Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern

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Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern.svgEinwohnerentwicklung von Kaiserslautern - ab 1871.svg
Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern. Oben ab 1611 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Kaiserslautern nur wenige hundert Menschen. Die Einwohnerzahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So sank die Bevölkerung auf Grund der Verheerungen im Dreißigjährigen Krieg von 2.120 im Jahre 1611 auf nur noch 940 im Jahre 1683. Erst mit Beginn der Industrialisierung setzte in Kaiserslautern ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1800 erst 3.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 48.000.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch zahlreiche alliierte Luftangriffe stark zerstört. Die Einwohnerzahl sank von 70.713 im Mai 1939 um 25,2 Prozent auf 52.880 im Dezember 1945. Die Nachkriegszeit war durch den Wiederaufbau der Stadt sowie den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten gekennzeichnet. Zugleich wurde der Raum Kaiserslautern zur größten US-amerikanischen Garnison außerhalb der USA. Die Bevölkerungszahl stieg bis 1962 auf mehr als 87.000.

Durch die Eingemeindung mehrerer Orte am 14. Februar und 10. April 1969 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Für Großstädte gilt als Bemessungsgrundlage in Deutschland die Zahl von 100.000 Einwohnern. Diese Grenze wurde in den Jahren 1969 bis 1970 und 1978 bis 1991, sowie ab 2000 unterschritten, und damit war Kaiserslautern nominell keine Großstadt mehr. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Kaiserslautern nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 98.044 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1827 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die „Wohnbevölkerung“ und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1611 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1611 2.120
1683 940
1776 2.156
1800 3.000
1810 3.654
1820 4.837
1827 6.294
1. Juli 1830 ¹ 7.292
1. Dezember 1840 ¹ 8.227
3. Dezember 1858 ¹ 11.069
3. Dezember 1861 ¹ 12.100
Datum Einwohner
3. Dezember 1864 ¹ 13.500
3. Dezember 1867 ¹ 15.300
1. Dezember 1871 ¹ 17.896
1. Dezember 1875 ¹ 22.668
1. Dezember 1880 ¹ 26.323
1. Dezember 1885 ¹ 31.452
1. Dezember 1890 ¹ 37.047
2. Dezember 1895 ¹ 40.828
1. Dezember 1900 ¹ 48.310
1. Dezember 1905 ¹ 52.306
1. Dezember 1910 ¹ 54.659
Datum Einwohner
1. Dezember 1916 ¹ 50.104
5. Dezember 1917 ¹ 50.003
8. Oktober 1919 ¹ 55.707
31. Dezember 1920 57.424
16. Juni 1925 ¹ 59.336
31. Dezember 1930 61.164
16. Juni 1933 ¹ 62.619
31. Dezember 1935 63.728
17. Mai 1939 ¹ 70.713
31. Dezember 1940 66.400

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1945 bis 1970

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1945 52.880
29. Oktober 1946 ¹ 55.932
31. Dezember 1947 56.980
13. September 1950 ¹ 62.761
31. Dezember 1951 68.168
31. Dezember 1952 72.621
31. Dezember 1953 79.625
25. September 1956 ¹ 84.145
6. Juni 1961 ¹ 86.259
31. Dezember 1961 86.866
Datum Einwohner
31. Dezember 1962 87.300
31. Dezember 1963 87.680
31. Dezember 1964 87.590
31. Dezember 1965 86.375
31. Dezember 1966 86.410
31. Dezember 1967 85.010
31. Dezember 1968 84.613
31. Dezember 1969 99.859
27. Mai 1970 ¹ 99.617
31. Dezember 1970 100.696

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung Kaiserslautern

Ab 1971

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1971 101.158
31. Dezember 1972 101.616
31. Dezember 1973 102.450
31. Dezember 1974 102.119
31. Dezember 1975 100.886
31. Dezember 1976 100.383
31. Dezember 1977 100.106
31. Dezember 1978 99.427
31. Dezember 1979 99.197
31. Dezember 1980 98.745
31. Dezember 1981 98.563
31. Dezember 1982 98.774
31. Dezember 1983 99.002
Datum Einwohner
31. Dezember 1984 98.212
31. Dezember 1985 97.664
31. Dezember 1986 96.766
25. Mai 1987 ¹ 97.326
31. Dezember 1987 96.393
31. Dezember 1988 96.990
31. Dezember 1989 97.625
31. Dezember 1990 99.351
31. Dezember 1991 100.541
31. Dezember 1992 101.803
31. Dezember 1993 102.370
31. Dezember 1994 101.910
31. Dezember 1995 102.002
Datum Einwohner
31. Dezember 1996 101.549
31. Dezember 1997 101.315
31. Dezember 1998 100.689
31. Dezember 1999 100.025
31. Dezember 2000 99.825
31. Dezember 2001 99.794
31. Dezember 2002 99.469
31. Dezember 2003 99.095
31. Dezember 2004 99.182
31. Dezember 2005 98.372
31. Dezember 2006 98.044
31. Dezember 2007 97.770
31. Dezember 2008 97.436
Datum Einwohner
31. Dezember 2009 99.275
31. Dezember 2010 99.184
9. Mai 2011 ¹ 96.340
31. Dezember 2011 96.963
31. Dezember 2012 97.112
31. Dezember 2013 97.162
31. Dezember 2014 97.382
31. Dezember 2015 98.520
31. Dezember 2016 99.302
31. Dezember 2017 99.684
31. Dezember 2018[1] 99.845
31. Dezember 2019 100.030
31. Dezember 2020 99.662

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Bevölkerungsprognose

In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Kaiserslautern ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,1 Prozent (3.042 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003–2020 – Prognose für Kaiserslautern (Hauptwohnsitze):

Nebenstehenden Prognose bis 2020 im Vergleich zur realen Entwicklung von 1990 bis 2018
Datum Einwohner
31. Dezember 2003 99.095
31. Dezember 2005 98.764
31. Dezember 2010 98.057
31. Dezember 2015 97.288
31. Dezember 2020 96.053

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2005
Einwohner mit Hauptwohnsitz 98.372
davon männlich 48.993
weiblich 49.379
Deutsche 86.690
Ausländer 11.682
Ausländeranteil in Prozent 11,9

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Altersstruktur

Bevölkerungspyramide für Kaiserslautern (Datenquelle: Zensus 2011[2].)

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2004 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Alter von – bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 – 5 4.816 4,6
6 – 14 8.401 7,9
15 – 20 6.897 6,5
21 – 29 16.124 15,2
30 – 44 24.322 23,0
45 – 59 19.826 18,7
über 60 25.445 24,0
Gesamt 105.831 100,0

Quelle: Stadt Kaiserslautern

Stadtteile

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2004 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Stadtteil Einwohnerzahl Ausländerzahl Ausländer in %
Kernstadt 84.387 9.993 11,8
Bännjerrück/Karl-Pfaff-Siedlung 5.967 571 9,6
Betzenberg 5.001 397 7,9
Erzhütten-Wiesenthalerhof 2.991 98 3,3
Grübentälchen/Volkspark 10.081 812 8,1
Innenstadt Nord/Kaiserberg 8.769 913 10,4
Innenstadt Ost 11.514 1.591 13,8
Innenstadt Südwest 8.692 1.459 16,9
Innenstadt West/Kotten 10.886 1.558 14,3
Kaiserslautern-West 9.164 924 10,1
Lämmchesberg/Universitätswohnstadt 11.322 1.673 14,8
Ortsbezirke 21.444 1.380 6,4
Dansenberg 2.869 113 3,9
Einsiedlerhof 1.545 199 12,9
Erfenbach 3.132 199 6,4
Erlenbach 2.487 81 3,3
Hohenecken 4.034 344 8,5
Mölschbach 1.291 40 3,1
Morlautern 3.380 167 4,9
Siegelbach 2.706 110 4,1
Kaiserslautern 105.831 11.373 10,7

Quelle: Stadt Kaiserslautern

Siehe auch

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4

Weblinks

Einzelnachweise