Elektroplax
Der Elektroplax, Kurzform Eplax, ist ein Organ einiger Fische, das elektrische Spannungen erzeugt, die an das Wasser oder andere Lebewesen abgegeben werden können. Es gibt etwa 250 Fischarten, die den Elektroplax benutzen. Dazu gehören Zitteraale, Zitterrochen und Zitterwelse. Durch den Elektroplax können Spannungen von bis zu 860 V erzeugt werden. Die erreichbare Stromstärke kann bis zu 50 A betragen, wobei dieses Extrem bisher nur beim Gefleckten Zitterrochen und auch nur bei einer Spannung von 60 V nachgewiesen werden konnte.
Aufbau
Die elektrischen Organe bestehen aus Muskelfasern, die nicht mehr kontrahieren können: die „elektrischen Platten“. Diese Platten sind auf der einen Seite papillös, auf der anderen Seite aber glatt. Auf dieser Seite befinden sich Synapsen. Mehrere Tausend dieser Platten sind in Säulen seriell geordnet. Durch diese Serien entstehen sehr hohe Spannungswerte. Die Stromstärke wird von der Anzahl der parallel geordneten Säulen bestimmt.
Eine Ausnahme stellt das elektrische Organ des Zitterwelses (Malapterurus electricus) dar. Die elektrisch wirksamen Zellen haben sich evolutionsgeschichtlich aus Drüsenzellen der Haut entwickelt, funktionieren aber nach einem ähnlichen Prinzip.
Funktion
Die Ausschüttung von Acetylcholin führt zur Erregung der Elektroplax-Zelle. Da dies zeitgleich in nahezu allen Elektroplax-Zellen geschieht, bauen sich kurzfristig Spannungen von bis zu 860 V auf,[1] die sich bei Berührung der Beute schlagartig entladen und somit das Beutetier lähmen.
Bedeutung
Der Elektroplax wird genutzt, um Beutetiere zu lähmen und Feinde abzuwehren. Die Stromstöße dienen auch zur Orientierung im trüben Wasser, zur Revierabgrenzung und zum Auffinden von Fortpflanzungspartnern.
Weblinks
- Otto Schlappal, Andreas Schwarzkopf, Jan Trautmann, Torsten Roßmann: Elektrische Fische: Signalerzeugung & Rezeption. Funktion, Aufbau und Einsatz elektrischer Organe. Technische Universität, Darmstadt 2008 (PDF (Memento vom 18. September 2017 im Internet Archive) – 746 kB).
Einzelnachweise
- ↑ Amazon Shocker Facts. In: Nat Geo WILD. 6. Juni 2014 (nationalgeographic.com [abgerufen am 9. Dezember 2016]).