Eisenbahnwagenförderanlage
Eine Eisenbahnwagenförderanlage (auch: Beidrückanlage, umgangssprachlich Förderanlage genannt) verschiebt automatisch Eisenbahnwagen im Gleis bis zu einem definierten Punkt, in der Regel das Ende des Gleises. Förderanlagen werden benötigt, um in Rangierbahnhöfen während des Ablaufbetriebes die maximale Füllung der Gleise, sowie das kuppelreife Aufstellen der abgelaufenen Güterwaggons ohne die Hilfe einer Rangierlok zu gewährleisten.
Eine Eisenbahnwagenförderanlage besteht aus einer elektronischen Steuerung, die sowohl den Zielpunkt des ablaufenden Eisenbahnwagens errechnet als auch die Bewegung des Förderwagens regelt. Der Förderwagen wird zwischen den Schienen, unterhalb des Niveaus der Schienenköpfe eingebaut und mit einer Spillanlage zum Zielpunkt bewegt. Am Förderwagen befindet sich eine Rolle, die auf die Schiene geklappt werden kann und dann den Eisenbahnwagen bis zum Ziel vor sich herschiebt. Eine andere Konstruktion (Bild) hebt dazu Rollen aus dem Profil zwischen den Schienen über das Niveau der Schienenoberkante an und drückt diese gegen die Spurkränze der Wagenräder.
Im Bergbau werden ähnliche Anlagen für die automatisierte Entladung und Beschickung von Schachtförderanlagen mit Förderloren bzw. Materialtransportwagen verwendet. Im sog. Wagenumlauf an der Hängebank transportieren in Gleismitte an Ketten montierte Mitnehmer die aus dem Förderkorb kommenden Loren zur Entladestelle und von dort zurück zum Schacht.