Eixlberg

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Eixlberg
Stadt Pfreimd
Koordinaten: 49° 29′ 39″ N, 12° 9′ 25″ O
Höhe: 516 m
Einwohner: (Mai 2011)
Postleitzahl: 92536
Vorwahl: 09606
Eixlberg (Bayern)

Lage von Eixlberg in Bayern

Eixlberg, Luftaufnahme
Eixlberg, Wallfahrtskirche St. Barbara
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Eixlberg Loretokapelle

Eixlberg ist ein Ortsteil der Stadt Pfreimd im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3]

Geografie

Eixlberg liegt 700 Meter östlich der Bundesautobahn 6, 2 Kilometer südwestlich der Bundesautobahn 93 und ungefähr 1,6 Kilometer westlich von Pfreimd. Eixlberg liegt auf dem gleichnamigen Berg. 600 Meter westlich von Eixlberg, am Fuß des Eixlberges fließt der Döllnitzbach[4] nach Süden und mündet 850 Meter südwestlich von Eixlberg in den Kulmbach[5]. Der Kulmbach entspringt am Osthang des 626 Meter hohen Kulm, fließt Richtung Osten und mündet bei Pfreimd in die Naab.[2][3]

Geschichte

Auf dem Eixlberg (auch: Eyxlberg, Eixelberg) wurde 1342 von Landgraf Ulrich II. von Leuchtenberg zu Ehren der heiligen Barbara von Nikomedien, Schutzheilige der Bergleute, eine Kapelle erbaut. Es entwickelte sich eine Wallfahrt zu dieser Kapelle.[6] Dieses Datum ist nicht urkundlich gesichert.

1459 gewährte Kaiser Friedrich III. dem Landgrafen von Leuchtenberg und seinen Erben das Privileg, am Eixlberg Bergwerke zu unterhalten und nach Erz zu graben. Daraufhin wurden am Eixlberg und seiner Umgebung Erzgruben angelegt. 1517 erteilte Landgraf Johann seinem Stadtrichter Sigmund Strauß, dem Münzmeister Hermann Plech und dem Pfreimder Bürger Georg Kessler das Recht, die Fundgrube im Unser-Lieben-Frauen-Holz und die Fundgrube unter dem Kinzelberg auszubeuten. Die Bergwerke lieferten Roherz an den Eisenhammer in Pfreimd.

Vielleicht wurde die Barbarakapelle auf dem Eixlberg auch erst zu dieser Zeit von den Bergleuten errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie 1592. In diesem Jahr fand eine Prozession von Pfreimd zur Kapelle auf dem Eixlberg statt.

Aus dem Jahr 1601 gibt es ein Schreiben des Pfreimder Pater Guardian Molitor an den Landgrafen Georg Ludwig. Molitor war der erste Priester des im Jahr 1600 vollendeten Pfreimder Franziskanerklosters. In diesem Schreiben bittet Molitor ihm die Predigten bei den Prozessionen zum Eixlberg zu übertragen. Er wolle dabei den Gläubigen die großen Unterschiede zwischen der katholischen und der lutherischen und der calvinistischen Lehre erklären.

1621 fielen im Zuge des Dreißigjährigen Krieges 1621 Mansfeldische Truppen in Pfreimd ein. Sie plünderten die Barbarakapelle auf dem Eixlberg und brannten sie nieder. Bis zum Jahr 1625 wurde das Barbarakirchlein wieder aufgebaut und bekam 1647 von Herzog Albrecht VI. zwei Glocken.

1670 bis 1671 ließ Herzog Maximilian Philipp östlich der Barbarakapelle eine Loretokapelle errichten. Baumeister war Zacharias Amode aus Pfreimd. Seine Besoldung betrug 65 Gulden.

In den Notzeiten des Dreißigjährigen Krieges pilgerten sehr viele Gläubige auf den Eixlberg, so dass die beiden Kapellen für die zahlreichen Besucher nicht mehr ausreichten. Deshalb beschloss Herzog Maximilian Philipp 1696, die Barbarakapelle vergrößern zu lassen.

Für die Erweiterung sandte der Amberger Baumeister Wolfgang Dientzenhofer einen Plan und einen Kostenvoranschlag über 5030 Gulden ein. Dieser wurde jedoch nicht berücksichtigt, sondern der Maurermeister Johann Meier aus Neustadt an der Waldnaab erhielt den Auftrag. Der Bau wurde 1701 fertiggestellt und kostete 6352 Gulden. 1721 wurden ein prächtiger Hochaltar und zwei Seitenaltäre hinzugefügt. Die Kirche wurde 1711 durch Weihbischof Albert Ernst von Wartenberg eingeweiht.[7]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Eixlberg kam zur Obmannschaft Iffelsdorf. Zur Obmannschaft Iffelsdorf gehörten: Iffelsdorf, Untersteinbach, Haindorf, Obersteinbach, Fraunberg, Ragenhof, Friedersdorf, Nessating, Döllnitz, Döllnitzmühle und Eixlberg.[8]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Eixlberg zum Steuerdistrikt Iffelsdorf. Der Steuerdistrikt Iffelsdorf bestand aus den beiden Dörfern Iffelsdorf und Untersteinbach, der Einöde Ziegelhof, der Wallfahrtskirche St. Barbara auf dem Eixlberg und den Staatswaldungen Eixlberg und Künstlberg, der Pfreimder Kirchwaldung im Kulm und dem Nabburger Spitalholz. Er hatte 43 Häuser, 285 Seelen, 160 Morgen Äcker, 60 Morgen Wiesen, 550 Morgen Holz, 2 Weiher, 20 Morgen öde Gründe und Wege, 4 Pferde, 60 Ochsen, 36 Kühe, 30 Stück Jungvieh, 80 Schafe und 36 Schweine.[9]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Eixlberg zur Ruralgemeinde Iffelsdorf. Die Gemeinde Iffelsdorf bestand aus den Ortschaften Iffelsdorf mit 27 Familien, Untersteinbach mit 26 Familien, Ziegelhütte mit 1 Familie, Eixlberg mit 1 Familie, Fraunberg mit 6 Familien, Ragenhof mit 8 Familien und Obersteinbach mit 8 Familien.[10] 1972 wurde die Gemeinde Iffelsdorf in die Gemeinde Pfreimd eingegliedert.[11]

Die Wallfahrtskirche St. Barbara auf dem Eixlberg ist Filialkirche der Pfarrei Pfreimd.[12][6] Etwas unterhalb der Kirche steht ein Mesnerhaus. Es wurde teilweise vom Mesner mit seiner Familie bewohnt, teilweise aber auch von Eremiten, die gleichzeitig als Mesner fungierten. 1972 wurde das Erdgeschoss zu einem Wanderheim des Oberpfälzer Waldvereins ausgebaut. 1975 wurde es eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Im oberen Stockwerk wohnte noch 1980 ein Eremit. Er hieß Frater Josef.[13][14][15][16][7]

Einwohnerentwicklung ab 1819

1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 1 Familie k. A.[10]
1828 5 1[17]
1838 6 1[18]
1864 1 4[19]
1875 1 6[20]
1885 1 1[21]
1900 1 1[22]
1913 1 1[23]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 1 1[24]
1950 3 1[25]
1961 2 1[26]
1964 2 1[17]
1970 1 k. A.[27]
1987 0 0[28]
2011 0 k. A.[1]

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Eixlberg befinden sich die Katholische Wallfahrtskirche St. Barbara und die Loretto-Kapelle. Beide Bauwerke stammen aus dem 17. Jahrhundert und stehen zusammen mit ihrer Ausstattung unter Denkmalschutz.

Die Barbarakirche ist eine Wandpfeilerkirche mit eingezogenem Polygonalchor und Satteldach. Sie hat einen Chorflankenturm mit Zwiebelhaube. Ihre Denkmalnummer ist D-3-76-153-42.

Die Loretto-Kapelle ist ein rechteckiger Satteldachbau mit Tonnengewölbe. An der Südseite dient ein architraviertes Portal mit Dreiecksgiebel als Eingang. Als Fassadengliederung dienen Lisenen und Gurtgesimse. Ihre Denkmalnummer ist D-3-76-153-43.[29]

Tourismus

Mehrere Wanderwege führen auf den Eixlberg. Neben der Wallfahrtskirche und der Lorettokapelle gibt es das ehemalige Mesnerhaus. Dieses diente bis in das 20. Jahrhundert verschiedenen Eremiten als Wohnhaus. In seinem Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant und Wanderheim.[13][14][15][16][30][31]

Literatur

  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
  • Karl Stieler, Ludwig Lehner: Geschichte der Stadt Pfreimd, Verlag Otto Wirth, Amberg, 1980

Einzelnachweise

  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. a b Eixlberg bei Bayernatlas. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  3. a b Eixlberg bei bavarikon.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  4. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Naab, Seite 98 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 4,0 MB)
  5. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Naab, Seite 97 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 4,0 MB)
  6. a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 514
  7. a b Karl Stieler, Ludwig Lehner: Geschichte der Stadt Pfreimd, Verlag Otto Wirth, Amberg, 1980, S. 212–218
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 406
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
  10. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
  11. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 436
  12. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 426
  13. a b Die Emmausklause bei owv-pfreimd.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  14. a b Führung auf dem Eixlberg bei pfreimd.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  15. a b Peter Käser: Klausner – Einsiedler – Eremiten bei arlan.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  16. a b Der Eixlberg bei owv-pfreimd.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  17. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 423
  18. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 167 (Digitalisat).
  19. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 702, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  20. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 825 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
  23. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 356 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 866 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 736 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 544 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 140 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 278 (Digitalisat).
  29. Baudenkmäler Pfreimd bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  30. Eixlberg mit Wallfahrtskirche „St. Barbara“ bei pfreimd.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  31. Eixlbergweg bei oberpfaelzerwald.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.

Weblinks

Commons: Wallfahrtskirche St. Barbara (Eixlberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien