Elbe (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Elbe von 1884: 1. Linie – Hermann Theodor Ferdinand Ottomar von Elbe &
2. Linie – Wilhelm Julius Albert Heinrich von Elbe
Wappen derer von Elbe von 1861: 3. Linie – Julius Christian August Oskar von Elbe-Carnitz

Elbe (ehem. Elben) ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechtes. Die Familie besteht gegenwärtig fort.

Eine Stammverwandtschaft zu den erloschenen hessischen Herren von Elben[1] ist trotz Wappenverwandtschaft nicht nachgewiesen.

Geschichte

Die Familie von Elbe stammt aus Pommern. Private Forschungen führen das Geschlecht auf Adam Heinrich von Elben, 1673 Rittmeister in schwedischen Diensten, zurück. Dessen Enkel Bogislaw Wilhelm Elben (1699–1782), war Gutsverwalter des zur königlichen Domäne auf der Insel Wollin gehörige Cörtenthin.

Die gesicherte Stammreihe beginnt mit dem in Cörtenthin geborenen Franz Ernst Elben (1737–1812).[2] Er war bereits der Pächter von Chinnow als er Dorothea Luise von Lepel, Tochter des Landrats im Landkreis Usedom-Wollin, Philipp Sigismund von Lepel (1738–1815) heiratete. Er erwarb um 1775/1776 im „königlichen allerhöchsten Consens“ zunächst das Rittergut Hoff, schließlich ebenfalls mit königlicher Genehmigung auch Morgow. Ab dem Jahre 1791 begründeten die vier Söhne einzelne Linien, von denen zwei gegenwärtig fortbestehen.

Nobilitierung

Im Jahre 1861 wurde Julius Christian August Oskar von Elbe-Carnitz (dritte Stammlinie) durch königlichen Beschluss in den preußischen Adelsstand erhoben.[3] Im Jahre 1884 erging aus der ersten Stammlinie für Hermann Theodor Ferdinand Ottomar von Elbe (1831–1888) auf Hoff, Rarvin und Holzhagen sowie aus der zweite Stammlinie für Wilhelm Julius Albert Heinrich von Elbe (1822–1904) auf Morgow ebenfalls eine Hebung in den Adelsstand.[4]

Angehörige

  • Kurt von Elbe (1871–1957), preußischer Verwaltungsbeamter, Jurist und Landrat
  • Joachim von Elbe (1902–2000), deutsch-US-amerikanischer Jurist und Diplomat

Besitztümer

Folgende ehemalige Rittergüter und Herrenhäuser in Pommern befanden sich im Familienbesitz:

  • Herrenhaus Carnitz (1840–1945)
  • Herrenhaus Neides (1840–1928)
  • Herrenhaus Morgow (1775–1945)
  • Rittergut und Herrenhaus Dresow (1825–1859)
  • Rittergut Hoff (1798–1842)
  • Rittergut Rarvin (1798–1863)
  • Rittergut Holzhagen (1845–1863)
  • Rittergut Moitzow (1799–1900)
  • Rittergut Plathe (?–1860)
  • Rittergut Rottnow (1810–1825)
  • Rittergut Pustchow (1825–1859)
  • Rittergut Gedde (1825–1859)
  • Rittergut Nitznow (1818–1905)
  • Rittergut Gützelfitz (1840–1926)
  • Rittergut Parpart (1871–1939)

Wappen

  • Das Wappen von 1861 zeigt unter schwarzem Schildeshaupt, darin die preußische Königskrone, in Rot einen aufwärts-gewölbten, am oberen Rande mit drei halben Lilien bestückten silberner Schräglinksbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener, mit einem schräg auswärts–gekehrten silbernen Lilienbalken belelegter roter Flug.[2]
  • Das Wappen von 1884 zeigt in Rot einen aufwärts–gewölbten, am oberen Rande mit drei halben Lilien bestückten silbernen Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein mit dem je schräg auswärts-gekehrten Lilienbalken belelegter geschlossener roter Flug.[2] Es ist identisch mit dem Wappen der ausgestorbenen von Elben.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 3. Band, Voigt, Leipzig 1861, S. 78f.
  2. a b c Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band III, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1975, S. 121.
  3. Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Mitscher & Roestell, Berlin 1874, S. 130.
  4. George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 2. Abt., Bd. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. Nachträge und Verbesserungen, Bauer & Raspe, Nürnberg 1906, S. 96f. und Tfl. 81.