El Mutún

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El Mutún ist eine etwa 75 km2 große Region im Osten von Bolivien; sie liegt im Tiefland im Departamento Santa Cruz in der Nähe der Stadt Puerto Suárez und des Río Paraguay (an der Grenze zu Brasilien).

In El Mutún lagern die weltweit größten oberflächennahen Eisenerzvorkommen. Sie werden auf etwa 40 Mrd. t geschätzt, mit den entsprechenden Investitionen könnte Bolivien nach eigenen Angaben dort etwa 10 Mio. t Roheisen jährlich herstellen. Das Eisenerz zeichnet sich durch einen hohen Gehalt von über 50 % Eisen sowie einen geringen Phosphor- und Schwefelanteil aus. Außerdem werden Mangan-Vorkommen von etwa 10 Mrd. t in der Region vermutet. Auf der brasilianischen Seite werden die Vorkommen, die zur selben geologischen Einheit gehören, bereits abgebaut, nicht zuletzt deshalb gehört Brasilien zu den größten Mangan-Förderern weltweit.

Die Vorkommen sind seit 1848 bekannt, seit den 50er Jahren wird eine wirtschaftliche Nutzung der Vorkommen versucht. Diese gestaltet sich aufgrund der fehlenden Anbindung der Region als äußerst schwierig. Bis 1993 stieg die jährliche Förderung auf 350.000 t, die als Roherz nach Argentinien und Paraguay verkauft wurden.

2005 erhielt das brasilianische Unternehmen Grupo EBX die Lizenz, in dem Gebiet Eisenerz abzubauen und dort zu Eisen zu verhütten. Kritisiert wurde die Entscheidung, weil das Unternehmen die Hochöfen mit Holzkohle betreiben will. Jährlich würde so das Äquivalent von 165.000 Hektar tropischem Regenwald verbrannt. Die Förderlizenz wurde von der neuen Regierung unter Evo Morales widerrufen. Dies löste heftige Proteste im Osten des Landes aus.

Nachdem die Regierung das Vorhaben neu ausgeschrieben hatte mit der Vorgabe, zum Beheizen der Öfen Erdgas zu verwenden, erhielt das indische Unternehmen Jindal Steel and Power den Zuschlag. Die Erdgas-Pipeline nach Brasilien führt nur 20 km an El Mutún vorbei, Bolivien hat die zweitgrößten Erdgas-Vorkommen Südamerikas.