Eipulver

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Als Eipulver oder Volleipulver bezeichnet man getrocknete Eier. Genauso wie Milchpulver wird Eipulver im Sprühtrockner getrocknet. Eipulver ist gegenüber frischen Eiern deutlich länger haltbar: Bei optimaler Lagerung sind 5–10 Jahre möglich. Eine besondere Kühlung ist nicht erforderlich. Eipulver wird oft günstiger angeboten als die entsprechende Menge Frischei.

Verwendung

Um zur Herstellung von Speisen, wie z. B. Rührei und Omelettes, das Eipulver wieder in ein Vollei-ähnliches Produkt zu überführen, wird es mit der dreifachen Menge Wasser aufgeschlagen. Es kann aber auch ohne erneute Hydration zum Backen verwendet werden. 100 g Eipulver entsprechen in etwa 8 frischen Eiern.[1]

Eipulver wurde im Zweiten Weltkrieg bei der Verpflegung der deutschen Wehrmacht – wie es hieß – aus technischen Gründen verwendet, da der Nachschub von frischen Eiern nicht immer möglich (ist).[2] Angeblich wurden an die Zivilbevölkerung auch während des Krieges nur frische Eier verteilt,[2] Zeitungsrezepte etwa für Kuchen ohne Fett und Ei zum Osterfest, bei denen Eiaustauschmittel bzw. Eipulver zur Verwendung kamen, sprechen jedoch eine andere Sprache.[3]

Während der Berlin-Blockade war Trockenei ein wesentlicher Bestandteil der Nahrungsmittelversorgung. Zusammen mit dem Kartoffelpulver „POM“ bildete es eines der Hauptnahrungsmittel jener Zeit.[4]

Die derzeit älteste bekannte Beschreibung zur Herstellung von Trockenei (Eipulver) erfolgte 1821.[5]

Einzelnachweise

  1. Datasheet SANOVO Eiprodukte Art.-Nr. 386/SANOVO FOODS art. no. 3563, ver. 2 /Juni 2018 (online als PDF).
  2. a b Völkischer Beobachter (Wiener Ausgabe). Nr. 124 vom 3. Mai 1944, S. 6 unter Kleine Meldungen (online bei ANNO).
  3. Der fortschrittliche Landwirt. Fachzeitschrift für neuzeitliche Landwirtschaft. Jg. 24. Nr. 44 vom 4. April 1942, S. 112 (online bei ANNO).
  4. Vgl. Gerda Jäger, Sybille Gronemann-Jäger: Zwei Berliner Pflanzen. Mutter und Tochter erinnern sich. Erlebnisse und Erfahrungen von 1945 bis 1990. Frieling, Berlin 1993, ISBN 9783890094434, S. 71, die im Hinblick auf die Ernährung das „Kartoffelpulver ‚POM‘, das, zu einer zähen, klebrigen Masse verarbeitet, Kartoffelbrei hieß, Mager- und Trockenmilch und, wenn man Glück hatte, sogar Trocken-Eipulver“ erwähnen.
  5. Mittel, Eier aufzubewahren. In: Polytechnisches Journal. 4, 1821, Miszelle 3, S. 125.