.
Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt am 1. Januar 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Der Anstieg um 9.000 Personen im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die Zweitwohnsitzsteuer einführte, was insbesondere viele Studenten dazu bewog, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen Hauptwohnsitz einzutauschen. Im Jahr 2006 stand die Stadt mit 258.770 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 27., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 13. Stelle.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1812 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1500 bis 1870
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Von 1871 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Aachen
Von 1945 bis 1989
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quellen: Stadt Aachen (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
In der im Juli 2015 publizierten Studie zur Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann-Stiftung[2] wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet. Für Aachen wird vorausgesagt, dass die Bevölkerung bis 2030 um 3,6 % zurückgeht.[3] Nach dieser aktuellen Prognose wird die Einwohnerzahl Aachens in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2030 nur noch 231.310 betragen. Nach dieser Studie ist auch damit zu rechnen, dass sich z. B. der Bevölkerungsanteil der über 75-Jährigen von 2015 bis 2030 etwa verdoppeln wird (2015 jeder Zehnte, 2030 jeder Fünfte).
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Aachen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2015 aus der Türkei (6377), Polen (2095), China (2055), Syrien (1817), Griechenland (1630), Niederlande (1602), Rumänien (1508), Indien (1258), Italien (1186), Spanien (1167), Bulgarien (1040), Russland (1028), Kroatien (984), Belgien (964), Bosnien und Herzegowina (929) und Iran (907).[4] Von der amtlichen Statistik als Ausländer nicht erfasst werden eingebürgerte Personen und als Deutsche in Deutschland geborene Kinder ausländischer Abstammung.
Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2015[5] |
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Wohnberechtigte Bevölkerung | 253.945 |
davon männlich | 131.913 |
weiblich | 122.032 |
Deutsche | 211.138 |
davon männlich | 108.562 |
weiblich | 102.947 |
Ausländer | 42.807 |
davon männlich | 23.351 |
weiblich | 19.456 |
Ausländeranteil in Prozent | 16,9 |
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2015 (Wohnberechtigte Bevölkerung).[6] Das Durchschnittsalter betrug zu diesem Zeitpunkt 40,63 Jahre.
Alter | Einwohnerzahl | Anteil in Prozent |
---|---|---|
0–5 | 9.914 | 3,9 |
5–10 | 9.320 | 3,7 |
10–15 | 9.490 | 3,7 |
15–20 | 14.038 | 5,5 |
20–25 | 29.369 | 11,6 |
25–30 | 27.692 | 10,9 |
30–35 | 18.846 | 7,4 |
35–40 | 14.249 | 5,6 |
40–45 | 13.200 | 5,2 |
45–50 | 16.853 | 6,6 |
50–55 | 17.400 | 6,9 |
55–60 | 15.251 | 6,0 |
60–65 | 12.994 | 5,1 |
65–70 | 11.240 | 4,4 |
70–75 | 10.068 | 4,0 |
75–80 | 11.108 | 4,4 |
80–85 | 6.807 | 2,7 |
85–90 | 4.017 | 1,6 |
90–95 | 1.739 | 0,7 |
95–100 | 311 | 0,1 |
100 und mehr | 39 | 0,02 |
Gesamt | 253.945 | 100,0 |
Altersstruktur der Einwohner der Stadt Aachen | ||||
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Alter | Einwohner | |||
0–5 | 9.160 | |||
5–10 | 9.259 | |||
10–14 | 9.623 | |||
15–19 | 11.038 | |||
20–24 | 25.244 | |||
25–29 | 23.965 | |||
29–30 | 16.450 | |||
35–39 | 13.221 | |||
40–44 | 16.557 | |||
45–49 | 17.468 | |||
50–54 | 15.500 | |||
55–59 | 13.380 | |||
60–64 | 11.940 | |||
65–69 | 10.563 | |||
70–74 | 12.512 | |||
75–79 | 8.623 | |||
80–84 | 6.359 | |||
85–89 | 3.935 | |||
über 90 | 1.623 | |||
Datenquelle: Zensus 2011, Information und Technik Nordrhein-Westfalen, 9. Mai 2011 [7] |
Stadtbezirke
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2015 (Wohnberechtigte Bevölkerung).[8]
Name | Fläche in km² | Einwohnerzahl | Einwohner pro km² |
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Brand | 13,38 | 17.182 | 1.284 |
Eilendorf | 6,84 | 15.662 | 2.290 |
Haaren | 8,80 | 12.507 | 1.421 |
Kornelimünster/Walheim | 37,03 | 15.610 | 422 |
Laurensberg | 29,97 | 19.600 | 654 |
Mitte | 51,63 | 164.683 | 3.190 |
Richterich | 13,18 | 8.701 | 660 |
Aachen | 160,83 | 253.945 | 1.579 |
Siehe auch
Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Einzelnachweise
- ↑ LDS NRW: Bevölkerung im Regierungsbezirk Köln (Memento des Originals vom 8. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.wegweiser-kommune.de/
- ↑ Aachener Nachrichten vom 10. Juli 2015, S. 9 (Verliert die Region auf der ganzen Linie?)
- ↑ Stadt Aachen: Statistisches Jahrbuch der Stadt Aachen
- ↑ Stadt Aachen: Statistisches Jahrbuch der Stadt Aachen
- ↑ Stadt Aachen: Statistisches Jahrbuch der Stadt Aachen
- ↑ Zensus 2011: Bevölkerung und Haushalte, Stadt Aachen vom 9. Mai 2011. (PDF) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Stadt Aachen: Statistisches Jahrbuch der Stadt Aachen