Elefanten Press Verlag
Elefanten Press Verlag | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1978 |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Der Elefanten Press Verlag bestand von 1978 bis 2000 in Berlin, bevor der Name und die Jugendbuchsparte an Bertelsmann verkauft wurden und dessen Restbestände seitdem unter dem Label ESPRESSO Verlag vertrieben werden.[1] Vor dem Verkauf an Bertelsmann gehörte er zur Mediengruppe Schmidt und Partner (MSP).[2][3]
Geschichte
1972 gründeten Studenten des Fachbereichs Kulturwissenschaft der TU Berlin, darunter Tom Fecht, die Elefanten Press Galerie,[2] erst in der Dresdener Straße[4] am Oranienplatz und später in der Zossener Straße 32 in Berlin-Kreuzberg.[5][6][7][8]
1978 gründete Tom Fecht gemeinsam mit Patric Feest, Wieland Giebel, Norbert Gravius (seit 2004 Bundesschatzmeister der PARTEI),[9][10][11] Maruta Schmidt[12] und Erik Weihönig[13] den Elefanten-Press-Verlag mit Sitz in der Oranienstraße.
Zunächst erschienen Ausstellungskataloge der Galerie, später Sachbücher, Erzählungen und Cartoons.
1987/88 übernahmen sie die kurz vor der Pleite stehende Satire-Zeitschrift Titanic.[2]
In den 1990er Jahren übernahm der Elefanten-Press-Verlag verschiedene Verlage aus der DDR.[14]
Anfang 1990 wurde die Deutsche Volkszeitung unter dem Namen Volkszeitung neu gegründet und anschließend mit der DDR-Kulturwochenzeitung Sonntag zur ersten Ost-West-Zeitschrift Der Freitag fusioniert.
Im April 1991 kaufte MSP das ehemalige FDJ-Zentralorgan Junge Welt und im Juli 1991 auch das Treptower Verlagshaus sowie die Tribüne-Druckerei. Das ehemalige FDGB-Zentralorgan Tribüne wurde eingestellt, die Abonnentenkartei übernahm die Neue Zeit.
Der Elefanten Press Verlag, der zeitweilig 320 Angestellte hatte, wurde unter der Leitung von Maruta Schmidt 2000 an Bertelsmann verkauft, der unter der Marke das Kinder- und Jugendbuchangebot weiterführen wollte. Unter dem Namen Espresso Verlag sind bereits erschienene Werke weiter erhältlich. Verschiedene Reprints sind auch bei Zweitausendeins aufgelegt.
Verlagsprogramm
Das Verlagsprogramm umfasste Comics (Karicartoon-Kalender), Kataloge, Krimis, politische Literatur (Zeitgeschehen) und die von Jens Mecklenburg herausgegebene Antifa-Edition (Antifaschismus, Antirassismus).
Weblinks
- Literatur von und über Elefanten Press Verlag in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Vera Gaserow: Elefanten Press wird Mieterschreck. In: taz. 5. Juli 1989, abgerufen am 18. August 2018.
Einzelnachweise
- ↑ ESPRESSO Verlag. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ a b c Christoph Seils: Entsteht in Berlin ein linker Medienkonzern? In: Neues Deutschland. 19. August 1991, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ auf Seite 260 in Das Schicksal der DDR-Verlage: die Privatisierung und ihre Konsequenzen, Ch. Links Verlag, 2010 - 352 Seiten
- ↑ https://digit.wdr.de/entries/135152
- ↑ Elefanten Press Galerie
- ↑ Kleinbildnegativ: Elefanten Press Galerie, 1981
- ↑ Kleinbildnegativ: Ausstellung von A. Paul Weber, Elefanten Press Galerie, 1977
- ↑ Kleinbildnegativ: Weber-Diskussion, Elefanten Press Galerie, 1977
- ↑ https://www.die-partei.de/2014/12/01/sponsoring-aufruf/
- ↑ https://www.fr.de/politik/geld-partei-statt-gold-11185941.html
- ↑ Patrick Bahners: Ernst ist das Wählen. In: FAZ.net. 31. Juli 2009, abgerufen am 13. Oktober 2018.
- ↑ Thomas Loy: Maruta Schmidt: Vorwärts und nicht vergessen - Die Verlegerin verwaltet den Untergang linker Projekte, in: Der Tagesspiegel, 17. Juli 2000.
- ↑ Käpt'n, wir sinken brand eins Ausgabe 08/2001 - Was Menschen bewegt
- ↑ Thomas Loy: Maruta Schmidt: Vorwärts und nicht vergessen – Die Verlegerin verwaltet den Untergang linker Projekte. In: Tagesspiegel. 17. Juli 2000, abgerufen am 19. August 2018.